Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 22. Februar 2022:

Russland-Krise: Schalke will wegen "Gazprom"-Sponsoring abwarten

Der vom russischen Energieunternehmen Gazprom gesponsorte Zweitligist FC Schalke 04 verfolgt die politische Lage in Osteuropa nach der Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete durch Russland „mit großer Sorge“. Das erklärte der Verein in einer Stellungnahme der Vereinsführung am Dienstag. Ob der Club Konsequenzen zieht, ist noch offen. „Der FC Schalke 04 wird die weitere Entwicklung beobachten, bewerten und nachdrücklich zum Frieden appellieren – zum Schutz der von der Krise betroffenen Menschen“, hieß es.

Der Verein sei sich „seiner besonderen Rolle unter den deutschen Sportvereinen bewusst“, teilte die Clubführung mit: „Mit Gazprom Germania, einer deutschen Tochter des staatlichen russischen Energieunternehmens Gazprom, hat der S04 seit nunmehr 15 Jahren einen zuverlässigen Partner und einen relevanten Gaslieferanten der Bundesrepublik Deutschland an seiner Seite. Die Verantwortlichen des Vereins stehen im ständigen Dialog mit dem langjährigen Hauptsponsor.“

Es stehe für den Club „außer Frage, dass sich der Verein für Frieden und ein friedliches Miteinander einsetzt, die Mitglieder haben die Gewaltfreiheit im Leitbild festgeschrieben“, betonte der Club. In Paragraph 8 heißt es: „Von uns Schalkern geht keine Diskriminierung oder Gewalt aus.“ Diese Haltung habe man in Gesprächen mit Gazprom Germania geäußert.

Verliert St. Petersburg das Champions-League-Finale?

Nach der Eskalation im Ukraine-Konflikt will die Europäische Fußball-Union (Uefa) weiter am russischen St. Petersburg als Spielort für das Champions-League-Finale festhalten. „Die Uefa beobachtet die Situation ständig und genau. Zurzeit gibt es keine Pläne, den Austragungsort zu ändern“, teilte der Kontinentalverband am Dienstag mit.

Am 28. Mai soll das Endspiel in der russischen Metropole stattfinden. Nach SID-Informationen finden am Dienstag weitere Konsultationen bei der Uefa zu diesem Thema statt. Der russische Staatskonzern Gazprom gehört zu den größten Sponsoren der Uefa.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die Unabhängigkeit der Separatisten-Gebiete Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt. Zudem kündigte er die Entsendung russischer Soldaten in die Gebiete an. Die USA und die EU wollen schon am Dienstag eine Entscheidung über erste Sanktionen gegen Russland treffen.

Auch bei den Play-offs zur WM und den Europa-League-Partien mit Beteiligung russischer Mannschaften sind keine Änderungen vorgesehen. Die Uefa stehe „in engem Kontakt mit den betroffenen Nationalverbänden und Vereinen“, hieß es: „Gegenwärtig werden alle Spiele wie geplant stattfinden.“

Die russische Nationalmannschaft empfängt am 24. März in Moskau Polen in den WM-Play-offs. In der Europa League sind in Zenit St. Petersburg und Spartak Moskau zwei russische Teams weiterhin im Wettbewerb vertreten.

FC Bayern eröffnet neues Büro in Thailand

Rekordmeister Bayern München eröffnet in der thailändischen Hauptstadt Bangkok sein drittes Auslandsbüro. Das Südostasienbüro soll auch den Fußballmarkt in Indien und Ozeanien erschließen, teilte der Verein mit. Dies sei nach den USA und China „der nächste Fokusmarkt“.

Es gehe „darum, einen nachhaltigen Austausch mit den Fans vor Ort zu erreichen. Wir freuen uns auf sehr viele gemeinsame Projekte mit den Millionen von fußballbegeisterten Anhängern im südostasiatischen Raum“, sagte Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn.Der FC Bayern eröffnete 2014 ein Büro in New York, 2017 kam Shanghai dazu. Den Standort in Bangkok wird Maximilian Haschke leiten.

Aktuell gibt es in Südostasien 39 FC-Bayern-Fanklubs. Im Jahr 2000 absolvierte der FC Bayern bereits einmal ein Freundschaftsspiel gegen die thailändische Nationalmannschaft.

Brasilien-Idol Pelé erneut im Krankenhaus

Brasiliens Fußball-Ikone Pele muss aufgrund neuer gesundheitlicher Probleme weiterhin im Krankenhaus behandelt werden. Bei dem 81-Jährigen wurde am Montag im Rahmen von Routineuntersuchungen eine Harnwegsinfektion festgestellt, das teilte das Albert Einstein Hospital in Sao Paulo mit. Der Zustand sei „stabil, die Entlassung aus der Klinik sollte in den kommenden Tagen erfolgen“.

Seit gut einer Woche war Pele wieder im Krankenhaus, um nach seiner Krebserkrankung die Chemotherapie fortzusetzen. Der Aufenthalt wird nun länger dauern, als ursprünglich geplant. Anfang September schon war ein Dickdarmtumor entfernt worden.

Nationalspieler Gosens vor Debüt bei Inter Mailand

Nationalspieler Robin Gosens hat bei seinem neuen Arbeitgeber Inter Mailand das Mannschaftstraining aufgenommen. Der 27-Jährige, den zuletzt eine hartnäckige Muskelverletzung zurückwarf, könnte damit schon im Auswärtsspiel beim FC Genua am Freitag sein Debüt für Italiens Meister geben.

Wie die Gazzetta dello Sport berichtet, soll Gosens zum Kader gehören. Zumindest ein Kurzeinsatz des Außenbahnspielers gegen die Mannschaft des deutschen Trainers Alexander Blessin wäre damit möglich.Gosens war innerhalb der Serie A Ende Januar von Atalanta Bergamo zu Inter gewechselt, wo er einen Vertrag bis 2026 unterschrieb.

VfB-Legende Kuranyi kritisiert Harmonie in Stuttgart

Der frühere Nationalspieler Kevin Kuranyi hat die Führungsstruktur beim abstiegsbedrohten VfB Stuttgart neben Sportdirektor Sven Mislintat kritisiert. Es sei „zu harmonisch beim Team ums Team“, sagte der 39 Jahre alte ehemalige Stürmer des VfB Stuttgart der „Bild“-Zeitung (Dienstag). „Es fehlt einer, der sagt, wo es lang geht. Thomas Hitzlsperger ist so gut wie weg. Alexander Wehrle ist noch nicht da.“

Wehrle, der Finanzchef des 1. FC Köln wechselt in diesem Frühjahr zu den Stuttgartern und wird dort Vorstandsvorsitzender der ausgegliederten Profiabteilung. Er wird Nachfolger von Thomas Hitzlsperger, der angekündigt hatte, seinen im Oktober endenden Kontrakt beim VfB nicht zu verlängern.

Die prekäre Lage der Schwaben in der Fußball-Bundesliga sei keine Krise von Mislintat, sondern eine „Vereinskrise“, sagte Kuranyi: „Die Idee, die er mit jungen Spielern hatte, war im Prinzip gut. Aber das Korrektiv zu Mislintat hat gefehlt - einer, der ihm gesagt hätte, das er auch zwei, drei erfahrene Spieler braucht.“ Die Schwaben belegen momentan den vorletzten Tabellenplatz und haben vier Punkte Rückstand auf den rettenden Rang 15.