Hamburg. Gelungener Start in die Bundesliga Saison für den HGC. Dem Berliner Mejow gelingt eine Traumrunde mit bitterem Ende.

Die schönste Belohnung für seine starke Runde erhielt Michael Thannhäuser, als am 18. Loch seine vier Jahre alte Tochter auf ihn zugelaufen kam und in den Arm wollte. „Das ist für mich mehr wert als das Ergebnis“, sagte der 44 Jahre alte „Altmeister“ vom Hamburger Golf-Club Falkenstein (HGC). Dabei war ihm in seiner bereits 30. Saison als Spieler der ersten Herrenmannschaft zum Auftakt der Golf-Bundesliga Nord auf eigenem Platz am Sonnabend Außergewöhnliches gelungen.

Nur 65 Schläge auf dem altehrwürdigen Par-71-Kurs hatte er noch nie gespielt. Und nun solch ein Ergebnis. Quasi ohne Training war der beruflich als Generalsekretär des Europäischen Golfverbandes stark engagierte Thannhäuser aus Genf angereist. „Er ist eben ein außergewöhnlicher Spieler“, meinte Trainer Matthias Boje.

Platz eins und zwei für Hamburger Golfer: Rekord zählte nicht wegen Besserlegen

Mit insgesamt acht Schlägen über Platzstandard nach zwei Einzelrunden der acht Spieler und vier Vierern belegte der HGC mit einem Schlag mehr als GuLC Berlin-Wannsee Platz zwei. Die Clubs aus Hubbelrath, Hösel und Hannover folgten abgeschlagen.

Die Hauptstädter profitierten vor allem von der Traumrunde ihres Profis Philipp Mejow (34), der ebenfalls am Sonnabend den Platz mit zehn Schlägen unter Par zerpflückte. Das waren zwei Schläge weniger als der Platzrekord – Pech für den Berliner war nur, dass der neue Rekord nicht eingetragen wird, weil wegen einiger Schäden durch pickende Krähen mit Besserlegen gespielt wurde. „Ich habe die Eisen sehr gut getroffen, und dann lief mein Putter auch noch heiß“, freute sich Mejow.

Hamburger mussten auf fünf Spielerinnen verzichten

Falkensteins Damen aber drehten den Spieß um: Sie setzten sich mit einem Schlag Vorsprung vor den deutschen Meisterinnen aus Berlin durch. Maike Schlender (26) spielte drei Schläge unter Par und brachte damit die beste Einzelrunde aller Spielerinnen aus den fünf Clubs auf die Scorekarte. Der Düsseldorfer GC, Hubbelrath und Hummelbach­aue belegten die weiteren Plätze.

Für Trainer Christian Lanfermann war der Erfolg besonders wertvoll, weil er auf fünf Spielerinnen verzichten musste, die noch in den USA an ihren Colleges aktiv sind. „Großartig, dass wir so viele Optionen haben und Mädels, die von der eins bis zehn für eine Sache kämpfen“, sagte er, „dass wir so einen tiefen Kader haben, ist aber auch das Produkt unserer Arbeit. Und wir haben hier einen überragenden Teamgeist.“