Stuttgart. Beim 2:0 gegen Werder Bremen stehen erstmals die beiden Angreifer Guirassy und Undav in der Startelf - und entscheiden die Partie.

Die Anhänger des VfB Stuttgart sangen wieder von Europa, seit Wochen machen sie das schon so - und wer mag es ihnen verdenken. Mit einem mehr als überzeugenden 2:0 (1:0) gegen ein phasenweise überfordertes Werder Bremen setzte die spielfreudige Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß ihren Höhenflug in der Fußball-Bundesliga fort. Der VfB behauptete Rang drei - und damit einen Champions-League-Platz.

„Es ist ein Zustand, an den wir uns gewöhnen können“, sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth bei Sky. Kritik am imposanten Auftritt der Stuttgarter gab es dennoch: Die Chancenverwertung war mangelhaft, nur die Torjäger Deniz Undav (17.) und Serhou Guirassy per Foulelfmeter (74.) trafen. „Wir hätten den Sack früher zumachen können, deswegen haben wir hinten raus ein paar Körner lassen müssen“, sagte Wohlgemuth.

Jetzt im Pokal gegen den BVB

Hoeneß hatte wie angekündigt seine beiden Torjäger Guirassy (jetzt 16 Treffer) und Undav (jetzt 8) erstmals gemeinsam in die Anfangself beordert und ihnen Chris Führich und Silas zur Seite gestellt. Es war ein Quartett, mit dem die Bremer von Beginn an ihre liebe Müh und Not hatten. Der VfB kombinierte sich lustvoll durch die Hälfte der Bremer, starb aber bisweilen in Schönheit.

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„Wir haben viel mehr versucht zu zocken, wir hätten viel mehr versuchen müssen abzuschließen“, sagte Undav über sein erstmaliges Zusammenspiel mit Guirassy und ergänzte daher selbstkritisch: „Wir müssen daran arbeiten, dass wir die Chancen besser nutzen und nicht so viel klein-klein spielen.“ Das klang vier Tage vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Borussia Dortmund dann doch eher nach einem Luxusproblem.

VfB-Stürmer Serhou Guirassy dreht nach seinem verwarndelten Elfmeter zum Jubeln ab.
VfB-Stürmer Serhou Guirassy dreht nach seinem verwarndelten Elfmeter zum Jubeln ab. © AFP | Thomas Kienzle

Im Stuttgarter Offensivwirbel verlor Werder mehrfach den Überblick, erstmals entscheidend beim Führungstreffer durch Undav. Der frühere Bremer Jugendspieler staubte ganz im Stile eines Torjägers ab, nachdem Torhüter Michael Zetterer keine gute Figur gemacht hatte. Glück für die Gäste, dass es kurz darauf nicht schlimmer kam: Guirassy stand bei seinem Treffer im Abseits (21.).

Guirassy macht für den VfB den Deckel drauf

Die beste Nachricht für Werder: Der VfB machte aus seiner Vielzahl an Chancen zu wenig - schon zur Pause hätte das Spiel für die stürmischen Schwaben entschieden sein können. So aber wussten die Bremer, dass ihnen nur eine gute Aktion reichen würde, um wieder im Spiel zu sein. Ihre erste Gelegenheit dazu besaßen sie zunächst durch Rafael Borre, dessen Schuss aber wurde gerade noch geblockt (35.). Doch ihre Hoffnung auf den Ausgleich machten sich Werder durch Probleme im Spielaufbau meist selbst zunichte.

Nach 70 Minuten beendete Hoeneß das Zusammenspiel von Guirassy und Undav, indem er den Torschützen zum 1:0 auswechselte. Was nicht weiter schlimm war: Mit seinem siebten Torschuss machte Guirassy dann doch den Deckel drauf. Niklas Stark hatte Guirassy zuvor gefoult. Der VfB hat jetzt 30 Punkte - nur drei weniger als in der gesamten vergangenen Saison. (sid)