Las Vegas. Es gab ein paar Nasenrümpfer, aber Usher brachte bei der Halbzeitshow im Super Bowl die Stadionbesucher in Las Vegas zum Kochen.

Die Hoffnungen ruhten insgeheim auf Taylor Swift, sie wurden aber auch ohne die Pop-Ikone als Teil der viel beachteten Halbzeitshow beim Super Bowl in Las Vegas nicht enttäuscht: Usher und eine Reihe von Stargästen haben den 62.000 Zuschauern auf einer der größten musikalischen Bühnen im Allegiant Stadium der Glücksspiel-Metropole mächtig eingeheizt.

Während Swift in der VIP-Loge blieb und mit ihrem Freund, Travis Kelce von den Kansas City Chiefs, fieberte, gaben der 45 Jahre alte R’n’B-Star und seine Gäste Alicia Keys, Ludacris, Lil Jon den Anwesenden sowie den Abermillionen Fans an den Fernsehern in aller Welt, was diese sich gewünscht hatten: eine unvergessliche Show. Oder mit einem Wort, passend zu Ushers Mega-Hit: Yeah!

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Zumindest für viele der Zuschauer in den Wohnzimmern ist die Halbzeitshow ein genauso sehenswerter Teil des Spektakels Super Bowl wie das Spiel der San Francisco 49ers und der Kansas City Chiefs an sich. Die größten Stars der Musikbranche geben sich die Ehre - übrigens ohne Gage - und verwandeln die Stadien in Tollhäuser. So auch Usher: Von der einen Seite des Spielfeldes aus ging es in Richtung Mitte zur Bühne. Usher, in einem weißen Anzug gekleidet, verlor dabei immer wieder Kleidungsstücke, je näher er der Bühne kam. Im Blitzlichtgewitter - jeder Zuschauer im Stadion hatte ein LED-Licht bekommen - ein besonderer Moment.

Super Bowl: Usher will mit Halbzeitshow Standards setzen

War im vergangenen Jahr in Glendale/Arizona Rihanna bei ihrer ersten Show nach 2190 Tagen mit Babybäuchlein auf Hebebühnen unterwegs, flitzte diesmal Usher auf Rollschuhen über die Bühne. Usher hatte vorab angekündigt, mit der Halbzeitshow „Standards setzen“ zu wollen, „ich wollte eine Show bringen, die meine Kreativität zeigt“.

Bis zum vergangenen Dezember war er drei Jahre lang fester Act im Park MGM mit mehr als 100 ausverkauften Shows. Der Super Bowl sei nun „der perfekte Endpunkt“ gewesen. Das konnte er wahrlich in der 13-minütigen Darbietung beweisen, auch wenn die Anzahl seiner Lieder für diese Zeit vielleicht ein wenig zu groß war. 14 Songs waren es am Ende, unter anderem „Caught Up“, „U Don‘t Have to Call“, „Superstar“, „Love in this Club“, „Bad Girl“, „U Got It Bad“ oder „OMG“.

Halbzeitshow beim Super Bowl: Usher mit Alicia Keys.
Halbzeitshow beim Super Bowl: Usher mit Alicia Keys. © AFP | PATRICK T. FALLON

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Ein Knaller der Show waren natürlich die vorher nicht angekündigten Stargäste. „Ich hatte viele Ideen, mit wem ich diesen Moment teilen möchte, und ich finde, dass diese Leute genauso viel Anerkennung verdienen“, so Usher. Mit Alicia Keys (43), die bereits zu Proben im Allegiant Stadium gesehen wurde, hatte er vor 20 Jahren das Duett „My Boo“ veröffentlicht. Dass Lil Jon (53) und Ludacris (46), mit denen er 2004 „Yeah!“ aufgenommen hatte, ihn in Vegas unterstützen würden, war schon vorab klar: „Es wäre töricht, den ganzen Weg nach Las Vegas auf sich zu nehmen – Jon ist hier, Luda ist hier – und ‚Yeah!‘ nicht zu spielen.“ Spekuliert wurde in der Super-Bowl-Woche natürlich auch über Justin Bieber.

Super Bowl: Alle schreien „Yeah!“ mit Usher

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Alicia Keys war die Erste, die mit Usher die Bühne teilte. Im hautengen, roten Glitzeranzug spielte sie zunächst an einem gleichfarbigen Piano „If I Ain’t Got You“. Die Menge ging steil im Allegiant Stadium. In der lichtgewaltigen Show ging nach „My Boo“ ihre herzliche Umarmung nicht unter. Die Stimmung kochte über, als gegen Ende der Show dann endlich alle „Yeah!“ schreien durften. Usher, der mit Hits wie „Nice & Slow“, „You Make Me Wanna...“, „U Got It Bad“ und „Yeah!“, weltberühmt wurde, begeisterte zudem mit einer Erinnerung an Michael Jackson, als er nur noch einem Handschuh an den Händen das Mikrofon hielt.

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Halbzeitshow beim Super Bowl mit Usher.
Halbzeitshow beim Super Bowl mit Usher. © AFP | TIMOTHY A. CLARY

Super Bowl 58 war musikalisch gesehen noch mehr als nur Usher: Bei der Pregame Show trat Gwen Stefani (53) auf, bevor es auf dem Feld sportlich heiß herging, sang Reba McEntire (68), die „Queen of Country“, die amerikanische Nationalhymne. Genauso Gänsehaut rief Post Malones (28) Interpretation von „America The Beautiful“ hervor. Andra Day (39) sang „Lift Every Voice And Sing“.

Super Bowl: Für Usher war es schon die zweite Halbzeitshow

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Für Usher war es nicht das erste Mal in einer Halbzeitshow beim Super Bowl: 2011 war der R&B-Musiker schon einmal gemeinsam mit den Black Eyed Peas bei dem Football-Spektakel aufgetreten. Welchen Platz diese Show in Las Vegas nun in der Geschichte des Halbzeit-Spektakels einnehmen wird, muss jeder für sich selbst entscheiden. Seit 1991 auf jeden ist der Super Bowl eine der größten Bühnen der Welt für die besten Musikerinnen und Musiker.

Den Beginn machten die New Kids On The Block, es folgten unter anderem Michael Jackson, James Brown, Janet Jackson (seit ihrem „Nipplegate“ an der Seite von Justin Timberlake wird die Halbzeitshow nur noch einige Sekunden zeitversetzt ausgestrahlt, damit der Produktionsleiter notfalls ein Standbild einblenden kann), Madonna, Prince, die Rolling Stones, Katy Perry, Lady Gaga sowie Jennifer Lopez und Shakira.

Die Hip-Hop-Show von Dr. Dre, Snoop Dogg, Eminem, Kendrick Lamar, 50 Cent und Mary J. Blige im vergangenen Jahr in Los Angeles gilt als episch – Usher muss sich mit seiner Halbzeitshow beim Super Bowl in Las Vegas aber wahrlich nicht verstecken.

US-Megastar Taylor Swift (links) beim Super Bowl neben Hollywood-Schauspielerin Blake Lively.
US-Megastar Taylor Swift (links) beim Super Bowl neben Hollywood-Schauspielerin Blake Lively. © AFP | PATRICK T. FALLON