Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 20. April 2022:

Millionengebot für Maradonas WM-Trikot

Die Versteigerung des Trikots von Diego Maradona aus dem legendären WM-Viertelfinale 1986 ist mit einem Gebot von fünf Millionen Dollar (ca. 4,6 Millionen Euro) eröffnet worden. Das Shirt der 2020 verstorbenen Fußball-Ikone aus Argentinien kommt derzeit im Auktionshaus Sotheby's unter den Hammer, die Versteigerung läuft noch bis zum 4. Mai.

Maradona hatte in dem blauen Trikot mit der Nummer 10 zwei Tore gegen England geschossen. Einen Treffer erzielte er mit der „Hand Gottes“, den zweiten nach einem sensationellen Solo. Das bislang teuerste Trikot der Sportgeschichte ist das von Baseball-Legende Babe Ruth von den New York Yankees, das 2019 sogar 5,6 Millionen Dollar gebracht hatte.

Maradonas Tochter hatte vor der Versteigerung Zweifel an der Auktion geäußert. Ihrer Ansicht nach trug Maradona das zum Verkauf stehende Shirt nur in der torlosen ersten Halbzeit. Sotheby's betont, über das „richtige“ Trikot zu verfügen.

Besitzer des Trikots war bis zuletzt der englische Ex-Nationalspieler Steve Hodge, der das Trikot nach dem Spiel mit Maradona getauscht hatte. Das Trikot war seit 20 Jahren im nationalen Fußball-Museum in Manchester ausgestellt.

Man City wieder Erster – Chelsea verliert Derby

Titelverteidiger Manchester City hat in der englischen Premier League die Tabellenführung zurückerobert. Nur einen Tag nachdem der FC Liverpool durch einen 4:0-Sieg gegen Manchester United Platz eins übernommen hatte, verdrängte Man City die Reds am Mittwochabend mit einem 3:0 (0:0) gegen Brighton & Hove Albion wieder von der Spitze.

Riyad Mahrez (53. Minute), Phil Foden (65.) und Bernardo Silva (82.) trafen zu Hause für das Team des ehemaligen Bayern-Trainers Pep Guardiola. Sechs Spieltage vor dem Ende der spannenden Premier-League-Saison hat Man City nur einen Zähler Vorsprung vor der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp. Die Reds belegen den zweiten Platz mit deutlichem Abstand vor dem Tabellendritten FC Chelsea.

Die Londoner, für die es in der Liga nur noch um die Qualifikation für die Champions League geht, verloren am Mittwoch überraschend mit 2:4 (2:2) gegen den zuletzt kriselnden FC Arsenal. Eddie Nketiah (13./57.), Emile Smith Rowe (27.) und Bukayo Saka (90.+2/Foulelfmeter) trafen an der Stamford Bridge für die Gäste. Pokalfinalist Chelsea – ohne seinen angeschlagenen deutschen Abwehrspieler Antonio Rüdiger – kam durch Timo Werner (17.) und César Azpilicueta (32.) zweimal zum Ausgleich.

Juventus folgt Inter ins Pokalfinale

Titelverteidiger Juventus Turin ist Inter Mailand ins Finale des italienischen Pokals gefolgt und darf weiter von seinem 15. Titel träumen. Im Halbfinal-Rückspiel gegen den Erzrivalen AC Florenz setzte sich der Rekord-Pokalsieger 2:0 (1:0) durch und ließ nach dem 1:0 aus dem ersten Duell keine Zweifel am Weiterkommen zu.

Federico Bernardeschi (32.) und Danilo (90.+4) trafen am Mittwoch für Juve, das im Endspiel am 11. Mai in Rom Inter herausfordert. Der Meister hatte am Dienstag mit einem fulminanten 3:0 im Stadt-Derby gegen AC Mailand triumphiert und war ins Finale eingezogen. Inter hat den Pokal insgesamt bereits siebenmal gewonnen – allerdings zuletzt im Jahr 2011.

