Hamburg. Der Club muss sich entscheiden, welchen Weg er gehen will. Nur mit einem “All in“ könnte er endgültig anerkannt werden.

Vor einer Woche glückte dem FC Teutonia 05 mit einem 1:0 gegen Hildesheim der erste Erfolg in der Meister­runde der Regionalliga Nord. Nur taugt dieser Sieg allenfalls als Trostpflaster für die Macher des ehrgeizigen Stadtteilclubs aus Ottensen.

Sportlich ist der Aufstieg in dieser Saison längst verspielt, die Stadionpläne der Teutonen stoßen bei der Stadt Hamburg auf wenig Gegenliebe. Die Botschaft von Sportstaatsrat Christoph Holstein in der öffentlichen Debatte der vergangenen Monate an Teutonia lässt sich pointiert so zusammenfassen: Wenn ihr auf eigenes Risiko Hamburgs dritter Proficlub werden wollt, dann viel Glück!

FC Teutonia 05 muss „All in“ gehen

Sicherlich hat Teutonia Fehler gemacht. Der Größte: Einen Erbpachtvertrag für 19 Hektar Fläche von der Stadt zu fordern erscheint überdimensioniert. Diese Zahl war und ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker des Vereins. Da der Versuch, Untermieter im neuen Stadion von Altona 93 am Diebsteich zu werden, vom Nachbarn abgeschmettert wurde, ist nun guter Rat teuer. Ein Gelände zum Stadionbau für Teutonia ist in der Privatwirtschaft nicht in Sicht.

Will Teutonia den Traum von der Dritten Liga erhalten, wird der Club wohl „All in“ gehen müssen. Was übersetzt bedeutet, den Aufstieg in der nächsten Saison unbedingt zu schaffen und sich in den Jahren danach in der Dritten Liga als Untermieter in einem fremden Stadion zu etablieren. Entweder auf der Lübecker Lohmühle oder im Volksparkstadion des HSV. Schafft Teutonia auf diese Weise sportliche Fakten, wird die Stadt Hamburg irgendwann nicht mehr darum herumkommen, die Existenz eines dritten Proficlubs in Hamburg anzuerkennen.

Weg des Clubs noch unklar

Nur erfordert dieser risikoreiche Weg eben den Einsatz vieler Millionen Euro ohne sichere Perspektive. Teutonias Investoren müssten viel Geduld beweisen, ohne sich einer Belohnung sicher sein zu können. Die Wahl des neuen Trainers und die Transferpolitik im Sommer werden deutliche Signale senden, ob der Club diesen Weg beschreiten will. Oder von seinen Ambitionen Abschied nimmt.