Frankfurt/Main. Julian Nagelsmann hat als neuer Bundestrainer einen Vertrag bis Juli 2024 unterschrieben. Ilkay Gündogan bleibt DFB-Kapitän.

Julian Nagelsmann hält eine Fortsetzung des Engagements als Fußball-Bundestrainer auch nach der Heim-EM im kommenden Jahr für denkbar. „Wenn wir im Sommer dasitzen und sagen: Es war sehr erfolgreich, es hat diese Punkte erfüllt: Erfolg, gewisse Freude, befruchtend für beide Seiten - dann ist von meiner Seite da auch nichts ausgeschlossen“, sagte der 36-Jährige bei seiner Vorstellung beim Deutschen Fußball-Bund am Freitag in Frankfurtn. Es stehe Gesprächen über eine weitere Zusammenarbeit „nichts entgegen“.

Nagelsmann hat einen Vertrag bis zum 31. Juli 2024 und damit bis nach der EM unterschrieben. Diese Laufzeit sei „genau die richtige Entscheidung“, sagte der frühere Trainer des FC Bayern München. „Mein Ziel ist es, das Vertrauen durch eine gute Arbeit mit dem Trainerteam zurückzuzahlen und nicht das Vertrauen zu spüren, weil ich einen Fünfjahresvertrag habe.“

Beim FC Bayern im März freigestellt

Bei den Münchenern hatte Nagelsmann einen Fünfjahresvertrag bis Mitte 2026, war allerdings im März dieses Jahres freigestellt worden. „Die Erfahrung habe ich jüngst gemacht, dass ein Vertrag leider nicht immer das ist, was dasteht, sondern es geht darum, die Arbeit gemeinsam erfolgreich zu gestalten“, sagte er.

Nagelsmann wurde am Freitag vom Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung der DFB GmbH einstimmig bestätigt. DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Sportdirektor Rudi Völler hatten ihn als neuen Mann vorgeschlagen. Als Co-Trainer stehen Nagelsmann der frühere Nationalspieler Sandro Wagner (35) und sein langjähriger Vertrauter Benjamin Glück (37) nun zur Seite.

Sein Debüt wird Nagelsmann auf der US-Tour (ab 9. Oktober) geben. Dort trifft die DFB-Auswahl am 14. Oktober (21 Uhr MEZ/RTL) in Hartford auf die USA und am 18. Oktober (2 Uhr) in Philadelphia auf Mexiko.

Die Pressekonferenz zum Nachlesen:

12.50 Uhr: Nagelsmann verkündet, dass Ilkay Gündogan (Manchester City) Kapitän des DFB-Teams bleibt. "Ich habe mit ihm gestern gesprochen und ihm das mitgeteilt. Das war mir wichtig." Nagelsmanns Vorgänger Hansi Flick hatte Gündogan vor dem Debakel gegen Japan (1:4) zum Kapitän gemacht. Auch beim 2:1 gegen Frankreich unter Interimstrainer Völler trug Gündogan die Binde.

12:51: Nagelsmann über seine Entscheidung für den DFB: "Ich habe mich auf mein Bauchgefühl verlassen, es gab keinen Moment des Zweifelns. Es ist wichtig, sich auch in einem Job, der sehr viele Emotionen freisetzt, von den Emotionen leiten zu lassen."

12.48 Uhr: "Eine Entlassung ist nie schön", sagt Nagelsmann mit Blick auf seine Freistellung beim FC Bayern im vergangenen März. "Wichtig ist, dass man seine Lehren daraus zieht. Das haben wir im Team getan."

12.41 Uhr: Nagelsmann über Torwart Manuel Neuer, der noch an seinem Comeback arbeitet, und zur Frage nach der Nummer eins im deutschen Tor: "Es ist das Allerwichtigste, dass Manu die nötige Zeit bekommt, um wieder gesund zu werden, um wieder seine volle Leistungsfähigkeit zu erlangen. Es war eine sehr schwere Verletzung. Wenn er wieder zu 100 Prozent leistungsfähig ist, werden wir die Situation klären." Aktuell steht Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) zwischen den Pfosten.

