Tampere. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft gelingt mit einem Kraftakt bei der Eishockey-WM ein 6:4-Sieg über Dänemark.

Auch ohne Leon Draisaitl haben die deutschen Eishockey-Nationalspieler bei der WM ihr erstes "Endspiel" gewonnen und die Chance auf das Viertelfinale und das Olympia-Ticket gewahrt. Einen Tag nach der Absage des NHL-Superstars bezwang das Team von Bundestrainer Harold Kreis mit einem Kraftakt nach frühem Rückstand Dänemark mit 6:4 (0:1, 3:1, 3:2) und beendete seine Niederlagenserie in Tampere.

Deutsches Team braucht weitere Siege

Mit drei Punkten verbesserte sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) auf den sechsten Platz in der Vorrundengruppe A. Allerdings sind aller Voraussicht nach auch Siege in den restlichen Spielen am Freitag (19.20 Uhr MESZ) gegen Österreich, am Sonntag (15.20 Uhr) gegen Ungarn und am Dienstag (11.20 Uhr/alle Sport1 und MagentaSport) gegen Frankreich notwendig, um in die K.o.-Runde einzuziehen. Am Rande des Spiels gab der DEB bekannt, dass auch NHL-Torhüter Philipp Grubauer nach seinem Play-off-Aus nicht nachreisen wird.

NHL-Rookie John-Jason Peterka (30.), Alexander Ehl (32.), Kapitän Moritz Müller (38.), Jonas Müller (56.), Marcel Noebels (59.) und Nico Sturm (60.) erzielten vor 3954 Zuschauern in Tampere die Tore der deutschen Mannschaft, die mit knappen Niederlagen gegen die Medaillenkandidaten Schweden (0:1), Finnland (3:4) und USA (2:3) in das Turnier gestartet war. Matias Lassen (6.), Mathias Bau (40.) und Christian Wejse (56./60.) trafen für die Dänen mit NHL-Star Nikolaj Ehlers, die ihre ersten drei Spiele gewonnen hatten.

Filip Varejcka rückt ins Team nach

Am Mittwochmorgen hatte das DEB-Team Draisaitls Nein erreicht. Der Weltklassestürmer der Edmonton Oilers hatte nach dem NHL-K.o. vor allem auf seine WM-Teilnahme verzichtet, weil er erst nach dem wegweisenden Spiel gegen Dänemark in Finnland eingetroffen wäre. Den freigehaltenen Platz nahm am Donnerstag der Münchner Debütant Filip Varejcka ein. Grubauer war mit Seattle Kraken ebenfalls im Viertelfinale gescheitert. Auch bei ihm war laut DEB der "Zeitfaktor" für die Absage entscheidend.

Die deutsche Mannschaft begann sichtbar nervös, hatte aber auch Pech, als NHL-Verteidiger Moritz Seider den Pfosten traf (3.). Auf der Gegenseite lenkte Kapitän Müller einen Schuss von Lassen unglücklich ins eigene Tor. Der frühe Gegentreffer vergrößerte die Nervosität, im ersten Powerplay lief überhaupt nichts zusammen. "Wir haben Probleme, in die Zone reinzukommen und uns festzusetzen", gab Peterka bei MagentaSport zu.

Im zweiten Durchgang gingen Seider und Co. deutlich druckvoller zu Werke und kamen zum verdienten Ausgleich: Peterka schloss ein energisches Solo mit seinem zweiten Turniertor ab. Nur zwei Minuten später traf Ehl im Nachschuss zur Führung, die Kapitän Müller nach klugem Pass von Marcel Noebels ausbaute. "Wir haben auch mal die dreckigen Tore geschossen", stellte Ehl in der zweiten Pause fest.