Hamburg. Der Kreisligist reagiert nach einem Urteil des HFV-Sportgerichts mit heftigen Vorwürfen. Worum es bei dem Fall geht.

Die Fronten zwischen Kreis­ligist DSC Hanseat und dem Hamburger Fußball-Verband (HFV) sind nach einem Urteil des Sportgerichts verhärtet. „Der HFV auf dem Weg nach Ungarn: Wie man den Rassismus im Fußball bestimmt nicht bekämpft“, wüteten die Hanseaten auf ihrer Internetseite – und verglichen die HFV-Sportgerichtsbarkeit mit einem ungarischen Skandalurteil, in dem nicht gegen Rassismus vorgegangen wurde, was in Ungarn wegen der autoritären Politik von Ministerpräsident Viktor Orbán nicht überraschend sei.

Am 21. Oktober hatte das Hanseat-Team im Spiel beim Lemsahler SV bei einem 2:3-Rückstand kurz vor Abpfiff aus Protest den Platz verlassen. Ein schwarzer Spieler des Teams soll von einem Lemsahler rassistisch beleidigt worden sein. Es seien die Worte „Benimm dich, du Affe“ oder „Benimm dich, du dreckiger Affe“
gefallen, so Hanseat-Vorsitzender Ulrich Bunsmann.

DSC Hanseat: "Wir gehen in Berufung"

Das HFV-Sportgericht sah dies anders. Der Lemsahler habe seinem Gegenspieler „affiges Rumgehampel“ vorgeworfen. Dies habe der Schiedsrichter-Assistent ausgesagt. Der Lemsahler wurde für vier Spiele wegen Beleidigung ohne rassistischen Kontext gesperrt, das Spiel 3:0 für Lemsahl gewertet. „Wir gehen in Berufung. Wenn das Verbandsgericht nur etwas Verständnis hat, fällt das Urteil anders aus“, sagte Bunsmann.