Julian Nagelsmann (Mitte) auf dem Podium zwischen DFB-Präsident Bernd Neuendorf (links) und Sportdirektor Rudi Völler.
Julian Nagelsmann (Mitte) auf dem Podium zwischen DFB-Präsident Bernd Neuendorf (links) und Sportdirektor Rudi Völler. © dpa | dpa

12.38 Uhr: Nagelsmann über das Wiedersehen mit Münchener Profis beim DFB: "Ich freue mich darauf, Spieler von Bayern wiederzutreffen."

12.37 Uhr: "Ich habe keinen Bammel vor der EM", sagt Nagelsmann. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ein gutes Turnier spielen werden."

12.31 Uhr: Nagelsmann über eine mögliche Verlängerung seines Vertrages: "Wenn wir im Sommer dasitzen und sagen: Es war sehr erfolgreich, es hat diese Punkte erfüllt: Erfolg, gewisse Freude, befruchtend für beide Seiten - dann ist von meiner Seite da auch nichts ausgeschlossen". Es stehe Gesprächen über eine weitere Zusammenarbeit "nichts entgegen".

12.28 Uhr: Neuendorf: "Es gab am Dienstag das erste Gespräch. Da ging es nicht um Vertragsdetails. Es war so, dass wir viel mit Julian über seine Situation gesprochen haben, wie er seinen Job beim DFB angehen würde."

12.22 Uhr: "Es ist ein langer Weg bis zur EM. Wir haben eine Struktur, eine Idee", sagt Nagelsmann. "Eine gesunde Aggressivität Richtung gegnerisches Tor" strebe er mit der Mannschaft an.

12.20 Uhr: Nagelsmann spricht über seine Zeit ohne Trainertätigkeit. "Ich bin jemand mit Tatendrang. Ich habe zunächst die Zeit genutzt, um privat Dinge zu machen. Ich möchte Dinge jetzt besser machen." Er habe "Fehler bei Bayern gemacht", sagt er.

12.14 Uhr: Nagelsmann: "Die Atmosphäre ist immer ein wichtiger Punkt, um einen guten Geist zu entwickeln. Mir ist wichtig, dass wir eine Idee entwickeln, um attraktiven Fußball zu spielen."

12.12 Uhr: Jetzt spricht Nagelsmann selbst. "Ich fand die Gespräche herausragend. Das Ziel ist, im nächsten Sommer eine sehr gute Heim-EM zu spielen. Es ist ein extremer Anreiz, eine große Herausforderung. Wir haben den Anspruch, attraktiven Fußball zu spielen, der nicht nur vom Ergebnis her die Leute begeistert", sagt der 36-Jährige.

12.11 Uhr: Völler: "Ich muss auch Bayern München loben. Die Bayern haben wunderbar mitgespielt und sind uns und Julian entgegengekommen.“

12.08 Uhr: DFB-Sportdirektor Völler spricht mit Blick auf Nagelsmann von einem "Glücksfall" für DFB. "Er hatte Anfragen von internationalen Topklubs. Er hat sofort gebrannt für diese Position. Er ist genau der Richtige mit seiner Art und seiner Erfahrung, wie er mit Spielern umgeht."

12.06 Uhr: Neuendorf über die Gespräche mit Nagelsmann: "Ich habe schnell gemerkt, dass er jemand ist, der eine intrinsische Motivation mitbringt, den man nicht überzeugen muss. Wir haben gemerkt, dass wir eine gemeinsame Mission haben: den Erfolg bei der EM. Dem verschreiben wir uns gemeisnam. Es kann etwas sehr Positives entstehen."

12.05 Uhr: DFB-Präsident Neuendorf: "Wir freuen uns sehr, dass wir Julian Nagelsmann gewonnen haben. Ich glaube, dass wir mit ihm eine starke Lösung an der Spitze der Nationalmannschaft gefunden haben."

12.02: Die Pressekonferenz beginnt.

11.54 Uhr: Gleich beginnt die DFB-PK in Frankfurt. Präsident Bernd Neuendorf, Sportdirektor Rudi Völler und der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann werden auf dem Podium sitzen.