Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Freitag, den 13. Mai 2022:

Russische Topclubs klagen gegen Europapokal-Ausschluss

Vier russische Topclubs ziehen gegen den Ausschluss von europäischen Clubwettbewerben vor den CAS. Gemeinsam mit Meister Zenit St. Petersburg, Dynamo Moskau und PFC Sotschi habe man Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof gegen die Entscheidung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) vom 2. Mai eingelegt, teilte ZSKA Moskau in einer Erklärung am Freitag mit.

„Alle Vereine haben darum gebeten, dass ihre Beschwerde dringend geprüft wird“, hieß es. ZSKA Moskau strebe „die Teilnahme an den europäischen Wettbewerben an. Wir erwarten, dass das sportliche Prinzip respektiert wird.“ Die vier Clubs belegen zwei Spieltage vor dem Saisonende der russischen Liga die ersten vier Plätze.

Die UEFA hatte aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine umfangreiche Sanktionen gegen Russlands Fußball beschlossen. Unter anderem wurden Klubteams von sämtlichen UEFA-Wettbewerben in der laufenden und der kommenden Spielzeit ausgeschlossen. Zu den betroffenen Wettbewerben gehören etwa die Champions League, die Europa League und die Conference League.

Gesundheitliche Gründe: FCA-Chef Hofmann tritt zurück

Klaus Hofmann ist nicht länger Klubchef des FC Augsburg. Wie der Bundesligist mitteilte, ist der 54-Jährige aus gesundheitlichen Gründen bereits am Donnerstag als Präsident des eingetragenen Vereins sowie als Geschäftsführer der FC Augsburg 1907 GmbH & Co. KGaA zurückgetreten.

„Bereits seit einiger Zeit leide ich durch die Doppelbelastung beim FCA und meiner Firma unter stärker werdenden gesundheitlichen Problemen“, sagte Hofmann. Dies führe aus seiner Sicht dazu, „dass ich beide Themen nicht mehr mit der gewohnten und notwendigen Sorgfalt ausführen kann“. Hofmanns Konzentration gelte fortan seinem Unternehmen und seiner Gesundheit, die „sicher das Wichtigste im Leben“ sei.

FCA-Aufsichtsratsboss Thomas Müller würdigte Hofmanns Verdienste um den Klub, der auch im elften Bundesligajahr vorzeitig die Klasse gehalten hat. Hofmann habe „in seiner Zeit als Präsident seit Dezember 2014 die Entwicklung des Klubs stark mitgeprägt, sodass der FCA nun so stabil ist, wie wir ihn heute erleben.“ Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Klage gegen Energydrink-Firma: Modeste vor Gericht

Anthony Modeste, Torjäger beim 1. FC Köln, ist am Freitag wegen eines Streits mit einer Firma für Energydrinks vor dem Bonner Landgericht erschienen. Der Hintergrund des etwas überraschenden Auftritts: Der französische Stürmer klagt gegen das Unternehmen aus dem Rhein-Sieg-Kreis auf Rückzahlung von 350.000 Euro, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Die 1. Zivilkammer hatte das persönliche Erscheinen der Parteien angeordnet.

Laut Klage hatte der 34 Jahre alte Kicker mit dem Getränke-Hersteller Ende 2017 einen Vertriebsvertrag geschlossen, nach dem der Fußballstar Getränkedosen exklusiv in Frankreich vertreiben sollte. Für die Lizenz soll Modeste 250.000 Euro sowie 100.000 Euro für die erste Ware gezahlt haben. Aber, so der klagende Fußballer: Die Firma habe die Getränke nie geliefert. Der Drink-Vertreiber habe seine Prominenz für PR-Zwecke nutzen wollen und sei ausschließlich an seinem Geld interessiert gewesen. Er spricht von Betrug.

