München. Nicht nur die Fußball-Welt trauert um Beckenbauer. Der Kaiser ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Weggefährten und andere Stars reagieren.

Franz Beckenbauer ist tot. Der „Kaiser“ verstarb am Sonntag im Alter von 78 Jahren. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dem SID am Montag. Beckenbauer wurde 1974 als Spieler und 1990 als Teamchef Weltmeister. Seit längerer Zeit hatte er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Der nationale und internationale Fußball trauert um den wohl besten deutschen Fußballer der Geschichte.

+++ Franz Beckenbauer ist tot: Libero, Lichtgestalt und Lebemann - der Nachruf +++

Der FC Bayern München hat Franz Beckenbauer als wichtigste Figur für den Verein geadelt. Nach der Nachricht über den Tod der einstigen Fußball-Lichtgestalt sagte Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß am Montag in einer Mitteilung: „Franz Beckenbauer ist die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte. Als Spieler, Trainer, Präsident, Mensch: unvergesslich. Niemand wird ihn jemals erreichen. Die Menschen können sagen, sie haben Fußball gesehen zu Zeiten von Franz Beckenbauer. Er war mir ein Freund, ein einzigartiger Weggefährte – und ein Geschenk an uns alle. Lieber Franz, Ruhe in Frieden!“

Uli Hoeneß wurde mit Franz Beckenbauer Welt- und Europameister

Hoeneß war zusammen mit Beckenbauer Welt- und Europameister geworden, sie waren Teamkollegen bei den Bayern und arbeiteten später auf Funktionärsebene gemeinsam an der Säbener Straße. Beckenbauer starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren, wie seine Familie am Montag bekannt gab.

„Franz Beckenbauer hat die Geschichte des deutschen Fußballs neu geschrieben und nachhaltig geprägt“, sagte Bayerns ehemaliger Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. „Er war mein Kapitän beim FC Bayern, mein Trainer bei der Nationalmannschaft, unser Präsident bei Bayern und in all diesen Rollen nicht nur erfolgreich, sondern einzigartig. Als Persönlichkeit beeindruckte er mit seinem großen Respekt vor allen Menschen - denn vor Franz waren alle gleich. Der deutsche Fußball verliert die größte Persönlichkeit in seiner Geschichte. Wir werden ihn mehr als schmerzlich vermissen. Danke für alles, lieber Franz!“

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„Die Welt des FC Bayern ist nicht mehr die, die sie mal war - plötzlich dunkler, stiller, ärmer“, hieß es auf der Homepage des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Vereinspräsident Herbert Hainer sagte: „Es gibt keine Worte, um auszudrücken, wie groß unsere Trauer ist - und dafür, welche Lücke Franz Beckenbauer hinterlässt. Als Spieler kam mit ihm Leichtigkeit aufs Feld, Eleganz und Magie: Franz Beckenbauer brachte den Glanz.“

Franz Beckenbauer: Lionel Messi und Sergio Ramos reagieren

Am Montag meldeten sich zahlreiche Stars aus der Fußballwelt in sozialen Netzwerken zu Wort, um Beckenbauer ihren Respekt auszudrücken. Auch Weltstar Lionel Messi postete in seiner Instagram-Story ein Bild des Deutschen. „Ruhe in Frieden“, schrieb er dazu.

Auch die 2014er-Weltmeister Philipp Lahm, Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger haben den verstorbenen Beckenbauer gewürdigt. Er sei die größte Figur, „die der deutsche Fußball je hervorgebracht hat“ und sei als Spieler seiner Zeit „unendlich weit“ voraus gewesen, schrieb Lahm auf der Plattform X. Thomas Müller bezeichnete ihn als einen der „großartigsten Fußballer der Vereinsgeschichte des FC Bayern.“ „Danke für alles, Kaiser - ich werde Dich nie vergessen! Ruhe in Frieden, Franz“, schrieb Schweinsteiger.

