Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker für Mittwoch, den 27. April 2022:

Einbruch: Ehemaliger HSV-Profi in eigener Villa überfallen

Der deutsche 2014er-Weltmeister Shkodran Mustafi ist einem Medienbericht zufolge in seiner Villa beraubt worden, während er selbst anwesend war. Die spanische Zeitung Levante schreibt, dabei seien in der Nacht von Sonntag auf Montag „Schmuck, Bargeld, Markentaschen und andere Gegenstände“ im Wert von fast einer Million Euro gestohlen worden.

Mustafi (30), der bei UD Levante spielt und in Betera bei Valencia lebt, habe die Diebe nach einer halben Stunde bemerkt und sie in die Flucht geschlagen. Die Polizei gehe davon aus, dass Mustafis Haus über Fotos auf seinen Social-Media-Profilen ausgekundschaftet wurde. Die Einbrecher, die möglicherweise einer auf Fußballer spezialisierten Bande zuzurechnen seien, haben sich sich demnach über einen benachbarten Golfplatz Zutritt zum Grundstück verschafft und sind durch ein Balkonfenster eingestiegen. Mustafi habe Anzeige erstattet, hieß es.

Ehemaliger Bundesliga-Trainer übernimmt Topclub

Roger Schmidt (55) übernimmt den portugiesischen Top-Klub Benfica Lissabon und wird damit Trainer von Nationalspieler Julian Weigl. Der Verein bestätigte am Mittwoch die „grundsätzliche Einigung über die Anstellung“, allerdings seien noch Formalitäten zu klären. Schmidt, der bereits Mitte Februar seinen Abschied bei der PSV Eindhoven zum Saisonende verkündet hatte, wird Nachfolger von Nelson Verissimo.

Schmidt, der nach seiner Zeit bei Bayer Leverkusen zunächst für Beijing Guoan in China tätig war, trainiert Eindhoven seit 2020. Mit vier Punkten Rückstand bei noch vier ausstehenden Partien auf Tabellenführer Ajax Amsterdam belegt die PSV zurzeit den zweiten Platz in der niederländischen Ehrendivision.

Weiterer Ex-St.-Pauli-Profi verlängert in Rostock

Hansa Rostock hat den auslaufenden Vertrag mit Mittelfeldspieler Maurice Litka (26) um ein Jahr verlängert - trotz der Folgen einer schweren Knieverletzung. „Er kämpft seit seinem Kreuzbandriss im Dezember 2020 hartnäckig an seinem Comeback. Trotz einiger Rückschläge hat er sich nie aufgegeben, und das werden auch wir nicht tun“, sagte Rostocks Sportvorstand Martin Pieckenhagen: „Wir glauben weiterhin fest an seine erfolgreiche Rückkehr und dass er bald wieder für die Kogge auf dem Platz stehen kann.“

Litka, ehemalige Profi des FC St. Pauli, war im Sommer 2020 von Preußen Münster zu Hansa gewechselt, bis zu seiner Verletzung hatte er auf dem Weg zum Aufstieg in die 2. Liga in 16 Drittliga-Einsätzen zwei Tore erzielt und vier weitere Treffer vorbereitet.

Ukrainische Liga ohne Meister vorzeitig abgebrochen

Die Saison in der ukrainischen Fußballliga ist infolge der russischen Invasion endgültig abgebrochen worden. Wie die Liga mitteilte, wird die Tabelle vom 24. Februar, dem Tag des Einmarschs russischer Truppen, als final gewertet. Ein Meister wird nicht gekürt. Bislang war die Liga lediglich ausgesetzt gewesen. Schachtjor Donezk führte die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Dynamo Kiew an. Beiden Klubs wird voraussichtlich ein Platz in der Champions-League-Qualifikation zugesprochen. Der Spielbetrieb wurde nach der Winterpause nicht mehr aufgenommen. Die letzten Spiele fanden Mitte Dezember statt.

Eintracht-Chef will in London Party am Buckingham Palace

Eintracht Frankfurts Vereinspräsident Peter Fischer will sich nach dem Partytag von Barcelona auch in London ordentlich bemerkbar machen. Vor dem Europa-League-Halbfinale bei West Ham United am Donnerstag (21 Uhr/RTL) kündigte Fischer nach übereinstimmenden Berichten an: „Das lasse ich mir nicht nehmen, egal wo wir in Europa spielen. Ich weiß zwar noch nicht, an welchem Platz – es gibt ja einige in London. Warum nicht vorm Buckingham Palast? Da ist momentan nicht viel los.“

Nach Barcelona waren rund 30 000 Eintracht-Fans gereist, die erst in der Stadt und später beim 3:2-Sieg im Camp Nou feierten. Für die Partie im Olympiastadion von London soll der Bundesligist diesmal nur 3000 Tickets bekommen. „Wir bekommen das hin. Und wir werden mehr als 3000 sein!“, kündigte Fischer an.

Die Eintracht-Führung fürchtet, dass Fans, die außerhalb des Gästeblocks ins Stadion kommen, wieder rausgeworfen werden. So ähnlich sei es dem Club schon 2019 beim FC Chelsea ergangen, schilderte Fischer. Eine Woche später findet am 5. Mai das Rückspiel in Frankfurt statt.

Köln-Trainer begnadigt Offensivspieler Duda

Ondrej Duda kann nach seinem Ausschluss aus offenbar disziplinarischen Gründen auf eine baldige Rückkehr in das Mannschaftstraining des 1. FC Köln hoffen. „Wenn alles normal läuft, wird er nächste Woche wieder dabei sein. Und dann ist auch wieder alles gut. Ondrej ist ein wichtiger Teil dieser Mannschaft. Das bleibt er auch“, sagte Fußball-Lehrer Steffen Baumgart.