PSG fehlt noch ein Punkt zum Titel

Paris Saint-Germain ist der zehnte Meistertitel in der französischen Ligue 1 nur noch theoretisch zu nehmen. PSG gewann am Mittwoch 3:0 (2:0) bei Angers SCO und liegt fünf Spieltage vor Schluss 15 Punkte vor Olympique Marseille. Der Tabellenzweite vertagte die Entscheidung durch ein 3:2 (1:2) gegen den FC Nantes. Paris fehlt somit noch ein Punkt, um mit Titel Nummer zehn zu Rekordmeister AS Saint-Étienne aufzuschließen. Nächster Gegner ist am Samstag RC Lens.

Am Mittwoch trafen Weltmeister Kylian Mbappé (28.), Sergio Ramos (45.+1) und Marquinhos (77.) für PSG. Kehrer stand bei den Parisern in der Startelf, Nationalmannschafts-Kollege Julian Draxler fehlte verletzt.

Marseille lag zur Pause 1:2 zurück, siegte aber dank Dimitri Payet, der in der 39. und 55. Minute Elfmeter verwandelte. Dem früheren Schalker Amine Harit (75.) gelang der Siegtreffer.

Lieberknecht verlängert Vertrag in Darmstadt

Darmstadt 98, am Sonnabend Gegner des FC St. Pauli, setzt langfristig auf Trainer Torsten Lieberknecht. Wie die Hessen mitteilten, verlängerte der 48-Jährige seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis Sommer 2025. Der gebürtige Bad Dürkheimer hatte das Cheftraineramt im Juli 2021 übernommen und machte aus den Lilien einen Aufstiegskandidaten. Derzeit liegt Darmstadt als Vierter zwei Punkte hinter dem Relegationsrang.

„Vom ersten Tag an habe ich mich in der Stadt und im Verein sehr wohlgefühlt“, sagte Lieberknecht: „Die Arbeit mit allen Verantwortlichen ist sehr vertrauensvoll und die Art und Weise, wie der Klub in der Stadt gelebt wird, imponiert mir total. Ich hatte schon mehrfach betont, dass ich so lange wie möglich für einen Verein arbeiten will, wenn ich mich mit ihm identifiziere.“

Lieberknecht habe mit der Mannschaft „hervorragend“ die nächsten Schritte in der Entwicklung geschafft, ergänzte der Sportliche Leiter Carsten Wehlmann: „Torsten und allen Verantwortlichen hier ist es wichtig, von Kontinuität und Identifikation nicht nur zu reden, sondern sie auch zu leben. Das hat die Gespräche über eine vorzeitige Verlängerung einfach gestaltet und ermöglicht dem gesamten Verein nun wichtige Planungssicherheit.“

DFL erteilt allen Clubs Lizenz für Saison 2022/23

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat im Lizenzierungsverfahren keinem der 47 Bewerber für die Bundesliga und 2. Bundesliga 2022/23 die Spielberechtigung verweigert. Dies teilte die DFL am Mittwoch mit. „Die sportliche Qualifikation vorausgesetzt, haben einige Clubs in der kommenden Saison Auflagen zu erfüllen. Bedingungen wurden keinem Bewerber erteilt“, hieß es von der DFL. Überprüft werden im Rahmen des Verfahrens „finanzielle, sportliche, rechtliche, personell-administrative, infrastrukturelle und medientechnische“ Kriterien.

Die Clubs können nun eine Woche lang Beschwerde gegen die von der DFL getroffene Entscheidung einlegen. Weil es wegen der Corona-Pandemie weiter wirtschaftliche Unsicherheiten gibt, werden mit Blick auf die Finanzen und die Liquidität Bedingungen durch Auflagen ersetzt. Diese sind bis zum 15. September 2022 zu erfüllen. Sollte dies nicht rechtzeitig gelingen, droht ein Abzug von sechs Punkten für die laufende Saison.