Der spanische Star-Verteidiger Sergio Ramos würdigte Beckenbauer via X. Der Kaiser sei „eine Legende“ und „ein Beispiel für Generationen von Abwehrspielern“, die nach ihm kamen. „RIP, Kaiser“, schrieb er drunter. Beckenbauer hatte „Anmut, Haltung und Klasse und war gleichzeitig ein Sieger“, schrieb der frühere englische Nationalverteidiger Rio Ferdinand. Beckenbauer habe ihn inspiriert, sein Niveau habe er aber nie annähernd erreichen können.

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Auch von Seiten des DFB gab es eine emotionale Würdigung. „Der Tod Franz Beckenbauers ist eine echte Zäsur. Mit Hochachtung und großer Dankbarkeit blicken wir auf sein Lebenswerk. Mit ihm verlieren wir einen einzigartigen Fußballer und einen liebenswerten Menschen“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

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Rudi Völler wurde unter Franz Beckenbauer Weltmeister

Rudi Völler reagierte „unendlich traurig, die Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit. Ich betrachte es als eines der großen Privilegien meines Lebens, Franz Beckenbauer gekannt und erlebt zu haben“, sagte der Direktor der Nationalmannschaft. Unter Beckenbauer als Teamchef hatte Völler 1990 in Rom den WM-Titel gewonnen. „Der “Kaiser‘ war eine Inspiration für mehr als eine Generation, er wird für immer die Lichtgestalt des deutschen Fußballs bleiben„, sagte Völler.

Rudi Völler (l.)  Franz Beckenbauer bei einem Auftritt im Jahr 2013 im Sportstudio.
Rudi Völler (l.) Franz Beckenbauer bei einem Auftritt im Jahr 2013 im Sportstudio. © dpa | Fredrik von Erichsen

Neuendorf lobte Beckenbauer als einen „der besten Spieler, den unser Sport je gesehen hat. Mit seiner Leichtigkeit, seiner Eleganz und seiner Übersicht hat er auf dem Spielfeld Maßstäbe gesetzt. Seine Akribie und Ausstrahlung als Teamchef sowie seine Energie und Tatkraft als Chef des WM-OK sind unvergessen. Beckenbauer hinterlasse laut Neuendorf “ein großes Vermächtnis für den DFB und den Fußball insgesamt“.

Lothar Matthäus: Emotionaler Abschied von Franz Beckenbauer

Lothar Matthäus hat sich mit emotionalen Worten von Franz Beckenbauer verabschiedet. „Der Schock sitzt tief, obwohl ich wusste, dass es Franz nicht gut ging“, sagte der ehemalige Fußball-Nationalspieler der „Bild.“ Matthäus war 1990 Kapitän der Mannschaft, die unter Teamchef Beckenbauer in Italien die Weltmeisterschaft gewonnen hatte.

Franz Beckenbauer (l.) und Lothar Matthäus wurden 1990 gemeinsam Fußball-Weltmeister.
Franz Beckenbauer (l.) und Lothar Matthäus wurden 1990 gemeinsam Fußball-Weltmeister. © dpa | Johannes Simon

„Sein Tod ist ein Verlust für den Fußball und für ganz Deutschland“, sagte Matthäus weiter. „Er war einer der Größten als Spieler und Trainer, aber auch außerhalb des Platzes. Franz war eine herausragende Persönlichkeit nicht nur im Fußball, und er genoss weltweite Anerkennung. Alle, die ihn gekannt haben, wissen, welch ein großartiger und großherziger Mensch Franz war. Ein guter Freund hat uns verlassen. Er wird mir fehlen – er wird uns allen fehlen!“

Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann äußerte sich. Wenn Beckenbauer einen Raum betrat, habe der Raum geleuchtet. „Bis zuletzt umgab ihn eine Aura, an der auch die gesundheitlichen Probleme und Schicksalsschläge, die er zu verkraften hatte, nicht rütteln konnten. Ich bin dankbar und stolz, dass ich ihn kennenlernen durfte, und werde ihn in liebevoller Erinnerung behalten.“

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Englands Fußball-Legende Gary Lineker reagiert

