Nürnberg. Der HSV-Rivale befindet sich in der Krise. Hamburgs Ex-Coach Hecking wollte aufsteigen. Doch die Realität heißt Abstiegskampf.

Einen Tag nach der Entlassung von Trainer Robert Klauß hat der 1. FC Nürnberg einen Nachfolger gefunden. Wie der „Club“ mitteilte, übernimmt Markus Weinzierl, der bis zum Sommer noch Übungsleiter beim Bundesligisten FC Augsburg war. Dort verkrachte er sich mit Manager Stefan Reuter und verkündete seinen Abschied öffentlichkeitswirksam live im TV. Nun soll Weinzierl Nürnberg aus dem Abstiegskampf der 2. Bundesliga führen.

Weinzierl-Vorstellung bei Nürnberg um 14 Uhr

Nach nur zehn Punkten aus den ersten zehn Saisonspielen und dem zuletzt blamablen 0:3 beim Karlsruher SC hinken die mit Aufstiegsambitionen gestarteten Franken den eigenen Ansprüchen deutlich hinterher. Sportchef Dieter Hecking hatte nach Platz acht in der vergangenen Saison den nächsten Schritt in dieser Spielzeit gefordert. Die bittere Realität nach fast einem Drittel der Saison heißt nun aber Abstiegskampf für den Tabellen-14.

Das von Hecking ausgegebene Saisonziel Platz eins bis sechs scheint schon jetzt kaum noch zu erreichen. Vielmehr droht der Gang in die 3. Liga.

Weinzierls Debüt steht am Sonntag mit einem Heimspiel an. Dann empfängt der 1. FC Nürnberg, der vier der jüngsten fünf Spiele verloren hat, zu Hause Holstein Kiel. Um 14 Uhr wurde Weinzierl auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hecking offiziell vorgestellt. Er fordere „noch mehr Disziplin und Intensität“ ein, sagte der neue Coach. „Ich kann schon auch harte Entscheidungen treffen.“ Generell sei sein Credo aber: „Knallhart sein, aber auch den Draht zu den Spielern haben.“

Hecking holte Klauß von Nagelsmann

Für Ex-HSV-Trainer Dieter Hecking, der mit Hamburg in der Saison 2019/20 den anvisierten Aufstieg verpasste, ist es die erste Trainerentlassung in seiner erst vor zwei Jahren eingeschlagenen Karriere als Sportchef. Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt hatte Hecking im Juli 2020 Klauß verplichtet, der damals als Co-Trainer unter Julian Nagelsmann bei RB Leipzig tätig war. 26 Monate später gehen die beiden von nun an getrennte Wege.