Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 10. Februar 2022:

Köln muss ohne Torjäger beim Vizemeister ran

1. FC Köln muss im Spiel bei Vizemeister RB Leipzig am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) auf seinen mit Abstand besten Stürmer verzichten. Anthony Modeste wird die Reise nach Sachsen krankheitsbedingt nicht antreten können. Das bestätigte der Verein am Donnerstag. „Wenn die Kategorie Spieler ausfällt, wird es schwer, das aufzufangen“, sagte Trainer Steffen Baumgart der „Bild“-Zeitung: „Aber im Fußball gibt es immer Ersatz. Wir werden auch Tony eins zu eins ersetzen.“

Der Franzose hat bisher 14 der 33 Kölner Saisontreffer erzielt und damit maßgeblichen Anteil am Höhenflug des FC mit Rang sechs. In der Torjägerliste der Bundesliga belegt der 33-Jährige Rang vier hinter Robert Lewandowski (FC Bayern/21 Tore), Patrik Schick (Bayer Leverkusen/18) und Erling Haaland (Borussia Dortmund/16).

Drittligaclubs wollen weiter Montagsspiele haben

Eine knappe Mehrheit der Fußball-Drittligisten hat sich gegen die Fortsetzung von Montagspielen über die Saison 2022/2023 hinaus ausgesprochen. Bei einer Managertagung am Donnerstag vor der Ausschreibung des neuen Medienrechtevertrags zur künftigen Gestaltung des Spieltags votierten elf Clubs gegen Montagspiele. Sieben der 20 Drittligisten stimmten unter Bedingungen grundsätzlich für eine Beibehaltung des Termins am Montagabend. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag mit.

Vier der sieben Clubs verknüpfen ihre Haltung mit der Bedingung, dass bei den Ansetzungen weiterhin auf eine ausgewogene Verteilung unter allen Drittligisten sowie die Kilometerdistanz zwischen den betreffenden Spielgegnern geachtet wird. Die drei anderen Vereine machen die Befürwortung des Montags ausdrücklich von den finanziellen Angeboten im Rahmen des TV-Vertrags abhängig. Sie sprachen sich in diesem Zuge dafür aus, das Rechtepaket in zwei Varianten auszuschreiben - einmal mit, einmal ohne Montagspiele. Zwei Clubs enthielten sich der Abstimmung in der Managertagung.

Die Medienrechte werden im Frühjahr neu ausgeschrieben. Der Vergabeprozess soll bis spätestens Anfang Herbst abgeschlossen sein. Der neue Vertrag tritt dann mit Beginn der Saison 2023/2024 in Kraft und umfasst einen Zeitraum von vier Jahren.

Union-Star Awoniyi flirtet mit der Premier League

England und die Premier League sind für Union Berlins Stürmer Taiwo Awoniyi Sehnsuchtsorte - und das nicht nur aus sportlichen Gründen. „Die Premier League ist mein Traum. Das weiß jeder, auch hier im Klub“, sagte der 24-jährige Nigerianer dem „Kicker“. „Der für mich entscheidende Unterschied ist: Wenn ich in England lebte, wäre es für meine Frau und mein Kind einfacher, allein schon wegen der Sprache. Zudem leben meine Schwester und ein Bruder auf der Insel.“

Die Fußball-Bundesliga sei allerdings die am besten organisierte Liga, sagte Awoniyi vor dem Spitzenspiel der Eisernen gegen den Tabellenzweiten Borussia Dortmund am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN).

Der Nigerianer ist in dieser Saison mit neun Treffern Unions bester Torschütze in der Liga. Zu den Saisonzielen der Köpenicker, die aktuell überraschend auf Rang vier stehen, sagte Awoniyi: „Als ich vor der Saison zu Union kam, habe ich im Scherz mal die Champions League als mein Ziel ausgerufen.“ Trainer Urs Fischer sage jedoch immer, dass man von Schritt zu Schritt denke. „Das müssen wir auch beibehalten. Wir haben bisher Großartiges geleistet. Wir werden dann sehen, wohin das führt“, sagte der 24-Jährige.

Der zum VfL Wolfsburg abgewanderte Max Kruse werde ihm als Partner in der Offensive fehlen: „Max hat immer ein wenig hinter mir gespielt und stets gewusst, wann er welchen Ball spielen muss. Er hatte seine Augen überall, du musstest als Stürmer nur schauen: Wo ist Raum, um hineinzusprinten.“ Awoniyi betonte allerdings: „Aber Fußball funktioniert mit elf Spielern - und nicht nur mit einem. Wir haben auch ohne Max noch genügend gute Jungs im Sturm.“

Havertz schielt mit Chelsea auf den Weltpokal

Nationalspieler Kai Havertz hat der mit dem FC Chelsea greifbare Titel bei der Klub-Weltmeisterschaft einen enormen Stellenwert. „Wir wissen, dass Chelsea diese Trophäe noch nie gewonnen hat“, sagte der 22-Jährige: „Wir haben vielleicht nur einmal in der Karriere die Chance, diese Trophäe zu gewinnen. Wir wissen, wie groß das für das Team, den Verein, die Fans und einfach jeden ist.“

Entsprechend „groß“ seien auch die Erwartungen und Hoffnungen vor dem Finale am Sonnabend (17.30 Uhr/Sport1) gegen Palmeiras Sao Paulo. Das Ticket hatte der Champions-League-Sieger am Mittwoch durch ein mühsames 1:0 (1:0) gegen den saudi-arabischen Topklub Al-Hilal gelöst. Der coronapositive Teammanager Thomas Tuchel wurde dabei an der Seitenlinie von seinem Assistenten Zsolt Löw vertreten, seine Rückkehr für das Finale blieb am Donnerstag offen.

