Shanghai. Britischen Mercedes-Piloten ereilt im Qualifying zum Großen Preis von China ein Motoren-Debakel. Rookie Wehrlein rutscht in Pfütze aus.

Was für ein Pannentag: Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat beim Qualifying zum Großen Preis von China (Sonntag, 8 Uhr MESZ/RTL und Sky) ein Debakel erlebt. Weil der Motor in seinem Mercedes bereits im ersten Quali-Durchgang streikte, schied der 31 Jahre alte Engländer in Shanghai aus und schaffte damit keine gezeitete Runde. Hamilton muss somit als Letzter ins Rennen gehen und droht im Kampf um die WM weitere Punkte auf seinen Teamrivalen Nico Rosberg (Wiesbaden) einzubüßen.

Dieser geht wiederum von der Pole Position an den Start. Der WM-Spitzenreiter verwies Daniel Ricciardo (Australien/Red Bull) sowie die beiden Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen (Finnland) und Sebastian Vettel (Heppenheim) auf die Plätze. Für Rosberg ist es die erste Pole Position der Saison und die 23. seiner Karriere. Weltmeister Lewis Hamilton bekam wegen eines noch nicht näher definierten Problems an seinem Mercedes keine gezeitete Runde zustande und startet vom letzten Platz.

Auf Druck der Fahrer und Teams wurde in Shanghai der Kampf um die Pole wieder nach dem alten Modus ausgefahren. Anfang der Woche hatte der Weltrat des Weltverbandes FIA das zuvor in Australien und Bahrain angewandte und wenig erfolgreiche Ausscheidungsrennen wieder gekippt.

Hamilton bleibt entspannt

Hamilton, der als Gesamtzweiter 17 Zähler Rückstand auf Rosberg hat, blieb nach seinem Ausfall dennoch entspannt. "Ich habe das Problem sofort gemerkt, als ich auf der Strecke war", sagte der Weltmeister: "Es ist unglücklich, aber wir müssen das Beste daraus machen. Wir müssen vor allem schnell die Ursache finden und sicherstellen, dass es nicht noch einmal passiert." Nach ersten Erkenntnisse gab es an Hamiltons Mercedes ein Problem mit dem System zur Energie-Rückgewinnung.

In Ungarn 2014 war Hamilton aus der Boxengasse gestartet und noch auf dem Podium gelandet: "Das wird hier nicht so einfach, die Strecke ist sehr schnell. Ich werde aber alles tun, was ich kann." Wegen eines unerlaubten Getriebewechsels hätte Hamilton ohnehin fünf Startplätze verloren - diese Strafe ist nun hinfällig.

Wehrlein rutscht mit Wagen in Pfütze aus

Ein gebrauchtes Qualifying war es auch für Pascal Wehrlein (Worndorf). Der Rookie vom Team Manor scheiterte ebenfalls bereits in der ersten Runde. Der 21-Jährige rutschte gleich zu Beginn auf Slicks im Start-Ziel-Bereich in einer Pfütze aus und beschädigte dabei seinen Boliden. Damit war die Zeitenjagd für Wehrlein beendet, er startet nun wie Hamilton von ganz hinten.

"Sorry, Jungs, das war's. Ich hatte keine Chance, etwas zu tun", funkte Wehrlein an die Box. Am Morgen hatte es in Shanghai heftig geregnet, im Verlauf des Tages trocknete die Strecke aber ab. "Das Problem ist, dass dort eine Bodenwelle ist. Wenn man da drüberfährt und dann auch noch DRS aktiviert hat, kriegt man ein Problem", sagte Felipe Massa (Brasilien/Williams). Sky-Reporterin Tanja Bauer verriet wenig später, ein FIA-Vetreter habe ihr gesagt, dass eben diese Bodenwelle dem Weltverband schon länger ein Dorn im Auge sei.

Das Qualifying wurde zunächst mittels roter Flagge unterbrochen, ein spezieller LKW sollte den Bereich bei Start und Ziel komplett trocknen.