Montebello Vicentino. Der frühere Gerolsteiner-Profi Davide Rebellin wurde von einem Lkw überfahren und starb. Der Fahrer ergriff offenbar die Flucht.

Nach dem tödlichen Unfall des ehemaligen Radprofis und Team-Gerolsteiner-Fahrers Davide Rebellin sucht die Polizei nach dem Fahrer des involvierten Lastwagens. Dieser hatten den bisherigen Erkenntnissen zufolge am Mittwochvormittag den 51-Jährigen überfahren – Rebellin starb noch an der Unfallstelle in der norditalienischen Gemeinde Montebello Vicentino.

Die Unfallstelle in Montebello Vicentino: Das Fahrrad von Davide Rebellin wurde völlig zerstört.
Die Unfallstelle in Montebello Vicentino: Das Fahrrad von Davide Rebellin wurde völlig zerstört. © IMAGO/ZUMA Wire | Tommaso Quaggio

Wie Medien am Donnerstag berichteten, wurde der frühere Klassiker-Spezialist von seinem Bruder identifiziert. Dieser habe im Radio von einem Unfall mit einem Radsportler gehört und sei herbeigeeilt. Dann habe er sofort das Rad seines Bruders erkannt – auf Fotos ist zu sehen, wie dieses komplett demoliert und praktisch in der Mitte auseinandergerissen wurde.

Italiens Radstar Davide Rebellin von Lkw getötet – Fahrer flüchtet

Zunächst wurde spekuliert, dass der Fahrer des Lastwagens den Unfall nicht bemerkt habe. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete aber, dass auf Videoaufnahmen der Überwachungskamera eines Restaurants gleich neben der Unfallstelle zu sehen sei, wie der Lkw nach der Kollision auf den Parkplatz fuhr und diesen über dieselbe Einfahrt wieder verließ. Die Behörden gingen deshalb davon aus, dass der Lenker des Lasters den am Boden liegenden Rebellin oder dessen zerstörtes Fahrrad gesehen haben müsste.

Davide Rebellin (r.) 2003 auf dem Siegerpodest der Cyclassics in Hamburg mit Jan Ullrich (l.) und Paolo Bettini.
Davide Rebellin (r.) 2003 auf dem Siegerpodest der Cyclassics in Hamburg mit Jan Ullrich (l.) und Paolo Bettini. © WITTERS | Vivien Venzke

Die Welt des Radsports war erschüttert über den Tod Rebellins, der 2004 für Gerolsteiner innerhalb einer Woche die drei Klassiker Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte. Später sorgte er dann aber auch für negative Schlagzeilen, als er 2009 wegen Dopings gesperrt wurde. Der Italiener blieb auch im hohen Radsportler-Alter Profi in unterklassigen Teams und beendete erst vor wenigen Wochen seine Laufbahn.

Bei einem vergleichbaren Unfall am 22. April 2017 war der damals 37 Jahre alte Radprofi Michele Scarponi zu Tode gekommen. Der Giro-Sieger von 2011 war während einer Trainingsfahrt in Filottrano frontal mit einem Lkw kollidiert und noch vor der Ankunft im Krankenhaus gestorben.

In Italien wurde prompt über die Sicherheit von Fahrradfahrern auf den Straßen diskutiert. Laut offiziellen Daten starben allein von Januar bis August dieses Jahres 103 Radsportler im Straßenverkehr. Und die Gesamtzahl dürfte deutlich steigen: Am Mittwochabend etwa wurde in der Stadt Ferrara ein 17-Jähriger auf seinem Rad von einem Auto erfasst und getötet, wie Ansa meldete.