London. Für den ehemaligen Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen sind die Favoritenrollen beim Tennis-Klassiker in Wimbledon klar verteilt. Einem Schotten traut er aber einen Überraschungscoup zu.

In Abwesenheit von Alexander Zverev sieht der frühere Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen den Weltranglisten-Dritten Novak Djokovic als Top-Titelanwärter beim Rasen-Klassiker in Wimbledon.

«Medwedew darf nicht spielen, Zverev fehlt leider verletzt - deshalb ist Djokovic mit seiner Erfahrung schon der große Favorit auf den Titel», sagte Kühnen vor Turnierstart der Deutschen Presse-Agentur über den Titelverteidiger.

Überraschung durch Andy Murray?

Neben dem sechsmaligen Wimbledon-Champion Djokovic, French-Open-Sieger Rafael Nadal und Vorjahresfinalist Matteo Berrettini hat der Sky-Experte auch den schottischen Routinier Andy Murray auf der Rechnung. «Er hat seinen Fokus sehr auf die Rasensaison gerichtet und ist mit den Fans im Rücken sicher für eine Überraschung gut», sagte Kühnen über den 35 Jahre alten Sieger von 2013 und 2016.

Nach seiner schweren Fußverletzung und einer Operation fehlt der Weltranglisten-Zweite Zverev beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres (27. Juni - 10. Juli) verletzt. Durch den Bann russischer und belarussischer Profis wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist auch der derzeit top-positionierte Medwedew nicht dabei.

Klare Favoritenrolle für Iga Swiatek

Bei den Damen führt aus Sicht von Kühnen kein Weg an der Weltranglisten-Ersten Iga Swiatek vorbei, auch wenn die Polin keine typische Rasenspielerin sei. «Man kann eine kleine Brücke zu Nadal bauen - auch er hatte früher sein bestes Spiel auf Sand und hat trotzdem Wimbledon gewonnen», sagte der 56-Jährige. Swiatek ist seit 35 Spielen ungeschlagen und hatte zuletzt die French Open gewonnen.

Auch Angelique Kerber, Siegerin von 2018, traut Kühnen auf ihrem Lieblingsbelag ein starkes Turnier zu. «Sie hat eine interessante Rolle: Auch wenn sie mehrmalige Grand-Slam-Siegerin ist, steht sie nicht so im Fokus bei den Favoritinnen - vielleicht tut ihr das auch ganz gut, dass sie frei aufspielen kann», sagte er.