Wiesbaden. Der neue Weltmeister wurde am Mittwoch von mehreren Hundert Fans in seiner Geburtsstadt empfangen. 2017 kein Rennen in Deutschland.

Den Bembel Äppelwoi und den Handkäs konnte Nico Rosberg gerade noch halten - viel mehr ging nach dem Party-Marathon der vergangenen Tage nicht mehr. "Ich bin nicht bei 100 Prozent, vielleicht nur bei 40. Ich habe quasi durchgefeiert, wir haben richtig die Sau rausgelassen. Jetzt brauch ich doch mal ein bisschen Ruhe", sagte der müde und unrasierte Formel-1-Weltmeister, als er am Mittwoch um kurz vor 10.00 Uhr in Jeans, T-Shirt und Lederjacke seiner Geburtsstadt Wiesbaden die Aufwartung machte.

Begeistert empfangen

"Ich bin hier geboren. Wenn ich an Deutschland denke, dann denke ich an Wiesbaden. Ich habe hier vor allem mit meiner Oma und meinem Opa viel Zeit verbracht. Das sind viele schöne Kindheitserinnerungen", äußerte Rosberg, der im Hotel Nassauer Hof von zahlreichen Verwandten, Bekannten, einer riesigen Journalistenschar, unzähligen Fotografen und 14 Kamerateams begrüßt wurde. Unter den Zuhörern befand sich auch seine Mutter Sina.

Das anschließende Bad in der Menge fiel an einem Werktag in der hessischen Landeshauptstadt eher bescheiden aus. Ein paar Hundert Fans waren gekommen, um den 31-Jährigen, der sich am Sonntag in Abu Dhabi erstmals zum Weltmeister krönte, zu bejubeln. Rosberg, der sich bereits 2012 ins Goldene Buch der Stadt eingetragen hatte, nahm sich Zeit für Selfies und Autogramme.

"Realisiere den Titelgewinn"

"Langsam realisiere ich den Titelgewinn. Und da finde ich es cool, auch in Wiesbaden vorbeizuschauen und die Familie dabeizuhaben. Ich möchte die Zeit so gut wie möglich genießen", sagte Rosberg: "Ich bin in den nächsten drei Wochen jeden Tag in einer anderen Stadt. Am Freitag ist das Highlight mit der Siegerehrung, das wird ein gigantisches Erlebnis. Das wird alles ein bisschen kompliziert in den nächsten Tagen, aber das mache ich gerne - man wird ja nicht jeden Tag Weltmeister."

In der Tat wird Rosberg, der via Facebook den Empfang in Wiesbaden angeregt hatte, in nächster Zeit nicht viel Erholung bekommen. Es stehen Besuche in den Mercedes-Werken in Brackley/England (Donnerstag) und Sindelfingen (Samstag) an, am Freitag bekommt Rosberg im Rahmen der Gala des Automobil-Weltverbandes FIA in Wien zudem offiziell die WM-Trophäe überreicht.

2017: Kein Rennen in Deutschland

Kein Heimrennen für den neuen Weltmeister: Formel-1-Champion Nico Rosberg (31) und Co. fahren nächste Saison definitiv nicht in Deutschland. Das bestätigte der Motorsport-Weltrat der FIA laut übereinstimmenden Medienberichten auf seiner Sitzung am Mittwoch in Wien. Der in der provisorischen Planung zunächst für den 30. Juli angesetzte Große Preis auf dem Hockenheimring fehlt demnach im nun abgesegneten offiziellen Rennkalender für das Jahr 2017.

Wie zuletzt 2015 findet damit kein Rennen im Land des Weltmeister-Teams Mercedes statt. Die neue Saison umfasst insgesamt 20 Rennen, Australien macht traditionell am 26. März den Auftakt. Spätestens nach dem Finale am 26. November in Abu Dhabi steht der neue Weltmeister fest. In diesem Jahr holte Rosberg in der Rekord-Saison mit 21 Grand Prix seinen ersten Titel.