Hamburg. Das Schicksal von Eric Frenzel macht fassungslos – der Nordische Kombinierer sitzt in China im Quarantänehotel fest.

Dass die Rundfunkgebühren gut angelegtes Geld sind, beweisen in diesen Tagen ARD und ZDF mit ihrer Berichterstattung aus Peking. Die Mischung aus Würdigung sportlicher Leistungen und kritischer Analyse der vielen Streitthemen rund um die Winterspiele ist gelungen. Einiges regt zum Nachdenken an, anderes zum Diskutieren – und manchmal kann ein Beitrag auch fassungslos machen.

So wie am Donnerstag, als das ZDF sich auf die Suche nach dem geheimen Quarantänehotel machte, in dem der Nordische Kombinierer Eric Frenzel seit seiner Ankunft in China schmachtet.

Olympia: Sportler in Quarantäne verdienen Kompensation

Man hat ja viel gehört und gelesen über merkwürdige Bedingungen, unter denen an Corona erkrankte Athletinnen und Athleten in den Isolationsunterkünften zu leiden haben. Aber zu sehen, dass Menschen, die sowieso schon seelisch angeschlagen sind, weil sie die wichtigsten Wettkämpfe ihrer sportlichen Karriere verpassen, in einer Einöde hinter nicht zu öffnenden Fenstern versauern, macht einfach nur betroffen. Anstatt zu versuchen, sie wenigstens mit Vier-Sterne-Komfort über das Pech hinwegzutrösten, werden sie weggesperrt wie aussätzige Schwerverbrecher.

Natürlich wussten alle Peking-Reisenden, dass ihnen im Fall eines positiven Tests dieses Schicksal drohen würde. Aber wenn es schon nicht möglich sein soll, diesen Pechvögeln eine anständige Behandlung zukommen zu lassen, sollten die Verbände dringend über eine Form der Entschädigung nachdenken. Ob es ein Anteil an Medaillenprämien ist oder ein gesponserter Wellness-Urlaub – wer Omikron so teuer bezahlen muss wie die Betroffenen in Peking, der verdient eine anständige Kompensation.