Hamburg. Erster Vorsitzender Ralph Hoffmann sprang als Ersatz gegen Hoisbüttel ein – Niendorf quält sich gegen Kreisligist Croatia.

Pokalschreck Hamburger Berg

Kreisligist FC Hamburger Berg hat wieder zugeschlagen und die nächste Pokalüberraschung geschafft. Der Sensationspokalviertelfinalist der vergangenen Saison besiegte in der ersten Runde Bezirksligist Hoisbüttel mit 5:3 nach Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten hatte es im Sternschanzen-Park 2:2 gestanden. Heldenstatus erlangte Keeper Patrick Antwi mit zwei parierten Strafstößen. Kurioses spielte sich auf der Trainerbank ab. Ex-St.-Pauli-Profi Morike Sako (40), seit dieser Saison Spielertrainer beim FC Hamburger Berg, weilte im Urlaub.

Somit sprang der Erste Vorsitzende Ralph Hoffmann als Ersatz ein. „Ich habe Morike so gut vertreten, wie ich es eben konnte“, so Hoffmann nach dem Spiel lächelnd. Nächste Woche sei Sako, den der Club wegen seiner „überragenden Profi-Erfahrung verpflichtet“ habe, wieder da. Auf die Frage, ob der FC Hamburger Berg erneut den Pokal rocken werde, hielt es Hoffmann mit Franz Beckenbauer: „Schau`n mer mal!“

Kein Kindergeburtstag

Im einzigen direkten Oberligaduell musste der FC Türkiye beim 0:2 gegen Hamm United die Segel streichen. „Erst waren wir spielerisch überlegen ohne Durchschlagskraft – und dann haben wir verdient verloren“, analysierte Türkiyes Coach Daniel Sager. „Verdient“ fand Hamms Trainer Sidnei Marschall den Erfolg seines Teams ebenfalls. Besonders aufgrund der Umstände, da Hamm Uniteds Oberligaverbleib erst am 28. Juni vom Verband bestätigt wurde.

„Die Vorbereitung war eine Vollkatastrophe. Am Anfang hatten wir vier Spieler. Das war kein Kindergeburtstag. Der Ligastart kommt für uns nun drei bis vier Wochen zu früh“, so Marschall. „Unser Ziel wird der Klassenerhalt sein. Alles andere wäre utopisch. Heute waren wir eine coole Truppe. Das wollen wir bleiben.“

Niendorf spielt zu viel Bundesligafußball

An der Pokalsensation immerhin schnuppern durfte Kreisligist Croatia gegen Oberliga-Vizemeister Niendorfer TSV. Eren Turhan (13.) brachte die Gastgeber mit feiner Einzelleistung in Führung (13.), einen durchaus möglichen Elfmeter zum 2:0 verweigerte Schiedsrichter Alexander Nehls (18.). Nach dem Ausgleich per Fernschuss durch Falk Gross (19.) war der Niendorfer Führungstreffer durch Tanju Gülüm zudem umstritten, Croatia reklamierte jedoch erfolglos auf Torwartbehinderung (43.). In Hälfte zwei stellten die selten überzeugenden Niendorfer den gleichwohl verdienten 5:1-Sieg durch Ibrahim Ali (55.) und Leon Meyer (81., 89.) sicher.

„Wir haben in Hälfte eins sicher Pech mit den Schiedsrichterentscheidungen gehabt. Auf unsere Leistung können wir dafür sehr stolz sein“, sagte Croatias Trainer Ali Özünal. „Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Wir haben zu viel Sicherheitsfußball gespielt, als wäre der Gegner ein Bundesligist. Doch wir haben verdient gewonnen und unser Erstrundentrauma aus der vergangenen Saison überwunden“, so Niendorfs Trainer Ali Farhadi.

Pokalauslosung

Die zweite Runde des Lotto-Pokals wird Montag (19 Uhr) beim Hamburger Abendblatt (Großer Burstah 18-32) ausgelost. Glücksbote wird Abwehrspieler Marcus Coffie vom Regionalligisten FC Teutonia 05 sein.

Lotto-Pokal (1. Runde): West-Eimsbüttel – Norderstedt 0:17, Schenefeld – Teutonia 1:9, Ellerau – Rugenbergen 0:15, Altona – Störtebeker 21:1, Sperber – Victoria 1:8, Blankenese – Harksheide 1:6, Elmshorn – Osdorf 1:6, DUWO 08 – HEBC 0:5, Komet Blankenese – Union Tornesch 1:3, Meiendorf – Dassendorf 0:13, Glinde – Concordia 1:4, Curslack – Wandsetal 4:0, Polonia – Buchholz 0:4, Türkiye – Hamm United 0:2, FFC 08 – Süderelbe 0:3, Croatia – Niendorf 1:5.