Englands früherer Fußball-Star Gary Lineker kondolierte via X: „Es tut mir sehr leid zu hören, dass Franz Beckenbauer gestorben ist. Er war einer der ganz Großen unseres Sports. Der Kaiser war der schönste aller Fußballer, der mit Anmut und Charme alles gewonnen hat. Ruhe in Frieden.“

Der englische Ex-Nationalspieler David Beckham schrieb via Instagram: „So traurig einen besonderen Menschen, einen besonderen Spieler und einen wahren Gentleman zu verlieren. Wir senden unsere Liebe und Gedanken an Franz‘ Familie und Freunde.“

Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung von Borussia Dortmund wird wie folgt zum Tod vom Franz Beckenbauer zitiert: „Franz Beckenbauer war definitiv der größte deutsche Fußballer aller Zeiten und obendrein einer der tollsten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Jedes einzelne Erlebnis, das ich persönlich mit Franz hatte, war wunderbar. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich eine Ganzkörper-Gänsehaut hatte, als er mir nach unserer Deutschen Meisterschaft 2010/2011 das Du angeboten hat. Man kann sich wirklich nur verneigen vor dem, was Franz Beckenbauer für Deutschland und den deutschen Fußball geleistet hat.“

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Real Madrid und der FC Barcelona trauern

Fußballvereine aus der ganzen Welt reagierten auf den vermeldeten Tod Beckenbauers. Auch die Weltvereine Real Madrid und der FC Barcelona drückten ihr Mitgefühl aus. Beckenbauer sei „eine der größten Legenden des europäischen Fußballs und des Weltfußballs“, heißt es in einer Mitteilung von Real Madrid.

Auch Nowitzki, Klitschko und Becker reagieren

Einige Sportgrößen außerhalb des Fußballs meldeten sich ebenfalls zu Wort. So schrieb der Ex-Basketballer Dirk Nowitzki über X: „Mit Franz Beckenbauer hat uns einer der größten deutschen Persönlichkeiten des Sports leider verlassen. Er hat die letzten Jahrzehnte wie kein anderer auf und außerhalb des Spielfeldes geprägt. Ruhe in Frieden!“ Vitali Klitschko beschrieb Beckenbauer als großen Profi und „Mann mit einem großen Herzen. Aufrichtig, freundlich, einfühlsam.“ Boris Becker schrieb, Beckenbauer habe immer ein Lächeln auf den Lippen gehabt. „Er war mein Vorbild/Mentor und hatte immer eine Schulter zum Anlehnen für mich.“

Auch aus der deutschen Politik folgten Reaktionen zum Tod der deutschen Fußball-Ikone. Bundeskanzler Olaf Scholz hat Beckenbauer als einen der „größten Fußballer in Deutschland“ bezeichnet. Beckenbauer sei für „viele „der Kaiser““ gewesen - „auch, weil er über Generationen für den deutschen Fußball begeistert hat. Er wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden“, schrieb der SPD-Politiker bei X (vormals Twitter).

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Beckenbauer als Botschafter Bayerns in der Welt gewürdigt. „Auch als Weltstar hat er seine Herkunft nie vergessen und ist immer bescheiden geblieben“, schrieb Söder am Montagabend auf der Plattform X (früher Twitter). „Bayern wird diesem großen Sohn des Landes für immer ein ehrendes Andenken bewahren.“

Deutsche Politiker würdigen Franz Beckenbauer

Bereits kurz nach der Nachricht vom Tode Beckenbauers kamen aus Politik und Gesellschaft zahlreiche Reaktionen. Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) würdigte Beckenbauer als „Jahrhundertidol“. „Auf dem Rasen ein eleganter Libero und ein Mann der Fairness“, schrieb Aigner. Auch zahlreiche weitere bayerische Politiker äußerten sich.

„Die Lücke, die er hinterlässt, kann niemand schließen; aber die schönen Momente, die er allen Fußballfans geschenkt hat, werden für immer bleiben“, erklärte Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischem Kultusgemeinde München und Oberbayern. (fs mit dpa)