Schweizer Jakob Kölliker könnte neuer Eishockey-Bundestrainer werden - heute wartet Tschechien

Bratislava. Auf dem Eis sammeln die deutschen Puckhelden auch mit schwindenden Kräften weiter WM-Punkte, abseits der Bande blühen die Spekulationen über den Nachfolger von Bundestrainer Uwe Krupp. Am Rande der unglücklichen 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen gegen Dänemark bestätigte der frühere Schweizer Rekordnationalspieler Jakob Kölliker "einen vagen Kontakt" zum Deutschen Eishockey-Bund (DEB). Der langjährige Assistent des Wunschkandidaten Ralph Krueger, der DEB-Präsident Uwe Harnos wegen seines laufenden Vertrags mit dem NHL-Klub Edmonton Oilers vorerst einen Korb gegeben hatte, könnte als Übergangslösung für ein Jahr infrage kommen.

Indes gibt es aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verstärkt Signale, nach denen man sich gegen ein weiteres Jahr mit Krupp auch in Doppelfunktion nicht sperren werde. Zuvor hatten sich schon Alt-Internationale und aktuelle Nationalspieler für einen Verbleib des Stanley-Cup-Siegers ausgesprochen - trotz seines Engagements als Teammanager bei den Kölner Haien in der kommenden Saison. Harnos schloss die Doppelfunktion bislang aus.

Die Diskussionen um den künftigen Bundestrainer lassen die deutschen WM-Cracks offenbar kalt. Gegen die Dänen zogen sie zwar innerhalb von 24 Stunden zum zweiten Mal im Penaltyschießen den Kürzeren, standen wie schon beim 4:5 gegen Finnland aber am Ende nicht mit leeren Händen da. "Es hat bislang noch keiner geschafft, uns in 60 Minuten zu schlagen", sagte Torhüter Dennis Endras.

Allerdings war mehr drin: Bis 147 Sekunden vor Schluss führte Krupps Team mit 3:2, ehe ein Leichtsinnsfehler im eigenen Drittel zwei weitere Punkte kostete. John Tripp (11.), Alexander Barta (23.) und Kevin Lavallee (42.) hatten das Team auf Siegkurs geschossen. Mit einem Sieg hätten Endras und Co. zumindest Platz drei in der Zwischenrundengruppe E sicher gehabt, Rang zwei wäre sehr wahrscheinlich gewesen. Damit wären sie im Viertelfinale Olympiasieger Kanada und dem achtmaligen Weltmeister Schweden aus dem Weg gegangen. Jetzt muss das DEB-Team heute (20.15 Uhr/Sport1 live) gegen Titelverteidiger Tschechien punkten, um definitiv nicht als Vierter in die K.-o.-Runde zu gehen. Bei einer Niederlage dürfte Russland nicht gegen Finnland siegen. Die Tschechen stehen nach einem 3:2-Sieg über Russland am Sonntag als Gruppensieger fest.