Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 11. Januar 2022:

Ex-Schalker Jobst soll neuer Fortuna-Boss werden

Alexander Jobst soll neuer Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf werden. Laut Medienangaben wird der 48 Jahre alte Marketing-Experte die Nachfolge des in Kürze scheidenden Thomas Röttgermann antreten. Der Zweitligist wollte die Personalie am Dienstag noch nicht bestätigen.

Jobst hatte im vergangenen Sommer nach zehn Jahren sein Amt als Vorstandsmitglied des Bundesliga-Absteigers FC Schalke niedergelegt. Jobst steht beim Zweitliga-13. vor einer schwierigen Aufgabe. Der seit April 2019 amtierende Röttgermann hatte ein Angebot des Aufsichtsrates zur Vertragsverlängerung abgelehnt.

Alle Versuche der Düsseldorfer, Vereinslegende Klaus Allofs zu Röttgermanns Nachfolger zu machen, blieben erfolglos. Der 65 Jahre alte ehemalige Fortuna-Profi und -Trainer sieht seine Zuständigkeit mehr im sportlichen Bereich. Er ist seit September 2020 im Vorstand für Fußball & Entwicklung und Kommunikation zuständig.

Weil er die Ausgliederung der Schalker Profi-Abteilung vom Gesamtverein vorantreiben wollte, galt Jobst bei vielen Schalke-Fans als Reizfigur. Bedrohungen gegen sich und seine Familie trugen zu seinem Rückzug beim Revierclub bei. Wie die "Rheinische Post" am Dienstag berichtet, soll Peter Schwabe mit Jobst zur Fortuna wechseln. Der Direktor Sales hatte im Februar beim FC Schalke gekündigt und gilt als Vertrauter von Jobst.

Nationalspielerin Doorsoun wechselt zu Eintracht Frankfurt

Nationalspielerin Sara Doorsoun wechselt innerhalb der Bundesliga vom VfL Wolfsburg zu Eintracht Frankfurt. Über die Ablösesumme für die 30 Jahre alte Defensivspezialistin machten die beiden Clubs keine Angaben. Der bis 2023 laufende Vertrag der 35-maligen DFB-Auswahlspielerin in Wolfsburg wurde aufgelöst, Doorsoun unterschrieb in Frankfurt einen Kontrakt mit der gleichen Laufzeit.

"Sara ist mit dem Wunsch an uns herangetreten, das Vertragsverhältnis zu beenden, da sie in den letzten Monaten aus ihrer Sicht zu wenig Einsatzzeiten hatte", sagte Ralf Kellermann, der Sportliche Leiter der VfL-Frauen. Doorsoun stand zuletzt nicht mehr im Kader von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

Mit dem Wechsel will die gebürtige Kölnerin auch ihre Chancen auf eine EM-Teilnahme im Juli in England erhöhen. "Die Eintracht ist dafür genau die richtige Station. Denn in den vergangenen Jahren konnte man sehen, was für ein klasse Team hier zusammenwächst", sagte sie. Die Tochter eines Iraners und einer Türkin war 2018 von der SGS Essen nach Wolfsburg gekommen.

Friedrich soll Ginter in Mönchengladbach ersetzen

Abwehrspieler Marvin Friedrich wechselt nach übereinstimmenden Medienberichten kurzfristig von Union Berlin zu Borussia Mönchengladbach. Der 26-Jährige soll offenbar Nationalspieler Matthias Ginter ersetzen, der die Borussia spätestens im Sommer verlässt. Bereits am Dienstag fehlte Friedrich beim Training der Köpenicker. Nach Berichten der "Bild" und des "Kicker" soll der Innenverteidiger bereits den Medizincheck am Niederrhein absolviert haben.

Ginter hatte zuvor angekündigt, die Borussia im Sommer nach dann fünf Jahren ablösefrei zu verlassen. Friedrichs Vertrag in Berlin läuft ebenfalls noch bis zum Sommer. Auch andere Clubs sollen an dem 1,92 Meter großen Spieler interessiert gewesen sein.

Klopps Liverpool droht Strafe wegen falscher Corona-Testergebnisse

Dem FC Liverpool droht wegen angeblich falscher Testergebnisse und einer womöglich unnötigen Spielverlegung Ärger durch den Liga-Verband. Wegen zahlreicher positiver Corona-Tests im Verein war Liverpools Halbfinal-Hinspiel im Ligapokal gegen Arsenal vergangene Woche verlegt worden - zum Unmut der Londoner. Später berichtete Liverpool-Coach Jürgen Klopp jedoch, dass sich fast alle positiven Testergebnisse als falsch herausgestellt hätten und die isolierten Spieler anschließend negativ getestet worden seien. Den zunächst befürchteten Corona-Ausbruch beim FC Liverpool hat es demnach also nicht gegeben.