Die Firma jedoch bestreitet den Vorwurf laut Klageentgegnung: Das Unternehmen habe durchaus die Ware bereitgestellt, aber der Franzose habe sie nie abgeholt. Da es sich um Lebensmittel handele, habe man die Charge nach Ende der Ablaufzeit entsorgt. Modeste räumte nach Angaben einer Gerichtssprecherin am Freitag ein, dass er den Vertrag nie gelesen habe. Er habe geglaubt, dass er für den Vertrieb der Energydrinks nichts tun müsse, so wie man es ihm zugesichert habe.

Ein Einigung wurde nicht erzielt. Anfang Juni will die Kammer entscheiden, ob die Klage abgewiesen wird oder der Fall durch Befragungen von Zeugen weiter aufgeklärt werden soll.

Vorfälle in Barcelona: Frankfurt muss zahlen

Eintracht Frankfurt muss nach Vorfällen im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League beim FC Barcelona insgesamt 12.500 Euro Geldstrafe zahlen. 8000 Euro fallen wegen „unangemessenen Verhaltens des Teams“ an, 4500 Euro sind wegen des Zündens von Feuerwerks durch Fans beim 3:2-Auswärtssieg fällig, wie die Europäische Fußball-Union UEFA am Freitag mitteilte. Die Strafen wurden bereits am 2. Mai durch die Disziplinarkommission des Kontinentalverbands verhängt.

Frankfurt droht unter anderem für den Platzsturm von Eintracht-Anhängern nach dem Einzug ins Endspiel durch das 1:0 im Halbfinal-Rückspiel gegen West Ham United ein höheres Strafmaß. Der hessische Bundesligist trifft am Mittwoch (21.00 Uhr/RTL) im Finale auf die Glasgow Rangers und kämpft dabei um seinen ersten internationalen Titel seit 1980.

Karlsruhe verlängert mit Ex-Nationalspieler Jung

Karlsruher SC geht mit dem früheren Nationalspieler Sebastian Jung in eine weitere Saison. Der 31 Jahre alte Rechtsverteidiger habe seinen auslaufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2023 verlängert, verkündeten die Badener.

„Wir sind von Sebis sportlichen Qualitäten komplett überzeugt. Er hat in seinen leider viel zu wenigen Einsätzen gezeigt, wie sehr er unser Spiel bereichern kann. Darauf setzen wir in der kommenden Saison“, sagte Sport-Geschäftsführer Oliver Kreuzer.

Jung war im September 2020 in den Wildpark gewechselt, aufgrund von Verletzungen absolvierte er lediglich 14 Pflichtspiele für den KSC.

Überraschende Wende: Klos bleibt in Bielefeld

Überraschende Wende bei Fabian Klos und Arminia Bielefeld: Wie der vor dem Abstieg stehende Bundesligist am Freitagnachmittag mitteilte, wurde der auslaufende Vertrag mit dem Club-Rekordtorschützen um eine weitere Saison bis zum 30. Juni 2023 verlängert.

Klos (34), der sich am 2. April im Spiel gegen den VfB Stuttgart eine schwere Kopfverletzung zuzog und seither nicht eingesetzt werden konnte, hatte Ende Februar zunächst angekündigt, den Verein nach mehr als einem Jahrzehnt nach der Saison zu verlassen.

„Wir haben in den letzten Tagen sehr intensive Gespräche mit Fabian geführt und sind zusammen zu dem Entschluss gekommen, dass das nicht das Ende für ihn bei Arminia sein soll“, sagte Sport-Geschäftsführer Samir Arabi: „Nach elf Jahren und seinen großen Verdiensten hat Fabian einen aktiven Abschied auf dem Rasen im DSC-Trikot verdient.“

Darmstadt verlängert mit Manu

Zweitligist Darmstadt 98 hat auch einen weiteren Offensivspieler ligaunabhängig an sich gebunden. Wie die Lilien mitteilten, verlängerte Außenstürmer Braydon Manu seinen auslaufenden Vertrag bis Sommer 2024. Auch Mittelstürmer Aaron Seydel hatte in dieser Woche sein Arbeitspapier unabhängig vom möglichen Aufstieg in die Bundesliga um zwei Jahre ausgeweitet.

