Hamburg. In der ersten Runde gab es bereits einige Überraschungen. Rostocker Anhänger rasten nach Spiel in Lübeck aus.

Kapitän Lukas Hradecky suchte sofort das Gespräch mit den Fans von Bayer Leverkusen am Zaun. Nach dem Knockout im DFB-Pokal in Runde eins beim Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg hatten die Anhänger Redebedarf, denn die Rheinländer waren bei der Blamage im Saarland defensiv desolat und offensiv verschwenderisch. „Mit so vielen Gegentore schaffst du nix. Wir haben gute Leute vorne, aber wenn wir fünf Tore schießen müssen, dann wird es schwierig“, sagte Hradecky, „die Fans waren zu Recht stocksauer. Es gibt viel zu reden.“

Die Elversberger Spieler gingen hingegen auf die Ehrenrunde, ließen sich von den Fans feiern. Ein großartiger Kampf gegen den Champions-League-Starter wurde belohnt. Jannik Rochelt (2.), Kevin Koffi (17., Foulelfmeter), Luca Schnellbacher (37.) und Kevin Conrad (74.) besiegelten den achten Erstrunden-Knockout der Werkself. Die Treffer von Adam Hlozek (5.), Charles Aranguiz (30.) und Patrik Schick (89.) waren zu wenig, zum Ligaauftakt bei Borussia Dortmund ist am Sonnabend eine enorme Steigerung nötig. Die Saarländer zogen ihrerseits zum fünften Mal in die zweite Runde ein.

DFB-Pokal: Köln scheitert an ehemaligem St.-Pauli-Profi

Ernüchterung auch beim 1. FC Köln: Der Europacup-Starter ist überraschend bereits in der ersten Runde gescheitert, Trainer Steffen Baumgart muss schon nach dem ersten Spiel seinen Traum vom Finale in Berlin begraben. Beim Zweitliga-Tabellenführer Jahn Regensburg verloren die Rheinländer mit 3:4 im Elfmeterschießen, nach Verlängerung hatte es 2:2 (2:2, 1:2) gestanden.

Andreas Albers (18.) und Prince Osei Owusu (27.) brachten ihre Mannschaft vor 13.236 Fans im Regensburger Jahnstadion in Führung. Mark Uth (28.) und Dejan Ljubicic (63.) erzielten die Treffer zum Ausgleich. Benedikt Gimber sicherte den Erfolg des SSV Jahn im Elfmeterschießen. Überragend im Regensburger Tor: Der ehemalige St.-Pauli-Torhüter Dejan Stojanovic, der zwei Elfmeter halten konnte.

Wolfsburg siegt bei Kovac-Debüt

Besser machte es am Abend der VfL Wolfsburg, wenn auch Trainer Niko Kovac bei seinem Pflichtspiel-Debüt bei den Niedersachsen bis kurz vor dem Ende auf das erlösende 1:0 (0:0) beim Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena warten musste. Omar Marmoush sorgte für Erleichterung bei den Wolfsburgern.

Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth schied aus und verlor 0:2 (0:1) beim Fünftligisten Stuttgarter Kickers. Zweitligist 1. FC Heidenheim kam zu einem 2:0 (0:0) beim Bayern-Regionalligisten FC Illertissen. Fortuna Düsseldorf kam überzeugend zu einem 4:1 (1:0) bei Kickers Offenbach aus der Regionalliga Südwest.

Rostock-Fans rasten nach Aus in Lübeck aus

Hansa Rostock hat eine Pleite beim Nord-Regionalligisten VfB Lübeck erlebt. Die Rostocker unterlagen am Sonnabend beim unterklassigen Rivalen mit 0:1 (0:0). VfB-Mittelfeldspieler Tarik Gözüsirin erzielte das umjubelte Siegtor in der 78. Minute mit sattem Schuss aus 16 Metern. In den vergangenen zwölf Jahren sind die Rostocker damit zum zehnten Mal in der ersten Runde gescheitert. Nach Spielschluss stürmten einige Hansa-Fans den Innenraum. Polizeikräfte drängten sie zurück.

Nach dem Spiel kam es zu Ausschreitungen zwischen Rostock-Anhängern und der Polizei.
Nach dem Spiel kam es zu Ausschreitungen zwischen Rostock-Anhängern und der Polizei. © Imago Images

Die wenig hochklassige Partie musste mit Verspätung angepfiffen werden, weil ein Loch im Tornetz geflickt werden musste.

Bochum ohne Mühe in der Hauptstadt

VfL Bochum hat mit einem konzentrierten Auftritt den Pflichtspielauftakt in die neue Saison erfolgreich gemeistert. Beim Drittliga-Absteiger Viktoria Berlin setzte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Reis mit 3:0 (2:0) durch und bestätigte mühelos ihre Favoritenrolle.

„Unterm Strich war das seriös, ohne große Aufregung. Es war okay, nicht mehr und nicht weniger“, sagte Torschütze Simon Zoller bei Sky: „Wir haben aber immer zum richtigen Zeitpunkt nachgelegt.“ Kapitän Anthony Losilla ergänzte: „Wir haben von Anfang an Druck ausgeübt und unsere Chancen genutzt.“

Eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den FSV Mainz 05 erzielten im traditionsreichen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark Zoller (18.), Takuma Asano (22.) und der neue Mittelstürmer Philipp Hofmann (65.) die Treffer für den VfL. Der Regionalligist hielt mit der erwarteten Leidenschaft dagegen, war aber gegen den routinierten Erstligisten chancenlos.

DFB-Pokal: Nächster HSV-Gegner eine Runde weiter

Keine Blöße haben sich die Zweitligateams vom SC Paderborn und 1. FC Heidenheim gegeben. Das Team von Trainer Lukas Kwasniok siegte in Werningerode mit 10:0, Heidenheim, nächster HSV-Gegner in der Zweiten Liga, schlug den FC Illertissen mit 2:0.