Das 3:4 gegen Wolfsburg nach Penaltyschießen war für die Hamburger jedoch unglücklich

Hamburg. Den Beginn einer neuen Saison hatte Trainer Benoît Laporte für das Heimspiel gegen die Grizzly Adams Wolfsburg ausgerufen. Vor der zweiwöchigen Länderspielpause hatte seine Mannschaft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) fünf Spiele in Folge ohne Punktgewinn abgeliefert. Gestern jedoch zeigte sie beim 3:4 (1:1, 1:1, 1:1, 0:1) nach Penaltyschießen, dass im Kampf um die direkte Viertelfinalqualifikation weiter mit den Hamburg Freezers zu rechnen ist, obwohl sie erstmals in dieser Saison aus den Top sechs rutschten. "Ich bin mit der Leistung recht zufrieden, wir brauchen aber mehr Disziplin und müssen unser Überzahl- und Unterzahlspiel verbessern", sagte Laporte.

Den ersten Rückschlag mussten die Hamburger schon nach 38 Sekunden verkraften. Kapitän Christoph Schubert blieb nach einem unglücklichen Check von Benedikt Schopper, der dafür eine Matchstrafe erhielt, bäuchlings auf dem Eis liegen und musste von zwei Betreuern in die Kabine geführt werden. Dort wurde eine Schädelprellung diagnostiziert, zudem bestand der Verdacht auf Gehirnerschütterung.

Als Wolfsburgs Nationalstürmer Hospelt in der 3. Minute in Unterzahl das amateurhafte Defensivverhalten der Freezers bestrafte, mussten die 8307 Zuschauer in der O2 World Schlimmes befürchten. Doch ihr Team reagierte nicht geschockt, sondern schlug im Gegenzug zurück. Torjäger David Wolf fälschte einen Schuss von Jerome Flaake aus zentraler Position zum Ausgleich ab. In der Folge erspielten sich die Gastgeber eine deutliche Überlegenheit, ohne dabei große Torgefahr auszustrahlen - bis auf einen.

David Wolf, der nach seinem Ende 2011 erlittenen Bruch der Nasenscheidewand erstmals ohne Vollvisier auflief, schien dadurch wie befreit und bewies, dass sein Torriecher unter der Operation nicht gelitten hat. Einen wunderbaren Flaake-Querpass schob der Nationalstürmer nach fünf Minuten des zweiten Spielabschnitts zum 2:1 ein. Wolfsburg blieb mit seinem blitzschnellen Umschalten dank individueller Klasse gefährlich und kam durch Kohl zum Ausgleich, als Charlie Cook auf der Strafbank saß.

Dass sie ihr Heimspiel nicht nur gewinnen mussten, sondern auch gewinnen wollten, war den Freezers zu Beginn des Schlussdrittels anzusehen. Dank eines Traumtors von Rob Collins, der aus spitzem Winkel unter die Latte traf, gelang ein Blitzstart. Rob Collins war es aber auch, der durch dämliches Zeitspiel das 3:3 mitverschuldete, da er auf der Strafbank saß, als Christopher Fischer von der blauen Linie traf.

Es blieb der letzte Treffer bis zum Penaltyschießen, in dem Wolfsburg die besseren Nerven hatte. Kai Hospelt entschied die Begegnung als fünfter Schütze.

Tore: 0:1 (2:56) Hospelt 4-5, 1:1 (3:19) Wolf (Collins, Flaake) 5-4, 2:1 (25:37) Wolf (Festerling, Flaake), 2:2 (34:10) Kohl (Hospelt, Fischer) 5-4, 3:2 (41:49) Collins (Oppenheimer), 3:3 (52:54) Fischer (Hospelt, Dzieduszycki) 5-4, 3:4 Hospelt (Penalty). Strafminuten: 8 + 10 Festerling/13 + Matchstrafe Schopper. SR: Aumüller (Planegg). Z.: 8307