Melbourne. Hamburger Tennisstar zeigt sich in der dritten Runde von Melbourne stark verbessert – rechtzeitig vor einem harten Achtelfinal-Brocken.

Alexander Zverev ballte die Faust, riss sich sein Haarband vom Kopf und bedankte sich erleichtert beim Publikum: Mit einer klar verbesserten Vorstellung ist der Hamburger ins Achtelfinale der Australian Open gestürmt und hat erstmals seine Titel-Ambitionen in Melbourne untermauert.

„Vor dem Spiel hat mein Vater die Hand auf meine Schulter gelegt und gesagt: ‚Niemand hat Lust, dich bis drei Uhr Tennis spielen zu sehen‘“, sagte Zverev lachend nach dem souveränen 6:2, 7:6 (7:4), 6:2 gegen den jungen US-Amerikaner Alex Michelsen, bei dem er sich im letzten Match des Tages viel abgebrühter und stabiler als in den ersten beiden Runden präsentiert hatte.

Zverevs nächster Gegner „spielt bislang brillant“

Auf der Jagd nach seinem ersten Grand-Slam-Titel wartet im Achtelfinale im an Position 19 gesetzten Briten Cameron Norrie nun der erste echte Prüfstein auf Zverev. „Er spielt bislang brillant, ich habe mir sein Spiel gegen Casper Ruud angeschaut. Er ist in Topform und ich freue mich, gegen ihn zu spielen“, sagte Zverev, der zum fünften Mal im Achtelfinale des ersten Major-Turnier des Jahres steht.

Gegen den unerfahrenen 19-Jährigen Michelsen, Nummer 91 der Welt, zeigte sich Zverev von Beginn an aufmerksam und laufstark, nach nur 36 Minuten schnappte er sich den ersten Satz mit einem Ass. Auch in der Folge wirkte der Olympiasieger befreiter, im Tiebreak des zweiten Satzes behielt er die Nerven. „Er spielt so wie die Nummer sechs der Welt. Das ist sein bester Auftritt bisher“, sagte Boris Becker während des zweiten Satzes bei Eurosport.

Zverev siegt im dritten Satz

Im dritten Satz ließ Zverev sich den Sieg dann nicht mehr nehmen, Michelsen wirkte zunehmend verunsichert und hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Nach rund zwei Stunden Spielzeit nutzte Zverev kurz nach Mitternacht seinen ersten Matchball und zog zum fünften Mal in Melbourne in die Runde der letzten 16 ein.

Gegen den 19-jährigen Alex Michelsen konnte sich Zverev souverän durchsetzen.
Gegen den 19-jährigen Alex Michelsen konnte sich Zverev souverän durchsetzen. © dpa | Alessandra Tarantino

Zverev hatte sich am Yarra River nur mit Mühe in die dritte Runde gekämpft, in seinem Zweitrundenmatch gegen den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein wendete er ein frühes Aus erst im Tiebreak des fünften Satzes ab. Als Weltranglistensechster zählt der Hamburger Down Under zum erweiterten Favoritenkreis. Sein bislang bestes Ergebnis in Melbourne ist der Halbfinaleinzug 2020. (SID)