Deshalb sollen sich laut einem Bericht des Onlinemagazins "The Athletic" nun mehrere Fußballclubs beim Pokalausrichter EFL beschwert und eine Untersuchung gefordert haben. Geklärt werden soll, wann Liverpool festgestellt hat, dass die positiven Testergebnisse falsch waren und ob die Partie gegen Arsenal womöglich hätte stattfinden können. Die EFL hatte die Spielverlegung vergangene Woche als „einzige Option“ bezeichnet. Sollte sich zeigen, dass dieser Schritt unnötig war, drohe den Reds eine harte Strafe, heißt es.

Hoffenheim wochenlang ohne verletzten Kaderabek

Bundesligist TSG Hoffenheim muss im Kampf um die Qualifikation zur Champions League vorerst auf Außenverteidiger Pavel Kaderabek verzichten. Der Tscheche erlitt am Sonnabend im Punktspiel des Tabellendritten gegen den FC Augsburg (3:1) eine Muskelverletzung am linken Oberschenkel. Der 29-Jährige, der bereits in der ersten Hälfte ausgewechselt werden musste, wird mehrere Wochen ausfallen.

Werder-Quartett aus Corona-Isolation entlassen

Werder Bremen kann im ersten Punktspiel des neuen Jahres gegen Fortuna Düsseldorf eventuell mit Marco Friedl, Milos Veljkovic und Manuel Mbom planen. Das am 2. Januar positiv auf das Coronavirus getestete Trio wurde durch das Bremer Gesundheitsamt aus der Isolation entlassen, wie der Zweitligist am Dienstag mitteilte. Die drei Profis sollen nach einem medizinischen Check ebenso mit individueller Belastung beginnen, wie Mitchell Weiser, dessen zweiwöchige Isolation auch beendet ist.

Ob Friedl und Co. Trainer Ole Werner schon am Sonnabend (13.30 Uhr/Sky) gegen Düsseldorf zur Verfügung stehen, werden die nächsten Tage zeigen. Fehlen wird mit großer Wahrscheinlichkeit Niclas Füllkrug. Der Angreifer wurde ebenfalls am 2. Januar positiv auf Corona getestet, muss aber vorerst weiterhin in Isolation bleiben. Rehatrainer Marcel Abanoz konnte die Isolation dagegen verlassen.

Unterdessen hat Werder den Vertrag mit Dominik Becker verlängert und den Abwehrspieler zugleich an den Drittligisten 1. FC Saarbrücken verliehen. Der 22-Jährige, der zuletzt regelmäßig bei den Profis trainiert hat und auch im Kader beim Zweitligaspiel bei Jahn Regensburg stand, soll erst einmal bis zum 30. Juni 2023 bei den Saarländern spielen.

Kagawa wechselt zu Leistner und Hollerbach

Der langjährige Dortmunder Bundesliga-Profi Shinji Kagawa (32) versucht sein Glück in Belgien. Der Japaner unterschrieb einen Vertrag beim Erstligisten VV St. Truiden. Die Laufzeit gab der Club nicht bekannt, schrieb aber auf seiner Homepage: "Wir sind sehr stolz, dass uns ein Spieler dieses Kalibers und dieses Ranges verstärkt."

Trainer des Tabellen-13. der Jupiler League ist der ehemalige HSV-Profi und kurzzeitige Coach Bernd Hollerbach, Kapitän ist der frühere HSV-Profi Toni Leistner. Kagawa wird der siebte Japaner im Kader sein - der Club gehört einer japanischen Internet-Firma.

"Ich will mit meiner Erfahrung und meinem Fußball einen Beitrag leisten und dem Verein helfen, seine Ziele zu erreichen", sagte Kagawa, der am Freitag in Belgien erwartet wird. "Ich freue mich auf die Fans." Zuletzt hatte er in Griechenland für PAOK Saloniki gespielt.

Drittligist Halle darf Stadion künftig zur Hälfte auslasten

Drittligist Hallescher FC darf zum Auftakt der restlichen Rückrunde sein Stadion zur Hälfte füllen. Wie der Club am Dienstag mitteilte, müsse dafür die 2G-plus-Regel befolgt werden, das gelte auch für geboosterte Personen. Zudem muss im gesamten Stadionbereich und somit auch am Sitzplatz eine medizinische oder FFP2-Maske getragen werden. Drei der vier Tribünen werden geöffnet, Tests sind direkt am Stadion möglich. Halle empfängt am Sonnabend (14 Uhr/MagentaSport) Türkgücü München.

Wegen der seit kurz vor Weihnachten geltenden Corona-Verordnung sind in Sachsen-Anhalt bis zu 15.000 Zuschauer, maximal aber 50 Prozent der Kapazität, bei Veranstaltungen unter freiem Himmel zugelassen. Für Halle bedeutet dies, dass rund 7500 Fans ins Stadion dürfen. Die Verordnung ist noch bis zum 18. Januar gültig, wird dann vermutlich verlängert. Somit kann sich auch der 1. FC Magdeburg Hoffnungen machen, sein erstes Heimspiel im Jahr 2022 am 23. Januar gegen den TSV Havelse vor Fans bestreiten zu dürfen.

