Hamburg. Der Hamburger Club muss um seine Erstligalizenz bangen. Grund sind die Ausbaupläne des Trainingszentrums vom FC St. Pauli.

Der Baseball-Bundesligaclub Hamburg Stealers fürchtet, für die Saison im Jahr 2023 keine Erstligalizenz mehr zu erhalten. Grund dafür seien die mit der Stadt Hamburg entwickelten Ausbaupläne des Trainingszentrums des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli an der Niendorfer Kollaustraße, die eine Übernahme der benachbarten Baseballanlage vorsehen. Diese wird seit 20 Jahren von den Stealers und den ETV Hamburg Knights (2. Bundesliga) genutzt.

Weil das von der Stadt avisierte Ausweichquartier an der Vogt-Kölln-Straße in Stellingen frühestens 2026 oder 2027 fertiggestellt wird, bräuchten die Stealers bis dahin weitere Ausnahmegenehmigungen für ihre jetzige Anlage am Langenhorst, die der Deutsche Baseball- und Softball-Verband (DBV) offenbar nicht mehr gewillt ist zu erteilen. Ein entsprechendes Schreiben des Spielbetriebsleiters Philipp Würfel erhielten die Stealers in dieser Woche.

Baseball: Flutlichtanlage für Lizenz erforderlich

Bereits 2017 hatte der DBV angekündigt, dass für die Bundesligalizenz von der Saison 2019 an eine geeignete Flutlichtanlage erforderlich ist. Diese fehlt am Langenhorst, war aber zuletzt in Planung. Die vom DBV dafür gesetzte Übergangsfrist endet im nächsten Jahr.„Wir müssen die Warnung des DBV sehr ernst nehmen“, so Sven Huhnholz, der Vorsitzende der Hamburg Stealers.

„Wir hoffen jetzt, dass die Stadt trotz der Umzugspläne für 2026 die notwendigen Investitionen für die Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebs am Langenhorst tätigt und uns eine bundesligagerechte Flutlichtanlage bauen lässt.“ Es dürfe nicht sein, mahnt Huhnholz, dass eine Lösung für die Trainingsanlagen eines Zweitliga-Fußballvereins das Ende einer jahrzehntelangen erfolgreichen Erstligazugehörigkeit eines anderen, von sehr bescheidenden Mitteln und dafür von einem großen ehrenamtlichen Engagement lebenden Vereins bedeute.

Vorsitzender der Stealers stellt Forderung an Stadt

Das Ende des Bundesliga-Baseballs wäre auch ein schwerer Schlag für die Nachwuchsarbeit des Vereins. Viele Bundesligaspieler trainieren die Nachwuchsteams der Stealers. Huhnholz schlägt nun vor, eine Flutlichtanlage zu installieren, die später mit umziehen kann. Das sei nur mit geringen Zusatzkosten verbunden. „Wir fordern die Stadt auf, sich zeitnah und sehr deutlich zum Erhalt des Bundesliga-Baseballs in Hamburg zu bekennen und die Installation der Flutlichtanlage zuzusagen“, sagt der Vorsitzende der Stealers.