Hamburg. Cheftrainer des THC von Horn-Hamm ist Fan der Damen vom Club an der Alster. Die Rivalen starten gemeinsam in die Zweitligasaison.

Sportliche Rivalität muss mitnichten zu gegenseitiger Abneigung führen. Dass es auch anders geht, beweist vor dem Saisonstart in der Zweiten Bundesliga der Tennisdamen an diesem Freitag Thomas Andersen, der sich als Fan des Stadtrivalen outet. „Ich halte den Club an der Alster für eine megagute Mannschaft. Dass sie den besten Hamburger Spielerinnen die Chance geben, in der eigenen Stadt hochklassig zu spielen, verdient Respekt und Anerkennung“, sagt der Cheftrainer des THC von Horn und Hamm, der mit seinem Alster-Pendant Matthias Kolbe ein sehr freundschaftliches Verhältnis pflegt.

Tatsächlich ist der Traditionsclub vom Rothenbaum so etwas wie die Hamburger Auswahl. An Position eins führt Tamara Korpatsch (26/Nr. 109 der Rangliste) die Mannschaft an. Ebenfalls fest eingeplant sind die Schwestern Eva Lys (20) und Lisa Matviyenko (24) sowie Carina (27) und Jennifer Witthöft (29). Auch die Toptalente Noma Noha Akugue (18) und Ella Seidel (17) werden Spielzeit bekommen, die sich allerdings nach ihrer Turnierplanung richtet.

Tennis: Beide Hamburger Trainer sehen Berlin als Favoriten

Beste ausländische Spielerin ist an Position zwei die Spanierin Andrea Lazaro Garcia (27/Nr. 212). Beim THC von Horn und Hamm bilden die Italienerinnen Federica Arcidiacono (29/Nr. 592), Aurora Zantedeschi (21/Nr. 637) und Martina Spigarelli (29/Nr. 725) das Führungstrio, stärkste Hamburgerin ist an Position vier Johanna Silva (24/Nr. 743)

Beide Coaches müssen hoffen, dass es im letzten Spiel der Saison, die als einfache Runde mit sieben Teams ausgetragen wird, am 5. Juni für keinen der beiden Hamburger Vertreter noch um alles geht, schließlich steht dann auf der THC-Anlage im Stadtpark das Derby an. Wenn alles läuft wie erhofft, hätten die Gastgeberinnen vor dem Duell den Klassenerhalt sicher und Alster als Zweitligameister den Aufstieg geschafft.

Als Favoriten sehen Kolbe, der dem Stadtrivalen im Abstiegskampf ebenfalls die Daumen drückt, und Andersen den SC Charlottenburg aus Berlin. „Die haben unter den ersten sechs keine Spielerin, die in der Weltrangliste schlechter als 500 steht“, sagt Andersen, dessen Auswahl am Freitag (13 Uhr) beim DTV Hannover in die Saison startet und am Sonntag (11 Uhr) den Bielefelder TTC empfängt.

Alster geht am Rothenbaum mit Heimspielen gegen Grün-Weiß Aachen (Fr., 13 Uhr) und den SCC Berlin (So., 11 Uhr) ins Rennen. Besonders das Duell mit den Hauptstädterinnen könnte richtungweisenden Charakter haben. „Wir sind gespannt, was wir erreichen können“, sagt Matthias Kolbe. Auch Thomas Andersen wird genau hinschauen.