Gewinnt der Weltmeister auch das fünfte Rennen in Folge? Die Strecke in Abu Dhabi weckt jedenfalls gute Erinnerungen beim Heppenheimer.

Düsseldorf. Drei Rennen, zwei Siege, ein Titel: Sebastian Vettels Fahrplan für den erneuten Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft steht. Sollte der Red-Bull-Pilot auch die nächsten beiden Rennen gewinnen, wäre ihm die WM-Krone schon vor dem Saisonfinale sicher. Den nächsten Schritt zum Titel-Hattrick will der 25-Jährige am Sonntag (Start 14.00 Uhr) in Abu Dhabi machen.

Das Wüstenrennen war für Vettel bislang ein gutes Pflaster. „Ich habe besondere Erinnerungen an den Kurs. 2009 konnte ich gewinnen und 2010 den Sieg wiederholen und meine erste Weltmeisterschaft gewinnen“, sagt der Hesse. Und Vettel fährt derzeit mit Vollgas auf der Überholspur. Vier Rennen in Serie hat er zuletzt gewonnen und dadurch die Wende im Titelrennen geschafft.

Im Sommer lag Vettel noch schier aussichtslos mit 44 Punkten hinter Ferrari-Pilot Fernando Alonso zurück. Doch nun biegt der Weltmeister mit einem Vorsprung von 13 Zählern auf die Zielgerade. Vettel rast von Sieg zu Sieg, Alonso hat seit Hockenheim kein Rennen mehr gewonnen.

Trotz der beeindruckenden Erfolgsserie bleibt Vettel vorsichtig: „Wir müssen am Boden bleiben. Es ist noch ein weiter Weg, und jedes Rennen kann entscheidend sein.“ Seine Strategie klingt denkbar einfach: „Wichtig wird es sein, jeden einzelnen Schritt nacheinander zu nehmen, nicht zu weit vorauszuschauen und im Moment zu bleiben.“

Vettel hält alle Trümpfe in der Hand, auch wenn Alonso den Kampf noch nicht verloren gibt. „Vorbei ist es erst dann, wenn rechnerisch nichts mehr möglich ist“, sagt der Spanier. Alonso weiß aber auch, dass er nur dann eine Chance hat, wenn Ferrari den roten Renner endlich etwas schneller macht. „Ich fahre kein Rennen gegen Vettel. Ich fahre gegen Adrian Newey“, sagt Alonso. Newey gilt als der genialste Autobauer der Formel 1 – und er arbeitet für Red Bull.

Auch Vettels Teamkollege Mark Webber schätzt die Qualitäten des Superhirns. „Wenn ich in Milton Keynes zur Fabrik komme und sehe Adrians Auto auf dem Parkplatz, dann ist das ein gutes Zeichen. Dann bin ich glücklich“, sagt der Australier. Newey komme immer wieder mit neuen Ideen. Mit dieser Kreativität stecke er alle um sich herum an, sagt Webber und lobt Newey: „Er ist unser großer Turm in der Schlacht.“

Die Strecke in Abu Dhabi sollte Ferrari etwas besser liegen. Ob es diesmal allerdings reicht, um Vettels Siegesserie zu beenden, ist dennoch fraglich. Vettel jedenfalls liebt das Rennen mitten in der Wüste. „In der Dämmerung zu starten und in der Dunkelheit das Rennen zu beenden, macht es einzigartig und beeindruckend“, sagt der WM-Führende.

Nach Abu Dhabi startet die Formel 1 erstmals in Austin/Texas (18. November). Läuft alles nach Plan, könnte bereits dort Vettels große WM-Feier steigen. Falls nicht, kommt es beim Finale in Sao Paulo (25. November) zum großen Showdown.