FCB lässt Berlin beim 4:0 am 27. Bundesliga-Spieltag keine Chance. Freiburg muss einen überraschenden Dämpfer hinnehmen.

Dank einem Doppelpack von Robert Lewandowski schlägt Bayern München Union Berlin mit 4:0. Auch ohne Felix Magath an der Seitenlinie ist Hertha BSC am 27. Spieltag der Bundesliga der erste Sieg seit drei Monaten gelungen. Der FSV Mainz 05 vergrößerte in einem kuriosen Spiel mit drei Elfmetern die Abstiegssorgen von Arminia Bielefeld. Der SC Freiburg kletterte vorerst auf Champions-League-Platz vier. Der VfB Stuttgart kam nach zweimaligem Rückstand noch zu einem Heimsieg gegen den FC Augsburg.

FC Bayern München – Union Berlin 4:0

Bayern München hat im frisch entflammten Schalen-Duell mit Borussia Dortmund seine Muskeln spielen lassen und geht mit mindestens vier Punkten Vorsprung in die Länderspielpause. Der deutsche Rekordmeister bezwang ein mutiges, aber glückloses Union Berlin letztlich souverän mit 4:0 (3:0) und erhöhte sein Polster auf den BVB vorübergehend auf sieben Zähler.

Kingsley Coman (16.) und Tanguy Nianzou (25.) brachten den Tabellenführer in Führung, ehe Robert Lewandowski (45.+1, Foulelfmeter/47.) seine Saisontreffer Nummer 30 und 31 erzielte. Berlins Torwart Andreas Luthe, gerade erst von einer Corona-Erkrankung genesen, erwischte einen rabenschwarzen Tag.

Luthe kehrte nach einer Corona-Infektion zurück, war aber noch nicht auf der Höhe: Die erste Bayern-Chance von Lewandowski nach einem Fehlpass von Rani Khedira vereitelte er noch (11.), doch bei Comans Hammer zum 1:0 vom linken Strafraumeck sah er schlecht aus.

Union ließ sich nicht entmutigen, zwang Bayern zu schmerzhaften Ballverlusten und wäre durch Robin Knoche beinahe zum Ausgleich gekommen – doch Manuel Neuer parierte stark (21.). Luthe dagegen machte auch beim zweiten Bayern-Treffer keine gute Figur, als Nianzou nach einer Ecke von Joshua Kimmich aus sechs Metern gegen Paul Jaeckel zum Kopfball kam.

Nach einem weiteren Luthe-Patzer hatte Coman das 3:0 auf dem Fuß, Jäckel aber rettete (28.). Ein zu kurzer Rückpass des Abwehrspielers brachte Luthe kurz vor der Pause erneut in die Bredouille, der Keeper konnte den heranstürmenden Lewandowski nur mit einem Foul bremsen. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Weltfußballer sicher rechts unten.

Nur 62 Sekunden nach Wiederanpfiff schlug „Lewa“ erneut zu: Nach einer Traumkombination über Leroy Sane, Thomas Müller und Jamal Musiala brauchte er nur abzustauben. Der Mut der Gäste war damit allerdings keineswegs gebrochen, sie suchten weiter ihre Chance und beschäftigten Neuer unverdrossen. Dennoch hatten die Bayern am Ende leichtes Spiel und konnten ihren komfortablen Vorsprung verwalten.

Hertha BSC – TSG 1899 Hoffenheim 3:0

Auch ohne Felix Magath an der Seitenlinie hat Hertha BSC das erste Spiel unter dem neuen Cheftrainer souverän gewonnen und seine Talfahrt gestoppt. Nach fünf Niederlagen in Folge siegte der Berliner Bundesligist zu Hause gegen die TSG Hoffenheim verdient 3:0 (1:0) und verließ mit dem Premierensieg im Jahr 2022 die direkten Abstiegsränge.

Der an Corona erkrankte Magath, der die Partie aus seiner Quarantäne im Hotel verfolgte und von seinem Co-Trainer Mark Fotheringham vertreten wurde, sah eine in Sachen Taktik und Einstellung deutlich verbesserte Hertha. Für die Treffer sorgten Niklas Stark (39.), Ishak Belfodil (63.) sowie David Raum mit einem Eigentor (74.).

