Köln. Die Zuschauer sahen ein irres Fußballspiel, in dem die Hessen jubeln konnten. Köln in Überzahl nur 0:0 gegen Stuttgart

Eintracht Frankfurt hat die Schlussspurt-Helden des SV Werder Bremen in der Bundesliga gestoppt. Acht Tage nach dem Last-Minute-Spektakel beim 3:2 in Dortmund kassierte der Aufsteiger aus der Hansestadt mit dem 3:4 (2:3) gegen den Europa-League-Sieger seine erste Niederlage. Die Frankfurter durften nach einer sehenswerten Partie von beiden Mannschaften ihren ersten Saisonerfolg feiern.

Bundesliga: Füllkrug-Elfmeter kam zu spät für Werder

Liga-Rückkehrer und WM-Held Mario Götze hatte die Gäste schon in der zweiten Minute mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für seinen neuen Verein in Front gebracht. Werder ließ sich aber nur kurz schocken und drehte vorübergehend das Spiel durch die Treffer von Anthony Jung (14.) und Leonardo Bittencourt (17.). Noch vor der Pause besorgten Randal Kolo Muani (32.) und Jesper Lindström (39.) die erneute Wende. Nach Anpfiff der zweiten Hälfte erzielte Djibril Sow (48.) mit einem wunderschönen Schuss den vierten Frankfurter Treffer. Niclas Füllkrugs verwandelter Foulelfmeter in der zweiten Minute der Nachspielzeit reicht diesmal nicht mehr für die Bremer.

Werder war mit dem Rückenwind des spektakulären Sieges in Dortmund gestartet, doch zunächst machten die Hessen das Spiel. Schon früh schockte Götze die Hanseaten mit seinem Treffer aus etwa 18 Metern. Anschließend entwickelte sich ein munteres Spiel beider Teams.
Die Bremer wurden immer besser: Jung bekam einen missglückten Klärungsversuch vor die Füße und stellte mit einer Direktabnahme auf Remis. Kurz darauf köpfte Bittencourt, der einige Minuten verletzt ausgewechselt wurde, die Werder-Führung.

Es ging hin und her: Auf der Gegenseite markierte der angeblich von Benfica Lissabon umworbene Daichi Kamada den vermeintlichen Ausgleich. Der Treffer zählte allerdings nicht wegen Abseits.
Eintracht-Trainer Oliver Glasner sagte vor der Begegnung, dass „Kleinigkeiten“ die Partie entscheiden würden - und sollte recht behalten. Ein individueller Fehler von Werders Kapitän Marco Friedl nutzte Frankfurts Kolo Muani zum Ausgleich. Etwas später erzielte der starke Lindström mit einem Lupfer das 3:2. Nach Wiederanpfiff der zweiten Hälfte erhöhte Sow auf 4:2.

Frankfurt hatte in der Schlussphase starke Nerven

Nach 64 Minuten brachte Werder-Trainer mit Lee Buchanan und Niklas Schmidt - und etwa zehn Minuten später Oliver Burke - die drei späten Torschützen aus dem Dortmund-Spiel. Doch Werder, das zwar noch einige Chancen bekam, fand im zweiten Durchgang nur schwer in den Spielrhythmus zurück. Die aufkeimende Hoffnung der Bremer auf ein erneutes Werder-Wunder nach Füllkrugs verwandelten Elfmeter erfüllte sich nicht mehr.

Bundesliga: Köln Remis gegen Stuttgart – Zwei Platzverweise gegen VfB

Nach dem Einzug in die Conference League kam der 1. FC Köln gegen den VfB Stuttgart nicht über ein 0:0 hinaus. Die Fans spendeten trotzdem freundlichen Applaus, Steffen Baumgart sprach aufmunternd mit seinen Spielern: Beim 1. FC Köln war die Nullnummer in der Bundesliga nach der Europa-Party schnell abgehakt. „Wir sollten zufrieden sein“, sagte der Trainer nach dem 0:0 gegen den VfB Stuttgart bei DAZN, „es ist eher ein Punktgewinn als ein Punktverlust.“

Keine 72 Stunden nach der Qualifikation für die Conference League holte Baumgarts Team trotz mehr als 30 Minuten in Überzahl nur ein Remis, das durchaus glücklich war angesichts hochkarätiger Stuttgarter Chancen vor der Pause. „Für mich ist es ein gutes Ergebnis“, befand Baumgart deshalb. Köln bleibt damit auch nach dem vierten Spieltag ungeschlagen - wartet aber seit der ersten Runde auf einen Sieg.

Gänzlich ohne Dreier ist weiterhin der VfB, der allein durch Silas drei Großchancen vergab und sich mal wieder nicht für ein gutes Spiel belohnte. Zudem sah Luca Pfeiffer in der zweiten Hälfte Rot wegen groben Foulspiels (56.), Trainer Pellegrino Matarazzo musste wegen Meckerns mit Gelb-Rot auf die Tribüne (72.).

„Bis zur 60. hatten wir das Spiel klar im Griff und die klar besseren Torchancen“, meinte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat: „Wenn wir mit Elf gegen Elf zu Ende spielen, gewinnen wir.“