„Ich spüre hier das absolute Vertrauen der handelnden Personen und fühle mich im Umfeld des Vereins extrem wohl“, sagte Manu. Der Sportliche Leiter Carsten Wehlmann sprach von einem „Spielertyp, den man nicht so häufig findet und zudem passt Braydon charakterlich hervorragend in unser Gebilde, mit dem wir langfristig etwas aufbauen möchten.“

Manu war im Sommer 2019 vom Halleschen FC nach Darmstadt gewechselt, in dieser Spielzeit sammelte er bei 20 Einsätzen acht Scorerpunkte.

Leihspieler Pieringer bleibt bei Schalke

Der FC Schalke 04 und Marvin Pieringer gehen weiter gemeinsame Wege. Wie der Aufsteiger in die Bundesliga am Freitag mitteilte, wurde der bisher vom SC Freiburg ausgeliehene Stürmer fest verpflichtet. Der Vertag des 22-Jährigen hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2024. „Schalke ist Fußball pur und ich bin überzeugt davon, dass ich in diesem Umfeld die beste Entwicklung nehmen kann“, kommentierte Pieringer.

Barça verkauft Coutinho für 20 Millionen

Der brasilianische Nationalspieler Philippe Coutinho wechselt nach gut fünf Monaten für 20 Millionen Euro fest vom FC Barcelona zu Aston Villa. Der frühere Bayern-Profi, der seit Anfang Januar an die Engländer verliehen war, unterzeichnete einen Vertrag bis 2026.

Der Deal stellt zwar ein gewaltiges Transferminus für die Katalanen dar, die für Coutinho einst 135 Millionen an den FC Liverpool überwiesen. Doch wichtiger war nun für Barça, den Spielmacher von der Gehaltsliste zu bekommen. Der hoch verschuldete Club muss seinen Etat reduzieren, wenn er neue Spieler verpflichten will.

WM-Hotels in Katar lehnen Homosexuelle ab

Mit der von der Fifa beschworenen Offenheit von WM-Gastgeber Katar ist es wohl nicht weit her. Mehrere der offiziellen WM-Hotels lehnen homosexuelle Gäste ab oder haben zumindest starke Vorbehalte gegen deren Unterbringung. Das zeigen Recherchen des norwegischen Rundfunks NRK mit DR und SVT aus Dänemark und Schweden. Für die drei Sender gaben sich Journalisten als angeblich verheiratetes schwules Paar aus Schweden oder Norwegen aus und fragten Übernachtungen für ihre „Flitterwochen“ an, unabhängig von der WM. Drei der 69 kontaktierten Hotels antworteten offen, dass sie das Pärchen nicht aufnehmen werde. Einmal hieß es, dass dies „gemäß unserer Hotelpolitik“ nicht möglich sei.

20 der kontaktierten Hotels teilten eindeutige Vorbehalte mit und ließen die Gäste wissen, dass sie sich nicht als schwul zeigen dürften. Auch wurde darauf verwiesen, dass die Polizei in der Vergangenheit bereits schwule Katarer aus dem Hotel geholt habe. 33 Unterkünfte hatten keine Einwände, 13 antworteten nicht oder stehen aktuell nur als Quarantäne-Hotels zur Verfügung. „Das ist selbstverständlich nicht akzeptabel und stimmt auch nicht mit dem überein, was das WM-OK versprochen hat“, sagte die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness. Der dänische Verband zeigte sich „enttäuscht“ und formulierte die „klare Erwartung“ einer Lösung.

Die Fifa kommentierte die Rechercheergebnisse mit einer allgemein gehaltenen Stellungnahme. Man sei „zuversichtlich, dass alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, damit LGBTQI-Fans und andere das Turnier in einer einladenden und sicheren Art und Weise genießen können“. Homosexualität ist in Katar verboten und kann mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft werden. Laut islamischem Recht ist sogar Auspeitschen und die Todesstrafe möglich, letztere wurde allerdings nach Angaben verschiedener Menschenrechtsorganisationen noch nicht vollstreckt.

