Hamburg. Gute Nachrichten für den Verein: Die Heimat in Alsterdorf am Heubergredder wird dank Förderung von Bund und Stadt zum „Sportcampus“.

Lennart Ekelund (38) und Lars Gebhardt (53) blicken auf den umgepflügten Platz der 11teamsports Arena Alsterdorf. Modern ist hier am Heubergredder nur noch der Name der Anlage. Der für die Rückrunde gesperrte Rasen, unter dem sich ein Maulwurf austobt, ist in verheerendem Zustand.

Doch am heutigen Tage ist das beiden egal. „Die endgültige Zusage der Gelder für unseren Sportcampus Alsterdorf erzeugt ein wunderbares Gefühl. Nun werden wir beim SC Sperber mit Charme in die Zukunft gehen und unseren großartigen Verein wieder zum Mittelpunkt in Alsterdorf machen“, sagt Ekelund.

SC Sperber: Politik gibt Gelder frei

Als Projektplaner hat sich Ekelund für den Sportcampus Alsterdorf mit dem neu aufgestellten Vorstand des Clubs, dem Gebhardt seit vergangenem Herbst als Präsident vorsteht, zwei Jahre ehrenamtlich ins Zeug gelegt. Nach der ersten Förderzusage im Mai letzten Jahres gibt die Politik nun die Gelder frei. Im Rahmen des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Jugend, Kultur und Sport“ fließen 2,3 Millionen Euro aus Berlin. 2,9 Millionen Euro steuert die Stadt Hamburg aus kommunalen Eigenmitteln bei.

Den aktuell aus zwei Abteilungen bestehenden SC Sperber (je 350 Mitglieder im Fußball und Tennis) erlöst das aus seiner Agonie. Nur noch sieben Jugendfußballmannschaften stellt der Club. Die Herren (Bezirksliga) spielen beim VfL 93 an der Meerweinstraße, trainieren müssen die Teams oft auf dem Grandplatz Neue Welt am Jahnring. „Mir war klar, dass unser Club ohne ein neues Fundament irgendwann den Bach runtergeht“, sagt Ekelund. Als Zehner war er von 2005–2014 das Herz des Sperberaner Spiels. Die großen Zeiten liegen lange zurück: Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre spielte Sperber in der damals zweitklassigen Regionalliga.

Neuer Kunstrasenplatz, Tribüne bleibt erhalten

Nun soll alles anders werden. Auf der circa 19.000 Quadratmeter großen Fläche des Clubs im 15.000-Einwohner-Stadtteil Alsterdorf entsteht ein moderner Kunstrasenplatz. Die altehrwürdige Tribüne soll erhalten bleiben. Eine neue Vereinsgeschäftsstelle wird auch neue Umkleiden erhalten. Dazu kommen zwei neue Tennisplätze und ein Wanderweg an der U-Bahn-Station Alsterdorf. Innovativ wird das Konzept durch einen 200 Quadratmeter großen Multifunktionsraum. „Dort wollen wir Sport, Kultur und Soziales vereinen“, sagt Präsident Gebhardt.

Neben Kursen (Yoga, Gymnastik) sind Aktivitäten wie eine Begegnungsstätte für Migranten, für Senioren und eine Bewegungskita in Planung. Für Letztere wurde mit der Pestalozzi-Stiftung eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet. Ebenso wie mit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, um ein „Walking Football“-Team beim SC Sperber zu gründen. „Noch stehen nicht alle Partner fest. Wir sind für alle Ideen offen“, betont Gebhardt.

SC Sperber: Arbeiten beginnen 2023

Auch die sportliche Renaissance plant der Club, hofft auf neue Mitglieder. Die Tennisspieler sollen von den zwei neuen Plätzen profitieren, die Jugendarbeit im Fußball vom Kunstrasen. „Für die Ligamannschaft kann langfristig die Oberliga unser Ziel sein. Mit echten Sperberaner Jungs aus unserer eigenen Jugend“, sagt Ekelund.

Die Ausschreibung hat begonnen, rollen sollen die Bagger ab Mitte 2023. Bis Ende 2025 muss der Sportcampus Alsterdorf stehen. „Die Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Nord und dem Hamburger Sportbund war exzellent. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Ekelund. „Und unseren Mitgliedern möchte ich sagen: Wir freuen uns darauf, euch bald mit dem Sportcampus Alsterdorf eine schöne neue Heimat geben zu können.“