„Es ist natürlich anders. Er ist der Anführer und wenn der fehlt, wird es meistens hart. Es ist ein großer Verlust“, sagte Havertz. Doch als Ausrede tauge das nicht. „Wir sind alle professionell genug, um einen Weg zu finden, damit umzugehen“, führte der deutsche Offensivspieler aus. „Sobald der erste PCR-Test negativ ist, gibt es Thomas die Möglichkeit, noch zu uns zu kommen“, sagte Löw.

Egal ob mit oder ohne Tuchel erwartet Mittelfeldspieler Mateo Kovacic eine anspruchsvolle Aufgabe. „Palmeiras ist eine großartige Mannschaft mit sehr guten Spielern, sie sind aggressiv und haben tolle Fans“, sagte der Kroate: „Es ist ein Endspiel und Endspiele sind immer schwierige Spiele.“

Deutsche Nationalmannschaft klettert in der Weltrangliste

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich in der Weltrangliste ohne eigenes Spiel um einen Platz verbessert. In der ersten Ausgabe des Rankings des Weltverbandes Fifa im Jahr 2022 zog das Team von Bundestrainer Hansi Flick an den USA vorbei auf Platz elf. Die Vereinigten Staaten hatten im Rahmen der WM-Qualifikation in Nord- und Mittelamerika im Januar eine ihrer drei Partien verloren und büßten dadurch Punkte ein.

Die Weltrangliste soll für die Setzliste bei der WM-Gruppenauslosung am 1. April dienen. Neben Gastgeber Katar werden die ersten sieben Teams gesetzt. Der DFB-Auswahl droht damit zumindest ein Hammergegner in der Vorrunde.

Belgien blieb unverändert an der Spitze, dahinter behaupteten Brasilien und Weltmeister Frankreich die Plätze zwei und drei. In den Top Ten überholte lediglich Argentinien die bislang viertplatzierten Engländer. Da die europäischen Teams im Jahr 2022 noch keine Begegnung absolvierten, sorgten lediglich die anderen Konföderationen mit ihrer WM-Qualifikation oder auch dem Afrika Cup für Fluktuation in der Weltrangliste.

Der afrikanische Champion Senegal verbesserte sich beispielsweise auf Rang 18 und den damit besten Platz in seiner Historie. Den größten Sprung nach vorne machte Viertelfinalteilnehmer Gambia, das um 25 Ränge auf Platz 25 nach oben kletterte. Den größten Absturz erlebte der entthronte Afrika-Cup-Sieger Algerien, der von Rang 29 auf 43 zurückfiel.

Fan-Bündnis positioniert sich gegen Play-off-Pläne

Das Fanbündnis „Unsere Kurve“ wehrt sich vehement gegen Überlegungen, Meister-Play-offs in der Bundesliga einzuführen. „Es ist bezeichnend, dass über ein neues Spielformat gesprochen wird, anstatt die tatsächlichen Probleme anzugehen, die zu einem fehlenden Wettbewerb an der Spitze führen“, hieß es am Donnerstag in einer Stellungnahme.

„Wir brauchen keine neuen Formate und Wettbewerbe, die durch noch mehr Vermarktung mehr Geld in den Fußball spülen. Wir brauchen endlich Regularien, die die Integrität des Wettbewerbs sicherstellen“, erklärte „Unsere Kurve“.

Dazu gehöre eine gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder ebenso wie die Einführung eines nationalen Financial Fairplays, „die dringend notwendige Deckelung“ von Gehältern im Fußball sowie die Verhinderung von Mehrfachinvestitionen.

Donata Hopfen, die neue Chefin der Deutschen Fußball Liga (DFL), hatte Playoffs ins Gespräch gebracht. „Die Liga wäre natürlich attraktiver, wenn sie mehr Wettbewerb an der Spitze hätte“, hatte die 45-Jährige in einem Interview der „Bild am Sonntag“ mit Blick auf den möglichen zehnten Titel des FC Bayern München in Serie gesagt. „Wenn uns Playoffs helfen, dann reden wir über Play-offs. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass die Bayern in den letzten Jahren einen Superjob gemacht haben.“

Sogar Bayern-Vorstand Oliver Kahn steht möglichen Meister-Playoffs aufgeschlossen gegenüber. „Ich finde es spannend, über neue Modelle wie Playoffs für die Bundesliga nachzudenken“, sagte der Vorstandsboss des deutschen Rekordmeisters dem „Kicker“. „Ein Modus in der Bundesliga mit Halbfinals und Finale würde Spannung für die Fans bedeuten. Es macht also Sinn, so einen Gedanken durchzuspielen. Wir beim FC Bayern sind für neue Ideen immer offen“, meinte der 52-Jährige. Nach einer „Kicker“-Umfrage innerhalb der Bundesliga werden Playoffs von einer Mehrheit abgelehnt.