Madrid. Die Partie zwischen Real Madrid und Partizan Belgrad in der Basketball-EuroLeague wurde nach wüsten Faustschlägen abgebrochen.

Fäuste flogen und es gab Szenen wie beim Ringen: Die Play-off-Partie zwischen Real Madrid und Partizan Belgrad in der Basketball-EuroLeague ist am Donnerstagabend nach wüsten Szenen abgebrochen worden. Nach Disqualifikation der beteiligten Spieler an der Auseinandersetzung 1:40 Minuten vor der Schlusssirene verfügte keine der beiden Mannschaften mehr über die erforderliche Mindestanzahl von jeweils zwei Profis, um das Spiel zu beenden.

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Die Partie wurde entsprechend des Spielstands mit 95:80 für Belgrad gewertet, das damit die Serie mit 2:0 anführt. „Die EuroLeague verurteilt die Vorfälle am Ende des Spiels auf das Schärfste“, hieß es in einem Statement der europäischen Königsklasse: „Derartige Vorfälle entsprechen nicht den Werten des Respekts, die die Liga und ihre Vereine fördern und die der Basketball verkörpert.“

Rudelbildung nach hartem Foul

Nach einem harten Foul von Real-Profi Sergio Llull am Partizan-Spielmacher Kevin Punter war es zu einer Rudelbildung gekommen, die Sperren nach sich ziehen dürfte. Die Entscheidung darüber soll kurzfristig fallen.

Unschöne Szenen in der Euroleague zwischen Real Madrid und Partizan Belgrad.
Unschöne Szenen in der Euroleague zwischen Real Madrid und Partizan Belgrad. © Getty

„Was passiert ist, ist nicht gut für das Image des Basketballs“, sagte Partizan-Coach Zeljko Obradovic: „Meiner Meinung nach sollte so etwas nie passieren.“ Real-Routinier Rudy Fernandez sprach davon, dass sich derartige Vorfälle nicht wiederholen dürften. Beide waren sich einig, dass es nun gelte, vor dem dritten Spiel der Serie am Dienstag in Belgrad die Gemüter zu beruhigen.

Besonders negativ fiel bei der Massenschlägerei Guerschon Yabusele auf. Der Franzose packte sich Gegenspieler Dante Exum - beide kennen sich aus der NBA - und warf ihn in bester Catcher-Manier zu Boden. Der Australier erlitt eine blutende Wunde am Mund, einen Bänderriss im Zeh und verließ die Halle auf Krücken. „Für den Judo-Move müsste er ins Gefängnis, lebenslang gesperrt werden“, beklagte sich Partizan-Teamarzt Moma Jakovljevic bei Mozzart Sport. „Exum hätte sich das Rückgrat brechen, seine Karriere vorbei sein können. Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gesehen.“

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Auch in den Sozialen Medien sorgte der Spielabbruch für Kopfschütteln. "Was ist daran königlich, Real", fragte ein User auf Twitter. "Verhalten sich Sportsmänner so? Das kotzt mich an am Basketball." Ein anderer meinte: "Man sollte einige Spieler für die gesamte Saison sperren." Neben dem geäußerten Unmut über Real beschwerten sich viele User aber auch über die Entscheidungen der Schiedsrichter in den vorangegangenen Minuten.

Klare Worte gab es auch in den spanischen Medien. „Eine beschämende Nacht“, titelte AS, „es ist das Traurigste, was man in der Halle je gesehen hat.“ Die Marca schrieb von einem der „größten Skandale in der Geschichte des Basketballs“, es sei die „schwärzeste Niederlage in der Geschichte von Real Madrid“. (fs/sid)