Hamburg. In Erlangen muss der HSVH defensiv besser stehen als beim 40:37 über die Löwen. Hamburger müssen sich auf tief besetzten Kader einstellen.

Spätestens als sich der Mannschaftsbus des HSV Hamburg (HSVH) am Mittwoch pünktlich um 12.30 Uhr auf den rund 620 Kilometer weiten Weg nach Nürnberg machte, wusste Torsten Jansen genau, dass die Party vorbei war.

„Wir durften uns am Sonntag sehr freuen, auch am Montag beim Regenerationstraining haben wir uns noch ein bisschen gefreut. Spätestens ab Dienstag lag dann aber wieder der volle Fokus auf Erlangen. Ich hoffe, dass jetzt alle auf die neue Aufgabe fokussiert sind“, sagt der Trainer von Hamburgs Bundesligahandballern vor dem Auswärtsspiel beim HC Erlangen an diesem Donnerstag (19.05 Uhr/Sky).

HSV Hamburg: Der volle Fokus liegt auf Erlangen

Am Sonntag, als Jansens Team Meisterschaftsanwärter Rhein-Neckar Löwen mit 40:37 besiegt hatte, hatte die Stimmung beim HSVH auch angesichts der frenetisch feiernden Fans ihren vorläufigen Saisonhöhepunkt erreicht. Angesichts von 40 eigenen Treffern wollte Jansen direkt nach dem Spiel keine öffentliche Kritik äußern. Die defensiven Fehler, die sich in 37 Gegentoren niederschlugen, benannte er im Anschluss aber trotzdem. „Wir waren am Sonntag im Eins-gegen-eins oft zu naiv und zu abwartend. Das habe ich versucht anzusprechen, auch wenn die Jungs das manchmal nicht mehr hören können“, sagt der 45-Jährige und lacht.

Beim Tabellennachbarn Erlangen (7. Platz; 13:5 Punkte) müssen sich die Hamburger (8.; 12:8) vor allem auf einen tief besetzten Kader einstellen. „Der HCE hat eine sehr große Auswahl an Spielern, insbesondere im Rückraum. Da müssen wir uns auf mehrere Spieler gleichzeitig fokussieren“, sagt Jansen. Am Kreis warten mit Tim Zechel und Sebastian Firnhaber zudem zwei deutsche Nationalspieler und „sehr schnelle, trickreiche Außenspieler“, weiß der Trainer.

Sollte der HSVH gegen die ambitionierten Franken gewinnen, dürfte die Party auf der Rückreise direkt nach dem Spiel etwas ruhiger ausfallen. Bis zum Heimspiel gegen die Füchse Berlin am Sonntag (18.15 Uhr/Sky) bleibt nicht viel Zeit zur Regeneration. Im Flugzeug oder zumindest im Nightliner-Schlafbus zurückzureisen war dem Verein angesichts der finanziell angespannten Lage zu teuer.

Die Mitgliederversammlung des HSVH stimmte dem Antrag zu, dass 24,9 Prozent der HSM Handball Sport Management und Marketing GmbH an Investoren verkauft werden können. Interessenten gibt es bisher nicht.