Die Hoffenheimer enttäuschten vor rund 25.000 Zuschauern im Olympiastadion über weite Strecken und mussten nach fünf Spielen ohne Niederlage wieder einen Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze einstecken.

VfB Stuttgart – FC Augsburg 3:2

Der VfB Stuttgart hat in einem turbulenten schwäbischen Kellerduell gegen den FC Augsburg mit einem sehenswerten Comeback einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga erkämpft. Die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo holte beim flotten 3:2 (1:2) einen zweimaligen Rückstand auf und schöpfte mit dem dritten Punktgewinn in Serie mächtig Selbstvertrauen.

Trotz zweimaligen Rückstandes ging der VfB Stuttgart gegen Augsburg letztlich als Sieger vom Platz.
Trotz zweimaligen Rückstandes ging der VfB Stuttgart gegen Augsburg letztlich als Sieger vom Platz. © dpa | Tom Weller

Bereits nach sechs Minuten brachte Andre Hahn den FCA mit einem schönen Volleyschuss in Führung. Waldemar Anton (44.) traf für den VfB kurz vor dem Pausenpfiff zum zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe im direkten Gegenzug Michael Gregoritsch (45.) die schnelle Antwort gelang. Doch Omar Marmoush (79.) mit einem Traum-Freistoß und Tiago Tomas (85.) sorgten für einen versöhnlichen Abend für die Stuttgarter.

Die Stuttgarter überholten damit die Augsburger als Tabellen-14. und verließen erstmals seit Anfang Januar die Abstiegszone. Das Team von Trainer Markus Weinzierl hat allerdings ein Spiel weniger ausgetragen.

SpVgg Greuther Fürth – SC Freiburg 0:0

Der SC Freiburg hat im Kampf um die Champions League überraschend Punkte liegen lassen. Beim designierten Absteiger SpVgg Greuther Fürth blieb die Mannschaft von Trainer Christian Streich zwar im sechsten Bundesliga-Spiel in Folge unbesiegt, kam aber nicht über ein 0:0 hinaus. Am Sonntag könnte Freiburg damit von RB Leipzig von Platz vier verdrängt werden.

Fürths Timothy Tillman (r.) und Freiburgs Nico Schlotterbeck teilten sich mit ihren Mannschaften die Punkte.
Fürths Timothy Tillman (r.) und Freiburgs Nico Schlotterbeck teilten sich mit ihren Mannschaften die Punkte. © dpa | Daniel Löb

Freiburg hatte Pech bei Pfosten- und Lattentreffern von Roland Sallai (13.) und Janik Haberer (67.), fand aber über weite Strecken kein Mittel gegen ein verbissen verteidigendes und gelegentlich offensiv gefährliches Kleeblatt. Für Fürth ist der Punkt im Kampf gegen den Abstieg freilich erneut zu wenig. Der Abstand des Kleeblatts auf den Relegationsplatz beträgt bei noch sieben Spielen bis zum Saisonende elf Punkte.

1. FSV Mainz 05 – DSC Arminia Bielefeld 4:0

Mit einem Blitztor und einem spektakulären Elfmeter-Festival hat der FSV Mainz 05 Arminia Bielefeld noch tiefer in den Abstiegskampf gestürzt. Nach zuvor drei Niederlagen in Folge sowie dem jüngsten Corona-Chaos kassierten die schwachen Ostwestfalen durch das 0:4 (0:1) in Mainz den nächsten bitteren Rückschlag im Tabellenkeller und rutschten auf einen direkten Abstiegsrang. Die drei Gegentreffer in der zweiten Halbzeit fielen jeweils durch Foulelfmeter.

Schon nach 27 Sekunden schlug der Mainzer Jonathan Burkardt zu. Moussa Niakhate (65.), erneut Burkardt (75.) und Marcus Ingvartsen (79.) jeweils per Foulelfmeter sorgten für die Entscheidung. Die Arminia blieb zum vierten Mal nacheinander ohne eigenen Treffer – und stellte den Vereins-Negativrekord aus der Vorsaison ein. Die Mainzer verwandelten damit ihre Elfmeter 34, 35 und 36 in Serie.

Für Aufsehen sorgte ein Fehler der Torlinientechnik bei einem vermeintlichen FSV-Treffer in der ersten Halbzeit, der von Schiedsrichter Felix Zwayer aber korrigiert wurde.