Hamburg. Das Bundesligateam trifft an diesem Sonnabend im Inselpark in Wilhelmsburg auf Wasserfreunde Spandau 04.

Viel hat sich Finnja Sass für diesen Sonnabend nicht vorgenommen, eines allerdings schon: rechtzeitig loszufahren. „Ich habe einen katastrophal schlechten Orientierungssinn“, erzählt die 20-Jährige und lacht, „das ist wirklich kaum zum Aushalten. Ich bin immer nur froh, wenn ich irgendwann ankomme und dabei nicht zu oft wenden musste.“ Ziel der linken Flügelspielerin am Sonnabend: Die Schwimmhalle Inselpark in Wilhelmsburg, wo die Wasserballerinnen des Eimsbütteler TV (ETV) um 14 Uhr gegen den amtierenden deutschen Meister Wasserfreunde Spandau 04 in die Play-offs der Bundesliga starten – zum ersten Mal in der Geschichte des Teams.

Auch wenn die Mannschaft von Trainer Henk Ronhaar als klarer Underdog in die Partie geht – für Finnja Sass ist sie trotzdem der Lohn für eine fulminant gute Saison, die am vergangenen Wochenende mit der Bronzemedaille im DSV-Pokal ein weiteres Glanzlicht hinzugewonnen hat. „Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen, aber der allgemeine Trend geht auf jeden Fall nach oben“, sagt Finnja Sass. „Deshalb gehen wir mit einem guten Gefühl in dieses Halbfinale, selbst wenn Spandau der klare Favorit ist.“ Gespielt wird im Best-of-three-Modus, Spiel zwei und eventuell drei finden am 21. und 22. Mai in Berlin statt.

Sass wechselte vom Leistungsschwimmen zum Wasserball

Mit zwölf Jahren wechselte die Hamburgerin vom Leistungsschwimmen zum Wasserball und ist der Sportart bis heute treu geblieben – selbst durch die Pandemie hindurch, als der gesamte Wassersport monatelang auf dem Trockenen saß. „Wasser ist mein Element, und ich liebe diesen Sport, aber noch wichtiger ist mir die Mannschaft, das ist einfach mein Happy Place“, erzählt Sass.

Viermal pro Woche geht die Studentin der Molekularen Lebenswissenschaften (Molecular Life Sciences) nach der Uni zum Training, an den Wochenenden fährt sie mit ihrer Schwester, die auch zum Team gehört, zu den Spielen. Mit teilweise längeren An- und Abfahrten – je nach Ziel und Anzahl der benötigten Wendemanöver. Nur im Becken wird davon auch am Sonnabend nichts zu spüren sein. Dort ist der Orientierungssinn von Finnja Sass nämlich exzellent.