Rangnick rechnet nach Debakel in Liverpool mit ManU-Stars ab

Die brutale Niederlage für Manchester United gegen den alten Rivalen FC Liverpool hat United-Trainer Ralf Rangnick zu einer weiteren schonungslosen Kritik veranlasst. „Es ist peinlich und enttäuschend und erniedrigend“, sagte Rangnick der BBC nach dem 0:4 am Dienstagabend. Schon das Hinspiel in Manchester hatte United 0:5 verloren und damit insgesamt so viele Gegentore gegen Liverpool kassiert wie nie zuvor in einer Premier-League-Saison.

„Das war wirklich ein guter Abend für alle mit einem Liverpool-Herzen“, sagte Liverpools Trainer Jürgen Klopp. Luis Diaz (5. Minute), Doppeltorschütze Mohamed Salah (22./85.) und Sadio Mané (68.) trafen für die Reds, die damit weiterhin Chancen auf vier Saison-Titel - das Quadrupel - haben. Bei einem Spiel mehr übernahm Liverpool die Tabellenführung der Premier League mit zwei Punkten Vorsprung auf Manchester City, die Qualifikation zur Champions League ist sechs Spiele vor dem Ende bereits perfekt.

Manchester United dagegen verpasste es nach Punkten mit Tottenham auf Rang vier gleichzuziehen und hat zudem ein Spiel mehr absolviert als die Spurs. Ohne Cristiano Ronaldo, der nach dem Tod seines neugeborenen Sohnes bei der Familie war und ebenso fehlte wie zahlreiche weitere United-Profis, waren die Gäste an der Anfield Road chancenlos.

Neue Sorgen um Fußball-Ikone Pele

Fußball-Ikone Pele befindet sich seit Montag aufgrund seiner Darmkrebs-Behandlung erneut im Krankenhaus in Sao Paulo. Wie die Klinik mitteilte, sei der Zustand des 81-Jährigen „gut und stabil“. Pele solle „in den nächsten Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden“, hieß es weiter in der Erklärung des Albert Einstein Hospitals.

Laut seiner Familie ist Pele mindestens einmal im Monat im Krankenhaus, um sich untersuchen zu lassen und die Chemotherapie gegen den im vergangenen September entdeckten Dickdarmtumor fortzusetzen. Im Februar dauerte sein Aufenthalt aufgrund einer Harnwegsinfektion länger.

Nationalspielerin fordert bessere Vermarktung im Frauenfußball

Nationalspielerin Alexandra Popp wünscht sich eine bessere Vermarktung des Frauenfußballs in Deutschland. „Da sind wir hintendran, bei uns passiert noch zu wenig“, sagte die 31-Jährige der "Sport Bild" mit Blick auf Zuschauerzahlen in anderen Ländern: „Man sollte sich nicht in erster Linie auf den Männerfußball fokussieren, sondern unsere Leistungen der vergangenen Jahre würdigen.“

Mit dem VfL Wolfsburg trifft die DFB-Kapitänin am Freitag (18.45 Uhr/DAZN) im Halbfinal-Hinspiel der Champions League auf den FC Barcelona. Der Titelverteidiger meldete für die Partie bereits ein ausverkauftes Camp Nou, im Viertelfinale gegen Real Madrid hatte der spanische Spitzenklub mit 91.553 Zuschauern bereits einen Weltrekord für ein Frauen-Spiel aufgestellt. „Wir dürfen dabei sein, wenn Geschichte geschrieben wird. Das ist sehr geil“, sagte Popp. Barcelona schaffe „gerade eine Menge im Frauenfußball. Wir in Deutschland haben da in den vergangenen Jahren viel verpasst“.

