Hamburg. Zuspielerin Zoe Konjer möchte bei den Zweitliga-Volleyballerinnen des Eimsbütteler TV zur Stammkraft reifen.

Wie auch immer es ausgeht, das erste Heimspiel der Saison 2022/23 am Sonnabend (15 Uhr, Sporthalle Hoheluft) gegen Blau-Weiß Dingden: Zoe Konjer hat auf jeden Fall etwas zu feiern. Die Zuspielerin der Zweitliga-Volleyballerinnen des Eimsbütteler TV wird 22 Jahre alt, ihr Vater mit seiner Lebensgefährtin und Schwester Chaine (19) reisen aus der Heimat Emlichheim an und werden in der Halle sein. „Natürlich wäre es perfekt, wenn wir dann auch noch die drei Punkte holen würden“, sagt sie.

Konjer: "Sogar Top fünf wäre möglich"

Mit einem 3:0 beim Schweriner SC II und einem 2:3 in Stralsund war die Auswahl von Cheftrainerin Ines Laube in die Saison gestartet. Im dritten Jahr nach dem ersten Zweitliga-Aufstieg der Vereinshistorie im Sommer 2020 steht nicht mehr der Klassenerhalt als Saisonziel auf der Agenda, sondern ein Platz in der oberen Tabellenhälfte.

„Wenn wir unser Potenzial ausschöpfen, sind sogar die Top fünf möglich“, sagt Zoe Konjer, die nach eineinhalb Lehrjahren – sie war in der ersten Zweitligasaison zur Rückrunde vom Drittliga-Stadtteilrivalen Grün-Weiß Eimsbüttel gekommen – bereit ist, mehr Verantwortung zu tragen.

Teamplayer zu sein ist Konjer wichtig

Bislang war sie hinter Luise Klein (23) Zuspielerin Nummer zwei gewesen, nun hofft sie auf 50 Prozent der Spielanteile. „Ich habe von Luise enorm viel gelernt, vor allem ihre Ruhe in kritischen Situationen habe ich mir abzuschauen versucht. Wir sind befreundet und gönnen einander jede Minute Spielzeit. Aber ich würde mich gern noch mehr auf dem Feld einbringen“, sagt die Athletin, die angesichts ihrer Körperlänge von für Volleyballverhältnisse kleinen 173 Zentimetern schon früh lernte, mit Köpfchen statt mit Karacho zu spielen.

Auch zu ihrem Charakter passe ihre Position, sagt sie: „Ich mag es gern, ein Spiel zu lenken, Impulse zu geben und alle Mitspielerinnen auf dem Feld mit Pässen zu versorgen. Ich brauche es, mit Spielwitz und viel Freude am Volleyball zu agieren.“ Teamplayer zu sein, das sei ihr ex­trem wichtig.

Konjer ist mit sechs Jahren zum Volleyball gekommen

In dieser Saison bildet sie mit Kapitänin Louisa Krams (25) und Libera Jana Meiser (33) den Mannschaftsrat. Und auch wenn sie mit ihren jetzt 22 Jahren das Küken des Trios ist, sollte niemand die Erfahrung unterschätzen, die Zoe Konjer bereits gesammelt hat. Nach drei Jahren bei ihrem Heimatverein SCU Emlichheim absolviert sie aktuell bereits ihre sechste Zweitligasaison.

Zum Volleyball war sie als Sechsjährige gekommen, weil in Emlichheim nach ihrer Schätzung 75 Prozent der Mädchen eben Volleyball spielen. Auch Fußball, den Sport, den ihre Mutter für den FFC Heike Rheine auf Bundesliganiveau ausübte, hat sie einige Jahre im Verein gespielt. Doch ihr volleyballverrückter Vater, der seine jüngere Tochter Chaine nach einer Tochter des früheren VT-Aurubis-Bundesligatrainers Jean-Pierre Staelens benannte, setzte sich in der Prägung durch.

Nach dem Abitur ging Zoe Konjer mit einem Sportstipendium an eine Universität in Florida, doch als die Corona-Pandemie begann, zog sie im Sommer 2020 nach Hamburg, um in Bergedorf ein Studium der Gesundheitswissenschaften aufzunehmen.

„Ich wollte immer nach Hamburg und bin froh, dass ich hier zwei so tolle Vereine gefunden habe. Die Zeit bei Grün-Weiß war sehr wichtig und prägend, aber jetzt für den ETV in der Zweiten Liga spielen zu können ist für meine Karriere ein Meilenstein“, sagt sie. Die Verbindung in die alte Heimat hält sie allerdings, am vergangenen Wochenende, an dem die ETV-Frauen spielfrei hatten, schaute sie das SCU-Heimspiel gegen Stralsund (1:3) live.

Am 15. Oktober kommt es zum Schwesterduell

An ihrer Seite saß ihre Schwester, die im Sommer zum aktuellen Tabellenführer Skurios Volleys Borken gewechselt ist. Auch sie ist Zuspielerin, „das scheint in der Familie zu liegen, auch wenn wir einen unterschiedlichen Stil spielen“, sagt sie.

Am 15. Oktober kommt es in Borken zum Schwesternduell. Ganz egal, wie es ausgeht, ein Teil der Familie hat auf jeden Fall etwas zu feiern. Zoe Konjer wird alles geben, dass sie es ist.

Die ETV-Zweitligamänner bestreiten ihr Heimspiel gegen TuS Mondorf am Sonnabend um 19 Uhr. Für beide Spiele gültige Kombinationstickets können online bei eventim.de und an der Tageskasse erworben werden. Das Kombiticket kostet 15, ermäßigt acht Euro, ein Einzelspiel 8,50 (ermäßigt 5,50) Euro. An der Tageskasse ist es einen Euro teurer.