Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 19. Dezember 2021:

Ex-HSV-Profi Kompany rassistisch beleidigt

Der ehemalige HSV-Profi Vincent Kompany ist in seiner Heimat Belgien Opfer rassistischer Beleidigungen geworden. Er und auch mehrere seiner Spieler seien im Auswärtsspiel beim Meister FC Brügge mehrfach verbal angegriffen worden, sagte der Trainer des RSC Anderlecht am Sonntag nach dem 2:2 im Topspiel. „Dieser Tag endet traurig, ich bin angewidert. Mein Staff und ich wurden während des gesamten Spiels beleidigt“, sagte der 35-Jährige im TV-Sender Eleven und sprach von „rassistischen Beleidigungen, die auch mehrere Spieler betrafen“. Brügge entschuldigte sich via Twitter und verurteilte „alle Formen von Rassismus“.

Köln siegt: Stuttgart überwinter auf Relegationsplatz

Der 1. FC Köln hat sich mit einem Sieg in die Winterpause verabschiedet und unter Steffen Baumgart seine beste Hinrunde seit fünf Jahren hingelegt. Der FC setzte sich 1:0 gegen den VfB Stuttgart durch, Anthony Modeste (88.) entschied das ausgeglichene Spiel mit seinem elften Saisontor spät. Die Kölner kommen damit auf 25 Punkte und haben vor Weihnachten einen beruhigenden Abstand von acht Zählern auf die Abstiegszone. Diese beginnt mit dem VfB, die Schwaben (17) belegen Relegationsrang 16.

Freiburg überwintert auf Champions-League-Platz

Der SC Freiburg hat eine überragende Hinrunde mit einem verdienten Sieg gegen Leverkusen beendet und überwintert erstmals auf einem Champions-League-Platz. Die Breisgauer kletterten durch das 2:1 (1:1) gegen die Rheinländer auf Platz drei im Oberhaus – und weckten damit Erinnerungen an die historisch starke Spielzeit 1994/95, als der Sportclub sowohl zur Winterpause als auch am Saisonende Platz drei belegt hatte. Allerdings hatte dieser Tabellenplatz damals noch keinen Champions-League-Status inne, seinerzeit qualifizierte sich einzig der Meister für die damals noch kompaktere Königsklasse.

Kurz vor dem zehnjährigen Dienstjubiläum von SC-Trainer Christian Streich am 29. Dezember trafen Vincenzo Grifo (32. Minute) per Handelfmeter und der eingewechselte Kevin Schade (84.) für Freiburg. Beim Siegtreffer machte Gäste-Keeper Lukas Hradecky keine gute Figur. Für Leverkusen war das Tor von Charles Aranguiz (45.+2) zu wenig, die Werkself rutschte vor der kurzen Weihnachtspause von Rang drei auf Platz vier zurück.

Der SC Freiburg schliesst das Jahr 2021 mit einem 2:1-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen ab.
Der SC Freiburg schliesst das Jahr 2021 mit einem 2:1-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen ab. © dpa

Corona-geplagtes Chelsea patzt

Teammanager Thomas Tuchel hat mit dem von zahlreichen Corona-Fällen geplagten FC Chelsea im Titelrennen der Premier League gepatzt. Ohne den positiv getesteten Timo Werner kam der Champions-League-Sieger am 18. Spieltag bei den Wolverhampton Wanderers nicht über ein 0:0 hinaus. Der Rückstand auf Spitzenreiter Manchester City wuchs auf sechs Punkte an. Neben Nationalstürmer Werner mussten die Blues coronabedingt auch auf Romelu Lukaku, Callum Hudson-Odoi und Ben Chilwell verzichten. Der Verdacht auf eine Infektion bei Kai Havertz bestätigte sich indes nicht. Zudem fehlte Tuchel der weiterhin verletzte Mittelfeldstratege Jorginho.

Mit 38 Zählern belegt Chelsea den dritten Platz. Meister City gewann souverän mit 4:0 (2:0) bei Newcastle United. Ruben Dias (5.), Joao Cancelo (27.), Riyad Mahrez (63.) und Raheem Sterling (86.) schossen die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola zum achten Ligaerfolg in Serie. Die Citizens liegen nun vier Punkte vor Verfolger FC Liverpool, der am Abend (17.30 Uhr) bei Tottenham Hotspur nachziehen kann.

Kruse beschwert sich über „asoziale Fans“

Union Berlins Torschütze Max Kruse hat sich nach dem 1:0-Sieg beim VfL Bochum über die „asozialen Fans“ des Gastgebers beklagt. „Heute war wieder ein Tag, an dem sich alle Ruhrpott-Assis in Bochum versammelt haben und einfach mal dachten, heute gehen wir ins Stadion“, sagte der 33 Jahre Angreifer in seiner Instagram-Story. Er wisse aber, dass „80, 90 Prozent der Fans“ des VfL sympathisch seien.

