Oberhof. Bei der Heim-WM im Rodeln sind Medaillen das Ziel. Die Doppelsitzer holen in Oberhof jeweils Gold.

Bei den Rennrodel-Weltmeisterschaften in Oberhof haben die deutschen Doppelsitzer der Konkurrenz erneut keine Chance gelassen.

Toni Eggert (BRC Ilsenburg) und Sascha Benecken (RT Suhl) fuhren auf ihrer Heimbahn souverän zu Gold, Jessica Degenhardt (RRC Altenberg) und Cheyenne Rosenthal (BSC Winterberg) schafften dies sogar mit Bahnrekord. Beide Doppel hatten bereits in den Sprint-Wettbewerben am Freitag triumphiert. Die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt (RC Berchtesgaden/WSV Königssee) komplettierten das starke Ergebnis mit Silber.

„Es ist eine Riesenlast abgefallen jetzt, weil das Training war doch ziemlich schwierig. Wir wussten, wir haben nur eine Chance, wenn wir da zweimal perfekt performen“, sagte Eggert, der mit Partner Beneken zum fünften WM-Titel in Serie fuhr. „Das ist so schön, nach zwei Wintern ohne Zuschauer, zu Hause eine WM zu haben, mit so vielen Leuten feiern zu können“, resümierte Benecken. Der Triumph im eigenen Bundesland sei „die Erfüllung eines Kindheitstraumes“.

Wendl/Arlt mit Patzer

Hinter Eggert/Benecken (1:23,517 Minuten) und Wendl/Arlt (+0,171 Sekunden) landeten die Österreicher Yannick Müller/Armin Frauscher (+0,192) auf dem Bronzerang. Wendl/Arlt hatten ihre Titelchance im ersten Durchgang eingebüßt, als sich das Duo aus Bayern einen überraschenden Fahrfehler leistete.

„Die Bahn hat es in sich, das hat man gesehen, dass auch viele Topteams gewackelt haben“, sagte Eggert. „Wir hatten im zweiten Lauf im unteren Teil auch einen Fehler. Wir haben das durch viel Erfahrung ausgeglichen und nicht zu einem großen Problem gemacht.“

Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal stellten in beiden Durchgängen einen Bahnrekord auf. Ihre Gesamtzeit von 1:17,619 Minute reichte souverän zum WM-Titelgewinn. Auf Platz zwei landeten die Österreicherinnen Selina Egle/Lara Kipp (+0,126) vor Andrea Vötter/Marion Oberhofer aus Italien (+0,187).

Rekordfahrt im zweiten Durchgang

„Man kann den WM-Titel von letztem Jahr mit diesem überhaupt nicht vergleichen“, sagte Degenhardt, die mit ihrer Partnerin auch bei der WM-Premiere im Frauen-Doppelsitzer 2022 triumphiert hatte - coronabedingt allerdings ohne Publikum. „In Oberhof ist immer super Stimmung, es kommen immer viele Leute an die Bahn“, meinte Rosenthal.

„Wir haben versucht, in den zweiten Lauf noch mal alles reinzusetzen, hatten da auch kleine Sachen, wo ich dachte: Okay, jetzt musst du dich noch mal mehr strecken“, erklärte Degenhardt die Rekordfahrt im zweiten Durchgang.