Hamburg. Frustrierender Saisonstart: Die Wilhelmsburger verloren knapp gegen das Team der Hauptstadt. Trotz der Niederlage herrscht Optimismus.

Als die Veolia Towers Hamburg am Donnerstag zwei Stunden nach Mitternacht wieder in Wilhelmsburg ankamen, dämmerte Team und Trainern nach ihren Analysen auf der Busfahrt, welch große Chance sie am Vorabend bei Alba Berlin zum Start der 57. Saison der Basketball-Bundesliga vermutlich ausgelassen hatten.

Chefcoach Raoul Korner hatte den 81:78 (45:45)-Erfolg des deutschen Meisters und Pokalsiegers zwar sportlich fair als „verdient“ eingestuft, seine Überzeugung mag das nicht gewesen sein. Zu viele Möglichkeiten ließen die Hamburger liegen, letztlich entschieden in den finalen zwei Minuten zwei Ballverluste die intensive, oft temporeiche Begegnung.

Veolia Towers Hamburg hielten lange mit

Erst hatte Spielmacher James Wood­ards Anspiel keinen Mitspieler gefunden, dann brachte neun Sekunden vor Schluss Power Forward Yoeli Childs beim Stand von 78:79 das Spielgerät nach einem zu anspruchsvollen Pass von Lukas Meisner nicht unter Kontrolle. Die letzte Gelegenheit auf einen Wurf war dahin. Alba, das zehn Tage nach der EM sechs potenzielle Stammspieler schonte, kam im Gegenzug noch zu zwei verwandelten Freiwürfen.

Das Ergebnis an diesen Szenen festzumachen, wäre gegenüber den beiden US-Topscorern der Towers indes ungerecht. Childs überzeugte mit 18 Punkten und sieben Rebounds, Woodard mit zwölf Punkten. Ausschlaggebend für die knappe Niederlage war da eher, dass sich die Berliner mit 37 Rebounds fünf mehr als die Hamburger griffen, somit öfter im Ballbesitz blieben. In allen anderen Spielelementen hielten die Towers nicht nur mit, sie hatten sogar die leicht bessere Trefferquote aus dem Feld (47,6 zu 45,3 Prozent).

Veolia Towers Hamburg: "Wir haben solide gespielt"

„Es war für uns eine sehr lehrreiche Begegnung“, sagte Korner. „Für den ersten Saisonauftritt haben wir zwar nicht großartig, jedoch solide gespielt. Ich weiß, dass wir es besser machen können – und das auch im Laufe der Saison tun werden.“

Der Optimismus scheint berechtigt. Vor allem die beiden Spielmacher Kendale McCullum (12 Punkte, 3 Rebounds, 7 Assists, 2 Steals) und Ziga Samar (9 Punkte,
2 Rebounds, 7 Assists, 1 Steal) beeindruckten, deuteten ihr Potenzial an. Auch Marvin Clark II, der in der Vorbereitung weniger auffiel, punktete binnen 15:26 Minuten zweistellig (10). Diese Qualitäten sollten am Sonnabend (18 Uhr, edel-optics.de Arena) gegen den Mitteldeutschen BC für den ersten Saisonsieg reichen.