Freiburg. Titelverteidiger RB Leipzig hat erneut das Pokalfinale erreicht. Beim 5:1-Erfolg in Freiburg sorgten SC-Anhänger für Tumulte.

Angeführt vom überragenden Vierfach-Scorer Dani Olmo hat RB Leipzig den SC Freiburg im Halbfinale geradezu überrollt und ist zum dritten Mal in Folge ins Finale des DFB-Pokals gestürmt. Der Titelverteidiger gewann trotz langer Unterzahl bei der Neuauflage des Vorjahresendspiels 5:1 (4:0) bei den Breisgauern. Am 3. Juni trifft Leipzig in Berlin auf den Sieger der Partie am Mittwoch zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt.

Nicht im Finale dabei wird der kroatische Verteidiger Josko Gvardiol sein, der nach einer Notbremse die Rote Karte sah (58.). Der Spanier Olmo (13.), Benjamin Henrichs (14.), Dominik Szoboszlai (37./90.+7, Foulelfmeter) und Christopher Nkunku (45.+1) trafen für die Leipziger. Michael Gregoritsch war für den SC erfolgreich (75.).

Am Samstag muss Leipzig in der Bundesliga erneut im Breisgau antreten. Dann geht es für den Tabellenvierten aus Freiburg und den Fünften aus Sachsen um wichtige Punkte im Kampf um die Champions League.

„Es war klasse“, sagte Leipzigs Trainer Marco Rose nach dem Pokalerfolg, „eine tolle Stimmung und große Pokal-Atmosphäre. Am Samstag wird es in der Liga hier wieder ein heißer Tanz.“ Während RB sich feixend für ein Siegerfoto aufstellte, analysierten die Freiburger schon ihre Chancenlosigkeit. „RB hat mit jedem Schuss getroffen“, stellte Kapitän Christian Günter frustriert fest. „Wir haben auf die Fresse bekommen.“

Flick, Völler und Neuendorf im Stadion

Leipzig hatte durch Torjäger Nkunku vor 33.300 Zuschauern – darunter Bundestrainer Hansi Flick, Nationalmannschafts-Sportchef Rudi Völler und DFB-Präsident Bernd Neuendorf – die erste große Chance (5.).

Sichtlich zufrieden: Leipzigs Trainer Marco Rose beim Pokalspiel in Freiburg.
Sichtlich zufrieden: Leipzigs Trainer Marco Rose beim Pokalspiel in Freiburg. © Getty Images | Getty Images

Die Freiburger, bei denen Vincenzo Grifo aus taktischen Gründen zunächst auf der Ersatzbank saß, ließen das allerdings nicht lange auf sich sitzen. In der 9. Minute vergab der Japaner Ritsu Doan auf der Gegenseite eine ähnlich gute Möglichkeit.

Grundsätzlich waren die Gäste, bei denen Kevin Kampl sowie die Langzeitverletzten Peter Gulacsi und Xaver Schlager fehlten, in der Anfangsphase die gefährlichere Mannschaft. Der Doppelschlag von Olmo und Henrichs (nach Vorarbeit von Olmo) innerhalb von 89 Sekunden schockte den SC. Als Reaktion kam der offensive Grifo schon in der 20. Minute für Rechtsverteidiger Kiliann Sildillia.

Leipzigs Olmo überragend

Danach beruhigte sich das Spiel. Leipzig verwaltete zunächst die Führung, dann schraubte Szoboszlai nach erneuter Vorarbeit des überragenden Olmo in die Höhe. Michael Gregoritsch (39.) für den SC und Szoboszlai (40.) sorgten vor der Pause noch einmal aus der Distanz für Gefahr.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Streich Roland Sallai und Yannik Keitel. Sallai holte den Platzverweis für Gvardiol raus, den Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) nach Videostudium zu Recht verhängte. Kurz darauf nahm Rose dennoch Olmo und Nkunku vom Feld, um seine Offensivstars für Samstag zu schonen.

Tumulte in Freiburg: SC-Stürmer Michael Gregoritsch versucht, die Anhänger zu beruhigen.
Tumulte in Freiburg: SC-Stürmer Michael Gregoritsch versucht, die Anhänger zu beruhigen. © Getty Images | Getty Images

Nach knapp 70 Minuten brannten einigen SC-Anhängern die Sicherungen durch. Eine Handvoll Fans wollte aus der Kurve in Richtung Platz stürmen, dazu flogen Wurfgeschosse auf die sich aufwärmenden RB-Ersatzspieler. Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die Szenerie beruhigt hatte. Kurz darauf traf Gregoritsch. (sid)

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

Freiburg - Leipzig 1:5