Hamburg. Es dauerte nicht lange, da kam beim Antrittsbesuch von Julian Jakobsen bei einer Alsterrundfahrt unweigerlich das Thema Fußball auf. Der dänische Eishockey-Nationalspieler, der von der neuen Saison an für die Hamburg Freezers aufläuft, traut seinen Landsleuten bei der am Freitag startenden EM wenig zu. "Ich hoffe, wir werden nicht gekillt. Deutschland, Niederlande und Portugal sind eine Nummer zu groß", sagt Jakobsen, dessen Vater Lars ihn nach Hamburg begleitete und bei den Worten seines Sohnes schmunzeln musste. Schließlich ist der Papa der Fußballexperte der Familie.

Als Zehnjähriger durfte Jakobsen senior im Volksparkstadion Fußball spielen und an der Seite von Ex-HSV-Profi Ole Björnmose einlaufen. Ganz so fußballbegeistert ist Sohn Julian nicht. "Mein Vater hätte es lieber gesehen, dass ich auch Fußball spiele, aber ich wollte zum Eishockey."

Im Nachhinein eine richtige Entscheidung. Der Mittelstürmer verließ mit 22 Jahren sein Heimatland und heuerte in Schweden bei Södertälje SK an. Dort entwickelte sich der 25-Jährige zu einem der Topstürmer der zweiten Liga. Nun will der Däne den nächsten Karriereschritt in Hamburg machen. "Ich hatte die Wahl zwischen der ersten Liga in Schweden und den Freezers. Ich habe keine Sekunde gezögert, als ich von dem Angebot aus Hamburg erfuhr", sagt Jakobsen, der sich beim Nationalmannschaftskollegen Daniel Nielsen, der seit Sommer 2011 in Hamburg spielt, über die Stadt informiert hatte. "Ich freue mich sehr auf die Freezers." Ende Juli wird der Offensivspieler, der künftig die Trikotnummer 33 tragen wird, seine Wohnung in Stellingen beziehen. Bis dahin absolviert er ein spezielles Trainingsprogramm aus den USA. Mit Cross-Fit, einer Mischung aus Lauf- und Krafttraining, will er sich fit für seine erste Saison in der Deutschen Eishockey-Liga machen.

"Ich weiß, was mich erwartet, und kann körperlich mithalten. Mein künftiger Kapitän Christoph Schubert hat mich im Länderspiel vor der Eishockey-WM heftig an die Bande gecheckt. Ich habe es überstanden", scherzt Jakobsen, der hofft, dass es Dänemarks Fußballern bei der Europameisterschaft ähnlich ergehen wird.