Eishockeyteam besiegt Nürnberg vor Minuskulisse 4:3 nach Verlängerung

Hamburg. Als gestern Abend um 19.27 Uhr in der O2 World nach der Arena-Show die Lichter angingen, dürfte die Spieler der Hamburg Freezers ein ungewohntes Gefühl beschlichen haben. Lediglich 6783 Zuschauer hatten sich beim 4:3 (0:1, 1:1, 2:1, 1:0)-Sieg nach Verlängerung gegen den Tabellenletzten Nürnberg Ice Tigers im weiten Rund eingefunden. So wenige waren es in dieser so erfolgreichen Saison noch nie. Der bisherige Minusrekord wurde am 30. Oktober 2011 gegen Straubing, damals kamen nur 7039 Fans, aufgestellt. Und dennoch können die Verantwortlichen des Klubs aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit dem bisherigen Zuschauerzuspruch zufrieden sein. Zu den 21 Heimspielen kamen 183 005 Anhänger (Schnitt 8714). Zum Vergleich: In der Vorsaison war es bei 26 Partien nur 182 975 Besucher (7037 pro Partie). Somit haben die Hamburger bereits Anfang Januar die Marke der Spielzeit 2010/11 übertroffen.

Diejenigen, die gestern den Weg in den Volkspark fanden, hatten kaum Platz genommen, da führten schon die Gäste. Chris Collins traf nach 39 Sekunden. Zu allem Überfluss musste Stürmer Marius Möchel nach einem Check mit einer Schulterverletzung ins Marienkrankenhaus eingeliefert werden.

Trainer Benoit Laporte hatte im Vorfeld der Partie gewarnt, dass man sich vom schlechten Tabellenplatz der Franken nicht blenden lassen dürfe. Es hatte den Anschein, als hätten seine Profis nur mit einem Ohr hingehört. Die Freezers fanden über weite Strecken nicht die richtige Einstellung zum Spiel. Es dauerte bis zur 31. Minute, bis sie aus der Lethargie aufwachten. Brett Engelhardt knallte den Puck in Überzahl von der blauen Linie in die Maschen.

Nach der erneuten Führung der Gäste glich Aleksander Polaczek im Schlussdrittel aus, ehe Neuzugang Ryan Stone für die Führung sorgte. In den Schlussminuten rückte das schwache Schiedsrichterduo Aumüller/Schukies in den Fokus. Kapitän Christoph Schubert musste wegen eines angeblichen Stockstichs mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis. Als alles nach einem Freezers-Sieg aussah, erzielte Chris Collins seinen dritten Treffer. In der Verlängerung sorgte sein Freezers-Nachnamensvetter Rob Collins per Alleingang für die Entscheidung.

Tore: 0:1 (0:39) C.Collins (Walter), 1:1 (30:44) Engelhardt (Schubert, Dolak) 5-4, 1:2 (38:09) C. Collins (Pollock, Leask), 2:2 (43:01) Polaczek (Oppenheimer, Schubert), 3:2 (48:09) Stone (Aubin, Oppenheimer), 3:3 (58:51) C.Collins (Aab) 6-5, 4:3 (60:38) R. Collins. Strafminuten: 11+Spieldauer Schubert/6. Schiedsrichter: Aumüller/Schukies (Planegg/Herne). Zuschauer: 6783.