Hamburg. Der Kiezclub muss ab dem Sommer auf einen Hoffnungsträger verzichten und kassiert dabei nicht einmal eine Ablösesumme.

Die Hoffnungen auf eine Vertragsverlängerung von Finn Ole Becker (21) sind in den vergangenen Wochen beim FC St. Pauli auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Das Mittelfeldtalent und sein Berater Volker Struth machten keinen Hehl daraus, dass man seine berufliche Zukunft in der Bundesliga sieht.

Am Sonnabend bestätigte der Kiezclub nun, dass sich die Wege nach der Saison trennen werden. Becker hat Sportdirektor Andreas Bornemann (50) und Trainer Timo Schultz (44) über seine Pläne in Kenntnis gesetzt. "Mein voller Fokus liegt bis zum letzten Spieltag beim FC St. Pauli und ich werde alles dafür geben, dass wir eine erfolgreiche Rückrunde spielen", erklärte Becker.

Hoffenheim setzt sich gegen Bundesliga-Konkurrenz durch

Gerüchte, wohin der U-21-Nationalspieler wechseln könnte, gab es fast im Wochentakt. Eintracht Frankfurt, Mainz 05, SC Freiburg, FC Augsburg. Die Liste angeblicher Interessenten war lang. Doch den Zuschlag erhält nun 1899 Hoffenheim. „Finn ist ein sehr talentierter Spieler mit überragenden fußballerischen Fähigkeiten, der im Mittelfeld sehr variabel eingesetzt werden kann“, sagt Hoffenheims Direktor Profifußball, Alexander Rosen, über den Linksfuß. „Er ist ein ebenso cleverer wie kreativer Spieler, der auf dem Platz auch in Drucksituationen immer in der Lage ist, spielerische Lösungen zu finden. Wir freuen uns sehr, dass er sich dafür entschieden hat, den nächsten Schritt seiner Karriere bei uns zu gehen.“

Läuft alles glatt, könnte Becker in der Saison 2022/23 sogar im internationalen Wettbewerb spielen. Derzeit rangieren die Hoffenheimer in der Bundesliga auf Platz sieben.

St. Pauli kassiert keine Ablösesumme für Becker

Die Kraichgauer beobachten Becker schon länger und sind von seinen spielerischen Fähigkeiten überzeugt. Besonders hart ist der Wechsel für St. Pauli in finanzieller Hinsicht. Da der Vertrag des Toptalents am 30. Juni ausläuft, wird der Kiezclub keinen Cent Ablöse erhalten.

Gerade in Corona-Zeiten ein Super-Gau. Trotzdem geht man bei St. Pauli davon aus, dass es in der Wintertransferperiode, die am Montag endet, nicht zu einem vorzeitigen Wechsel des Technikers kommen wird. Für Becker wird sich der Transfer im Sommer finanziell rechnen. Neben einem satten Handgeld wird sich der gebürtige Hamburger auch in Sachen Gehalt deutlich verbessern. "Dass Finn Ole seinen Vertrag nicht verlängern möchte, hat sich in den letzten Wochen und Monaten bereits abgezeichnet. Dementsprechend kommt diese Entscheidung nicht überraschend für uns", sagt St. Paulis Sportchef Bornemann.