Dass hierzulande weniger Menschen in die Stadien kommen, sei zum Teil durch die Pandemie zu erklären. „Ich glaube, in Deutschland hängen uns die Corona-Maßnahmen noch nach. Die Leute sind hier verunsicherter, ob es richtig ist, in ein Stadion zu gehen, als in anderen Ländern“, sagte Popp. Der „wesentliche Punkt“ sei allerdings die Vermarktung. Dass ein „großer Partner wie Sky“ in England beispielsweise alle Spiele zeige, „sollte auch bei uns Vorbild sein“.

Nach Fan-Invasion in Barcelona: West Ham limitiert Karten für Eintracht-Fans

Eintracht Frankfurt bekommt für das Europa-League-Halbfinale bei West Ham United ein Kontingent von 3000 Tickets. Das teilten die Hessen vor dem Verkaufsstart an diesem Mittwoch (10 Uhr) mit. Beim Viertelfinalrückspiel (3:2) beim FC Barcelona waren zuletzt über 25.000 Anhänger der Eintracht ins Camp Nou gekommen, obwohl der Verein offiziell nur etwas weniger als 5000 Karten erhalten hatte. „Unsere Fans sind am kreativsten, sich auf allen Wegen Tickets zu besorgen. Das war so und wird immer so sein“, sagte Vorstandssprecher Axel Hellmann.

Für das Hinspiel im Londoner Olympiastadion am 28. April (21 Uhr) dürfte es aber deutlich schwieriger werden. Nach Ablauf der Phase an diesem Freitag sollen zunächst alle Bewerber über den Erfolg ihres Antrags informiert werden.

Der Club warnte „ausdrücklich“ vor dem Ticketkauf bei Drittanbietern oder Online-Plattformen. „Fans von Eintracht Frankfurt mit Karten für andere als die für Eintracht Frankfurt vorgesehenen und zugewiesenen Bereiche werden nicht ins Stadion gelassen beziehungsweise des Stadions verwiesen“, hieß es in der Vereinsmitteilung. Auf diese sogenannte „Zero Tolerance Policy“ sei man „ausdrücklich“ von Halbfinalgegner West Ham hingewiesen worden. Das Rückspiel steigt am 5. Mai (21 Uhr) in Frankfurt.

Paukenschlag in Bielefeld: Trainer Kramer gefeuert!

Erst wurde das Training verschoben, dann hatten die Profis von Arminia Bielefeld Gewissheit: Die stark abstiegsbedrohten Ostwestfalen wollen den Klassenerhalt im Saisonendspurt der Fußball-Bundesliga ohne ihren bisherigen Trainer Frank Kramer schaffen. Der 49-Jährige wird nach 13 Monaten im Amt vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) bis zum Saisonende durch den bisherigen Torwarttrainer Marco Kostmann, der zwischen 1994 und 1997 als Spieler beim HSV unter Vertrag stand, und dem neuen Co-Trainer Michael Henke ersetzt.

„Wir möchten der Mannschaft einen Impuls geben, um den Verbleib in der Bundesliga zu realisieren“, sagte Sport-Geschäftsführer Samir Arabi und nahm die Mannschaft in die Pflicht: „Es gilt, den Blick jetzt nach vorne und nicht mehr zurückzurichten. Alle Beteiligten sind gefordert. Die Zeit der Ausreden auf und neben dem Platz ist jetzt vorbei.“

Kostmann wird von den bisherigen Assistenten Stefan Kleineheismann und Sebastian Hille unterstützt. Henke stößt neu dazu. Der frühere Assistent von Ottmar Hitzfeld bei Bayern München und Borussia Dortmund war zuletzt beim FC Ingolstadt tätig gewesen. Neben Kramer wurde auch dessen Assistent Ilja Grujew von seinen Aufgaben entbunden.

„Wir haben den Klassenerhalt in der letzten Saison aus einer ähnlichen Situation heraus geschafft, und ich bin der festen Überzeugung, dass die Arminia dieses große Ziel auch diesmal erreichen wird. Ich glaube an die Gruppe und drücke der Arminia die Daumen“, sagte Kramer.