Hamburg. Als Uwe Frommhold am späten Abend nach der 1:3-Niederlage der Hamburg Freezers gegen die Adler Mannheim im Platinum-Restaurant seine letzte Runde drehte, verabschiedete sich der Geschäftsführer der O2 World mit den Worten: "Wir sehen uns dann am Sonntag." Gemeint war das mögliche sechste Spiel im Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey-Liga gegen die Mannheimer, die in der Best-of-seven-Serie mit 3:1 vorn liegen. Doch an ein weiteres Heimspiel zu denken, ist derzeit sehr optimistisch.

Voraussetzung dafür ist ein Sieg heute Abend (19.30 Uhr) in Mannheim. Ansonsten wäre die Saison für die Hamburger beendet. "Ich glaube, dass keiner Lust auf Sommerurlaub hat", sagt Trainer Benoît Laporte betont gelassen. Zwar konnte der Frankokanadier durchaus zufrieden sein mit der Einstellung und dem Spiel seiner Mannschaft, nicht aber mit der Chancenverwertung. In vier Spielen konnten die Hamburger lediglich vier Treffer erzielen, drei davon durch Serge Aubin. In Spiel vier erspielten sich die Freezers zwar eine Vielzahl an klaren Chancen, legten aber nicht den nötigen Killerinstinkt an den Tag. "Wir dürfen aber jetzt nicht an uns zweifeln. Das letzte Spiel war unser bestes in der Serie. Wenn wir so weitermachen, kommt auch das Scheibenglück zurück", sagt Abwehrspieler Patrick Köppchen.

Die Torflaute lediglich auf mangelndes Glück zu schieben wäre indes zu einfach. Vor allem vermeintliche Topstürmer wie Brett Engelhardt müssen ihrer Rolle gerecht werden. Auch Spielmacher Rob Collins ruft zu selten sein Potenzial ab - als würde der Kanadier darauf achten, nur ja keine Fehler zu machen. Die Kreativität, die ihn auszeichnet, scheint dabei auf der Strecke zu bleiben. Laporte kann sich das nicht vorstellen: "Wenn man in der Offensivzone ist, will man Tore schießen."

Soll die Saison heute Abend nicht beendet sein, sind diese Tore unabdingbar. "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", sagt Köppchen. "Wir müssen jetzt das Positive herausziehen, damit wir am Freitag erhobenen Hauptes vom Eis gehen können." Denn nur bei einem Sieg kann sich Arena-Chef Frommhold am Sonntag (14.30 Uhr) auf ein drittes Viertelfinal-Heimspiel freuen.