Laut Medienberichten hatte sich der 27 Jahre alte Duda beim 3:1 seines Teams am vergangenen Wochenende gegen Arminia Bielefeld geweigert, sich als Reservist rund zehn Minuten vor dem Schlusspfiff warmzumachen. Daraufhin war der Slowake vorläufig vom Mannschaftstraining ausgeschlossen worden. „Man muss das ganze Thema runterfahren. Wir sind im Fußball, jeder ist mit Emotionen dabei. Ondrej genauso wie das Trainerteam. Er hat am Wochenende aus der Enttäuschung heraus reagiert. Wir haben darüber gesprochen und eine Entscheidung getroffen“, kommentierte Baumgart.

Ex-Schiedsrichter Merk rechnet mit VAR-System ab

Der ehemalige „Weltschiedsrichter“ Markus Merk hat sich kritisch über die Umsetzung des Video-Assistenten in der Fußball-Bundesliga geäußert. „Wie kann es dazu kommen, dass eine 100-prozentig falsche Entscheidung trotz der VAR-Rückversicherung bestehen bleibt?“, fragte der 60-Jährige im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger: „Das ist der Super-Gau.“

Die Technik sei nur so gut, wie der Mensch der sie bediene, so Merk weiter: „Hier haben wir ein Problem.“ Der eigentliche Fehler liege jedoch an anderer Stelle: „Es werden viel zu viele Szenen überprüft“, sagte der ehemalige FIFA-Referee. „Das ist der falsche Weg! Es konterkariert die Kernkompetenz des Schiedsrichters: Situativ und vollverantwortlich entscheiden.“

Die Bundesliga-Schiedsrichter würden sich zu sehr auf den Video-Assistenten verlassen, behauptete Merk: „Natürlich ist es menschlich, sich zurückzuhalten, wenn man einen Backup hat. Doch genau daher kommen die Probleme.“ Man müsse die Schiedsrichter dahingehend trainieren, wieder die „Hauptverantwortung auf dem Feld zu tragen“.

Problematisch sei laut Merk zudem, dass das Leistungsprinzip in der Bundesliga kaum gelte. „In den letzten 20 Jahren gab es vielleicht einen oder zwei Schiedsrichter, die die Liga aus Leistungsgründen verlassen mussten.“

Für die heftige Kritik des Ex-Unparteiischen Manuel Gräfe, der dem DFB-Schiedsrichterwesen in der Bild-Zeitung mangelnde Kompetenz vorgeworfen hatte, hatte Merk jedoch kein Verständnis. „Sein Ansatz beruht auf einer persönlichen Ebene“, sagte er über Gräfe. „Niemand sollte für sich in Anspruch nehmen zu sagen, dass wenn man ihn mehr berücksichtigt hätte, wäre die Fußball-Welt eine bessere.“

Neue Aufgabe für Kultstürmer Podolski

Der 2014er-Weltmeister Lukas Podolski ist als Markenbotschafter neues Mitglied im „Bundesliga Legends Network“ der Deutschen Fußball Liga (DFL). Der ehemalige Kölner und Münchner Bundesliga-Profi wird global in wichtigen Zielmärkten als Repräsentant des deutschen Profifußballs aktiv sein. „Es ist eine ganz besondere Ehre für mich, Teil des Teams zu werden – erst recht schon jetzt, während ich als Profi noch aktiv bin“, meinte der bei Gornik Zabrze in Polen spielende Podolski.

Er freue sich sehr, „künftig die Bundesliga zu repräsentieren und dazu beizutragen, dass sich weltweit immer mehr Menschen für den deutschen Fußball begeistern“, so der ehemalige England-, Italien-, Türkei- und Japan-Profi. Besonders große Freude bereite ihm „der direkte Kontakt zu Fans – umso gespannter bin ich auf meine künftigen Einsätze in enger Zusammenarbeit mit der DFL“. Podolski wurde im polnischen Gleiwitz geboren, absolvierte aber zwischen 2004 und 2017 insgesamt 130 Länderspiele (49 Tore) für die deutsche Nationalmannschaft.

Neben Makoto Hasebe (Eintracht Frankfurt) ist Podolski das einzige noch aktive Mitglied des „Bundesliga Legends Network“, das 2017 gegründet wurde und unter anderem ehemalige Stars wie Jürgen Klinsmann, Philipp Lahm, Lothar Matthäus, Augustine „Jay-Jay“ Okocha, Claudio Pizarro und Ze Roberto umfasst.

HSV-Konkurrent verpfichtet Bundesliga-Trainer

Trainer Stefan Leitl wird Bundesliga-Absteiger Greuther Fürth nach übereinstimmenden Medienberichten verlassen und zum Zweitligisten Hannover 96 wechseln. Dies vermeldeten am Dienstag unter anderem das Fachmagazin "kicker" und "Sky". Demnach macht Leitl (44) von einer Ausstiegsklausel Gebrauch. Hannover soll 500.000 Euro Ablöse für den Coach bezahlen, dessen Vertrag in Fürth noch bis Sommer 2023 gültig ist. Eine Bestätigung gab es zunächst nicht. Gerüchte um Leitls Abschied aus Fürth gibt es bereits länger, Zweitligist Schalke 04 galt als möglicher Interessent. Geschäftsführer Rachid Azzouzi hatte jedoch betont, den Trainer halten zu wollen. In Hannover soll Leitl auf Christoph Dabrowski folgen. Laut kicker wechselt zudem der norwegische Stürmer Havard Nielsen zu den Niedersachsen. 96 hat als Tabellen-15. der 2. Liga den Klassenerhalt noch nicht sicher.