Hamburg. Nach Derbysiegen gegen den HTHC spielen die Damen und Herren im DM-Viertelfinale gegen Mannheimer Clubs.

Eines wollten die Hockeydamen des Harvestehuder THC am letzten Spieltag der Hauptrunde in der Hallenhockey-Bundesliga unbedingt vermeiden: Dass man ihnen am Ende für ein starkes Spiel, nicht aber für einen Punktgewinn gratulieren würde. Weil es nach der mindestens zwei Tore zu hoch ausgefallenen 1:5-Niederlage beim zuvor punktgleichen Club an der Alster am Sonntagmittag allerdings genauso kam, regierte der Frust im schwarz-gelben Lager. Immerhin bedeutete die erste Saisonniederlage, dass die Auswahl von Cheftrainer Paul Pongs nun im Viertelfinale als Zweiter der Nordgruppe zum Südmeister Mannheimer HC reisen muss, während Titelverteidiger Alster als Nordmeister den Südzweiten TSV Mannheim empfangen darf.

Pongs, der sich sein Amt mit Lucas Lampe teilt, hatte nach einem technisch und athletisch sehr ansprechenden Duell, das die Nationalspielerinnen Lisa Altenburg (zwei Tore) und Viktoria Huse erst in den letzten sieben Minuten entschieden, allerdings auf Schwarzmalerei überhaupt keine Lust. „Es ist ein sehr wichtiges und gutes Zeichen, dass die Mädels gefrustet sind.

All diesen Frust werden wir nun in der Vorbereitung aufs Viertelfinale in Energie umwandeln. Wir wollen in dieser Saison noch drei Spiele gewinnen, das letzte gern wieder gegen Alster“, sagte er. Träfe diese Prognose ein, dann wäre seine Mannschaft am 30. Januar bei der Final-Four-Endrunde in Düsseldorf zum zweiten Mal nach 2007 deutscher Hallenmeister.

Hallenhockey: Club an der Alster gegen Harvestehuder THC

Dagegen dürften Alsters Damen einiges einzuwenden haben. Am Sonntag zahlte sich vor allem die qualitative Breite des Kaders von Cheftrainer Jens George aus, nachdem die Partie über mehr als 50 Minuten auf Augenhöhe verlaufen war.

Beide Mannschaften wiesen zudem nach, dass sie bei der Strafeckenverwertung – Alster zwei aus acht, HTHC null aus sechs – deutlich Raum zur Entwicklung haben; aber auch, dass sie mit Amy Gibson (Alster) und Rosa Krüger über Torhüterinnen verfügen, mit denen sich Titel gewinnen lassen. „Vor allem unsere Defensivarbeit in der zweiten Halbzeit, in der wir kein Gegentor kassiert haben, hat mir sehr gut gefallen. Offensiv müssen wir noch präziser werden, wenn wir gegen ein defensivstarkes Team wie den TSV Mannheim weiterkommen wollen“, sagte George.

Damenteam des Harvestehuder THC gefrustet

Trost für das frustrierte Damenteam konnten auch die Herren des HTHC nicht spenden. Aber da geteiltes Leid bekanntlich halbes Leid ist, konnte man immerhin gemeinsam trauern. Ein Unentschieden hätte der Auswahl von Cheftrainer Christoph Bechmann zur Nordmeisterschaft gereicht, nach dem 5:8 bei Alster in der Halle am Rothenbaum musste man dem Lokalrivalen das Viertelfinal-Heimrecht gegen den Mannheimer HC überlassen und sich als Nordzweiter mit der Reise zum TSV Mannheim zufrieden geben.

Zu Recht indes, wie Bechmann unumwunden zugab. „Wir waren sehr fahrig und in allen Belangen zu schwach“, sagte er nach der ebenfalls ersten Saisonniederlage, „wenn wir so spielen, haben wir keine Chance auf die Endrunde.“ Alsters Chefcoach Sebastian Biederlack dagegen war mit der Leistung seines Teams, das eine 15-minütige Unterzahl nach Gelb-Rot gegen den undisziplinierten Angreifer Carl Alt mit nur zwei Gegentoren überstand, hochzufrieden. „Das war unser bestes Spiel, sehr konzentriert in der Defensive und sehr effizient im Angriff“, lobte er.

Viertelfinals der Liga finden am 22. und 23. Januar statt

Ausgetragen werden die Viertelfinals am 22./23. Januar. Nachdem die Liga den Teams freigestellt hatte, das nach der Absage der Hallen-EM in Hamburg frei gewordene kommende Wochenende für die Runde der letzten acht zu nutzen, entschieden sich die Clubs dafür, den vorgesehenen Rhythmus beizubehalten und erst in 14 Tagen anzutreten.

Dann erst wird es auch im Abstiegskampf der Damen eine Entscheidung geben. Nachdem drei Spiele des punktlosen Tabellenletzten Eintracht Braunschweig coronabedingt abgesagt werden mussten, heißt es für den Hamburger Polo Club bei zwei Spielen und vier Punkten mehr noch zittern. Bei den Herren steht DHC Hannover als Absteiger fest.