Hamburg. Neu-Stürmer Lukowicz feiert einen Traumeinstand beim VfB Oldenburg. Concordia-Trainer lobt die “PS seines Teams“.

Auf seltsame Weise verlor der HSV II die Tabellenführung in der Regionalliga Nord beim 2:2 gegen den SSV Jeddeloh. Als bei einer 2:0-Führung der U21 der Hamburger Jeddelohs Torwart Felix Bohe für ein Handspiel außerhalb des Strafraums Rot sah (55.), schien der Drops gelutscht. Doch in Überzahl verschenkte der HSV II den Sieg und kassierte innerhalb der nächsten 13 Spielminuten noch zwei Gegentore, darunter den umstrittenen Anschlusstreffer der Gäste durch einen von Leon Sommer verschuldeten Handelfmeter.

HSV II-Trainer Pit Reimers ordnete das Geschehen danach realistisch ein. „Das 2:0 zur Pause war etwas schmeichelhaft für uns. Und die Rote Karte für den Gegner leider der Knackpunkt gegen uns. Wir sind enttäuscht über das Ergebnis“, sagte Reimers. Eine Erklärung bot er auch an. „Nach dem 2:1 passiert im Kopf eines 18 Jahre alten Spielers mehr als im Kopf eines Spielers, der 28 Jahre alt ist. Viele meiner Spieler sind durch die vergangene Saison ein Jahr reifer geworden, aber wir befinden wir uns weiter in einem Lernprozess. Es geht darum, auch solche Spiele mit einem Sieg nach Hause zu bringen.“

Lukowicz alsWandspieler und Kopfballmaschine gefeiert

Besser kann eine Verpflichtung nicht einschlagen! Der unter der Woche vom Drittligisten VfB Oldenburg verpflichtete Angreifer Maik Lukowicz hat Regionalligist FC Teutonia 05 durch zwei Tore in der Nachspielzeit bei Holstein Kiel II den ersten Saisonpunkt beschert. Mit dem 2:0 des Kielers Laurynas Kulikas (Ex-St.-Pauli II, Ex-HSV II) zwei Minuten vor dem Ende war die Partie eigentlich gelaufen. Doch der in der 50. Minute eingewechselte Lukowicz bewies im Endspurt zweimal im Sechzehner Torinstinkt (90., 90.+6) , ließ die Teutonen nach ihrem Fehlstart mit seinen Toren zum 2:2 aufatmen.

„Wir haben Maik als Wandspieler und Kopfballmaschine geholt. Diese Position war bei uns vakant. Er hat sie schon heute sehr gut ausgefüllt und zwei Tore gemacht. Am Ende ist der Punkt vom Spielverlauf her aber zu wenig. Wir haben unsere beiden Gegentore durch Standards bekommen. Das darf uns als Herrenmannschaft nicht passieren“, sagte Teutonias Trainer David Bergner. Ähnlich wie sein Coach sah es Lukowicz: „Schon schön! Genau so stellt man sich seinen Einstand vor. Wir waren aber die deutlich bessere Mannschaft und hätten gewinnen müssen.“

Concordia-Trainer Gehrke freut sich über "350 PS auf dem Platz"

Mit 2:4 unterlag Oberligist WTSV Concordia Hamburg in einer turbulenten Partie bei Serienmeister TuS Dassendorf. Nach schwacher erster Hälfte schnupperte das zuvor zweimal siegreiche Team von Trainer Stefan Gehrke nach einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit lange am Ausgleich. Doch die TuS gewann die „Abwehrschlacht mit Mentalität und Herz“, so Dassendorfs Trainer Thomas Hoffmann. Dieser lobte zudem Coris Auftritt. „Cordi präsentiert sich ganz anders als in der vergangenen Spielzeit. Von diesem Team ist in dieser Saison noch eine Menge zu erwarten“, sagte Hoffmann. Gehrke gab daraufhin einen kleinen Einblick in die Gemütslage beim Aufstiegsanwärter. „Wir haben 350 PS im Kader. Die wurden nur in der vergangenen Saison nicht auf die Straße gebracht. Manche meiner jetzigen Spieler mögen fußballerisch etwas schwächer sein als die Spieler in der alten Saison. Dafür opfern sie sich für das Team auf. Das ist besser als das System mit den vielen Stars in der vergangenen Spielzeit. Denn das hat nur bedingt funktioniert.“

NTSV II feiert Schützenfest mit Minimakel

Mit einer Packung von 7:1 schickte Hammonia-Landesligist Niendorfer TSV II im Spitzenspiel den SSV Rantzau nach Hause. Bis zum 1:0 durch Nikolas Aslanidis (35.) hatte sich dies nicht angedeutet. Selbst in Unterzahl waren die Gäste, bei denen Jannik Ruhser in der 7. Minute eine harte, aber vertretbare Rote Karte für eine angedeutete Kopfnuss sah, zunächst das bessere Team. Doch nach der Führung zerlegte Niendorf II die Rantzauer über außen. Kleiner Makel: Ein 7:0 hätte die Tabellenführung bedeutet. Das störte Niendorfs Trainer Jan-Holger Ramelow jedoch nicht übermäßig. Stellt sich die Frage: Wird Niendorf II erneut Landesligameister? „Wir sind absolut ein Kandidat für ganz oben“, so Ramelow.

Die nach den Turbulenzen der letzten Saison (Abendblatt berichtete) neu gefasste Regelung des Spielausschusses, die das Aufstiegsrecht im Falle des Titelgewinns für Niendorf II auf den Tabellenzweiten übergehen lässt, gefällt Ramelow nicht so sehr. „Ich finde, nur der Meister sollte das Recht haben, in der Oberliga Hamburg zu spielen. Aber wir dürfen es leider nicht, weil unsere Ligamannschaft dort spielt“, so Ramelow.. Rantzaus Trainer Marcus Fürstenberg empfahl derweil den Niendorfern, Dreifachtorschütze Evailton Fernandes schnellstens in die Oberligamannschaft zu befördern. „Das“, so Fürstenberg“, ist klar der stärkste Spieler bei Niendorf II.“ Das Oberligateam kommt allerdings auch ohne Fernandes bestens zurecht. Durch ein 6:2 gegen Süderelbe gelang Niendorf I, was Niendorf II an diesem Spieltag noch verwehrt blieb: die Tabellenführung.

HSV-Aufsichtsratschef Jansen verletzt sich schwer

Durch schwere See führt HSV-Präsident aktuell den HSV. Sport als Ausgleich für die Moderation der Querelen im Club ist aktuell jedoch nicht drin. „Marcell hat sich einen Muskelbündelriss zugezogen und wird uns zehn Wochen fehlen“, sagte HSV III-Trainer Marcel Lettmann nach dem Oberligaspiel gegen Rugenbergen. Kleiner Trost für Jansen: Seine „Dritte“ fuhr mit einem überzeugenden 3:0 den ersten Saisonsieg in der Oberliga Hamburg ein.