Frankfurt plant Bewerbung für Europacup-Finale

Die Stadt Frankfurt plant offenbar eine Bewerbung für das Finale der Europa League im Jahr 2026. „Nach der Europameisterschaft im Jahr 2024 wollen wir diesen weiteren sportlichen Höhepunkt nach Frankfurt holen“, sagte Sportdezernent Mike Josef (SPD) der „Bild“. Ein Grund für die Bewerbung sind die Leistungen von Eintracht Frankfurt in dieser Saison auf internationaler Bühne. „Europa League und Eintracht, das ist Emotion pur. Unsere Fans, der Verein und unsere Stadt haben es nun verdient, ein Finale in der Europa League im eigenen Stadion zu erleben“, sagte Josef: „Eine bessere Werbung als die unserer Fans und der Mannschaft in den letzten Wochen kann es nicht geben.“

Hannover holt Regensburgs Besuschkow

Jahn Regensburg muss kommende Saison ohne Mittelfeldspieler Max Besuschkow auskommen. Wie der Zweitligist mitteilte, verlängert der 24-Jährige seinen auslaufenden Vertrag nicht und wechselt stattdessen nach Saisonende zu Ligakonkurrent Hannover 96. Die Niedersachsen werden ab kommender Spielzeit vom derzeitigen Greuther-Fürth-Coach Stefan Leitl trainiert. Der frühere U-19-Nationalspieler Besuschkow war 2019 zum Jahn gekommen und absolvierte insgesamt 102 Pflichtspiele für die Oberpfälzer. Dabei erzielte er 16 Tore und bereitete sieben Treffer vor.

Max Besuschkow bleibt der Zweiten Liga treu, aber nicht Regensburg.
Max Besuschkow bleibt der Zweiten Liga treu, aber nicht Regensburg. © Imago / Sascha Janne

Real mit Kantersieg gegen Schlusslicht

Real Madrid befindet sich auch nach dem Gewinn der 35. Meisterschaft in Spanien in Torlaune. Gegen Schlusslicht UD Levante siegte der Champions-League-Finalist mühelos mit 6:0 (4:0). Ferland Mendy (13.), Karim Benzema (19.), Rodrygo (34.) und Vinicius Junior (45., 68., 83.) bescherten dem Team von Trainer Carlo Ancelotti das Torfestival. Im Rennen um das internationale Geschäft punkteten Real Sociedad San Sebastian durch ein 3:0 (1:0) gegen den FC Cadiz sowie der FC Villarreal durch ein 5:1 (4:1) bei Rayo Vallecano.

BVB-Urgestein Schmelzer beendet Karriere

Dortmunds Urgestein Marcel Schmelzer beendet seine Karriere. Der ehemalige Nationalspieler wird nach dieser Saison aufhören, wie der 34-Jährige in einem Video bei Instagram mitteilte. „Leider haben mich in den letzten zwei Jahren immer wieder Verletzungen zurückgeworfen. In diesem Zusammenhang möchte ich mich beim BVB bedanken, dass ich meine Reha hier wieder absolvieren durfte. Ich weiß noch nicht, was kommt. Aber ich freue mich auf die Herausforderungen“, sagte Schmelzer, der am Sonnabend beim Saisonfinale gegen Hertha BSC (15.30 Uhr/Sky) verabschiedet wird.

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Schmelzer war 2005 aus der Jugend des 1. FC Magdeburg in die U19-Mannschaft der Dortmunder gewechselt. Der Innenverteidiger bestritt 367 Pflichtspiele für die Borussen und wurde mit dem BVB seit 2008 zweimal deutscher Meister und dreimal Pokalsieger. 2009 gewann er mit der U21-Nationalmannschaft EM-Gold. Im November 2010 debütierte er in der deutschen Nationalmannschaft, für die er insgesamt 16 Länderspiele bestritt. Das letzte Mal für den BVB war Schmelzer am 17. Juni 2020 aufgelaufen.