Neuer Vertrag: Coman wohl bald unter Bayerns Topverdienern

Kingsley Coman steht beim FC Bayern vor einer Vertragsverlängerung. Wie die französische Sportzeitung "L'Equipe" berichtet, könnte die Unterschrift unter einen langfristigen Vertrag über 2026 hinaus in den kommenden Tagen erfolgen. Coman würde laut dem Bericht in den erweiterten Kreis der Topverdiener aufsteigen.

Der Siegtorschütze des Champions-League-Finales von 2020 steht seit Sommer 2017 bei den Münchnern unter Vertrag. Comans aktueller Kontrakt ist bis zum 30. Juni 2023 datiert, die Verhandlungen ziehen sich schon länger. Bei den Gehaltsvorstellung hatten Club und Flügelspieler zeitweilig deutlich auseinander gelegen. Internationale Spitzenclubs wie der FC Chelsea, der FC Barcelona oder Manchester City sollen Interesse am 25-Jährigen haben oder gehabt haben.

Im vergangenen Monat hatte der Franzose seine Zukunft offen gelassen, aber da schon Hoffnung auf eine zeitnahe Einigung geweckt. "Der FC Bayern ist ein Topclub, einer der besten und größten Fußballvereine in Deutschland und der Welt", sagte Coman. "Wir haben natürlich Gespräche geführt. Der Club wird weiterhin mit meinen Beratern sprechen - und vielleicht haben wir bald Neuigkeiten."

RB-Abwehrchef lobt Ansprachen von Neu-Coach Tedesco

Abwehrchef Willi Orban hat die Motivationskünste von RB Leipzigs neuem Trainer Domenico Tedesco gelobt. "Er macht es gut. Dinge wie Motivation, die letzte Ansprache vor dem Spiel. Da trifft er oftmals den richtigen Ton. Sein großer Vorteil ist, dass er viele Sprachen spricht. Das kommt gut an in unserer Mannschaft", sagte der ungarische Nationalspieler. Tedesco hatte Mitte Dezember die Nachfolge von Jesse Marsch angetreten und von seinen ersten vier Spielen zwei gewonnen.

Im Gegensatz zu Marsch setzt Tedesco beim Vizemeister wieder auf mehr Ballbesitz. Für Orban das richtige Rezept im modernen Fußball. "Langfristig sind die Mannschaften am erfolgreichsten, die das Spiel ganzheitlich ansehen", betonte der 29-Jährige. "Das ist dann auch, einen Plan für das Spiel mit dem Ball zu haben."

Matthäus: Haaland der perfekte Lewandowski-Nachfolger

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht in BVB-Superstar Erling Haaland den perfekten Nachfolger für Bayerns Toptorjäger Robert Lewandowski - falls sich der Pole irgendwann zu einem Abschied aus München entschließen sollte. "Wo er landet, wird man sehen. Natürlich wären Real Madrid oder die Premier League total reizvoll. Vielleicht wird es aber auch der FC Bayern", sagte Matthäus zur Zukunft von Haaland.

Der 33 Jahre alte Stürmer Lewandowski sei "heute der Beste der Welt", meinte der Sky-Experte. "Wenn er allerdings noch mal etwas anderes möchte und die Chance hat, nach England in die spektakulärste Liga oder nach Madrid zu gehen, weil der Glanz dort ein wenig ausgeprägter ist, dann sollte man sich natürlich in München mit der größten Wette auf die Zukunft beschäftigten. Und die heißt Erling Haaland", sagte der 60 Jahre alte Weltmeister von 1990.

Aufgeben sei „ein Fremdwort“ für Haaland, lobte Matthäus den erst 21 Jahre alten Norweger und überragenden Torjäger von Borussia Dortmund. „Und ich habe auch den Eindruck, dass er trotz der täglichen weltweiten Spekulationen um seine Zukunft alles auf dem Platz ausblendet. Das ist in so jungen Jahren nicht selbstverständlich. Er ist auch mental schon sehr stark.“

Mané schießt Senegal in der Nachspielzeit zum Sieg

Dank Stürmerstar Sadio Mané ist die senegalesische Nationalmannschaft beim Afrika-Cup in Kamerun mit einem glücklichen Erfolg in die Jagd auf ihren ersten Titel gestartet. Beim 1:0-Sieg des Vize-Afrikameisters gegen Simbabwe sorgte der Schützling von Teammanager Jürgen Klopp beim FC Liverpool erst in der siebten Minute der Nachspielzeit mit einem verwandelten Handelfmeter für die Entscheidung.

Unfreiwillig im Blickpunkt stand Aymen Barkok von Eintracht Frankfurt. Der marokkanische Mittelfeldspieler wurde kurz vor dem Auftaktspiel seines Teams gegen Ghana positiv auf Corona getestet und fiel damit für die Begegnung aus. Doch auch ohne den 23-Jährigen feierten die Atlas-Löwen einen 1:0-Erfolg. Ghanas Fehlstart in der Gruppe C konnte auch Daniel-Kofi Kyereh vom FC St. Pauli nach seiner Einwechslung in der Schlussphase nicht mehr verhindern.