Was genau während des Spiels zwischen Kruse und den Fans vorgefallen war, blieb offen. „Ich habe selten solche asozialen Fans erlebt wie hier“, sagte der Ex-Nationalspieler dem Radiosender WDR2. „Schon beim Aufwärmen wird man hier die ganze Zeit beleidigt.“ Auf der Bank sei man mit Bier beworfen worden, sagte Kruse. „Mich juckt das nicht, das ist halt leider so“, ergänzte er. Auf Instagram verkündete der Angreifer: „Solche Siege wie heute, die schmecken einfach am besten.“

Darmstadt zieht davon – Werder gewinnt Derby

Mit dem fünften Auswärtssieg hat Darmstadt 98 den zweiten Tabellenplatz in der 2. Liga gefestigt und den Vorsprung auf die Konkurrenz sogar ausgebaut. Die Hessen gewannen durch Treffer von Emir Karic und Tobias Kempe mit 2:0 (0:0) und liegen mit 35 Punkten einen Zähler hinter Spitzenreiter FC St. Pauli und fünf vor dem Dritten HSV.

Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. Heidenheim 34 / 67:36 / 67
2. Darmstadt 98 34 / 50:33 / 67
3. HSV 34 / 70:45 / 66
4. Düsseldorf 34 / 60:43 / 58
5. FC St. Pauli 34 / 55:39 / 58

Werder Bremen hat sich derweil mit dem 4:1 (1:1)-Erfolg im Nord-Duell bei Hannover 96 auf den siebten Platz vorgeschoben. Romano Schmid, Marvin Ducksch, Anthony Jung und Marco Friedl erzielten die Treffer für die Gäste, die zum Jahresabschluss 29 Punkte auf dem Konto haben. Pascal Breier hat Hansa Rostock mit seinen beiden Treffern beim 2:2 beim Karlsruher SC einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf gerettet.

Romano Schmid (M.) trifft zur Bremer Führung, Hannovers Torwart Martin Hansen kann den Ball nicht abwehren.
Romano Schmid (M.) trifft zur Bremer Führung, Hannovers Torwart Martin Hansen kann den Ball nicht abwehren. © dpa

Klopp: Impfstatus bei Transfers ein Thema

Für Liverpools Teammanager Jürgen Klopp ist der Impfstatus eines Spieler bei möglichen Transfers „definitiv“ ein wichtiges Kriterium. „Natürlich wird das einen Einfluss haben. Wenn ein Spieler überhaupt nicht geimpft ist, ist er eine dauerhafte Gefahr für uns alle“, sagte Klopp britischen Medien. Es sei nicht so, dass ungeimpfte Profis diese Gefahr absichtlich heraufbeschwörten - aber sie täten es. Diese Spieler müssten sich in eigenen Kabinen umziehen, in eigenen Räumen essen, im eigenen Bus fahren, usw. „Aus organisatorischer Sicht wird es wirklich chaotisch“, sagte Klopp, es sei dann „unglaublich schwierig, sich an das Protokoll zu halten“.

Außerdem bestehe bei Infektionen die Gefahr, dass ungeimpfte Spieler eher in Quarantäne müssten, ebenfalls nach Reisen zu Spielen ins Ausland. Man bräuchte daher eigentlich eigene Gebäude für Profis, die sich dem Impfschutz verweigerten, „aber das wird nicht passieren“, sagte Klopp.

1860 München löst Vertrag mit Mölders auf

Der TSV 1860 München und Kultstürmer Sascha Mölders haben sich getrennt. Wie der Drittligist mitteilte, haben sich beide Parteien „nach konstruktiven Gesprächen“ auf eine sofortige Aufhebung des ursprünglich bis Saisonende laufenden Vertrages geeinigt. Den „Löwen“ sei es gelungen, „alle Missverständnisse auszuräumen und am Ende waren sich beide Parteien einig, dass die beste Lösung eine Vertragsauflösung ist.“

1860 hatte seinen damaligen Kapitän Mölders Anfang Dezember vom Training freigestellt. Trainer Michael Köllner begründete die Entscheidung mit nicht mehr zufriedenstellenden Leistungen des 36 Jahre alten Stürmers und Fan-Lieblings. „Ich bin stolz, dass ich Kapitän dieses Teams sein durfte und blicke gerne auf viele schöne Erlebnisse zurück. Ich werde der Mannschaft immer die Daumen drücken. Danke an alle Fans, die immer zu mir gehalten haben“, sagte Mölders, der in der vergangenen Spielzeit mit 22 Toren Torschützenkönig der 3. Liga wurde.

Watzke hofft auf Haaland-Verbleib

Hans-Joachim Watzke hofft weiterhin auf den Verbleib von BVB-Star Erling Haaland über den Sommer hinaus. „Es kann sein, dass Erling geht, es kann sein, dass er bleibt“, sagte der Geschäftsführer bei BildTV. Vor „ein paar Tagen“ habe er „ein sehr gutes Gespräch“ mit Haalands Berater Mino Raiola geführt, äußerte Watzke. „Das war relativ freundlich.“ Er wisse aber auch, dass sich etliche Spitzenclubs um den 21-Jährigen bemühen, der in Dortmund bis 2024 unter Vertrag steht, aber offenkundig nach Saisonende eine Ausstiegsklausel ziehen könnte.

Das große Interesse von Real Madrid sei sogar „verbürgt“, sagte Watzke. „Ich glaube, dass er in Spanien größeren Anklang finden würde. In England wird ein anderer Fußball gespielt.“ Er glaube aber, dass „es ihm gut tut, wenn er in der Bundesliga bleibt“, sagte Watzke, der weitere Gespräche ankündigte. „Am Ende ist es so, entweder er bleibt, dann freuen wir uns, oder er sagt, er hat sich entschieden, er möchte etwas anderes machen.“ Möglicherweise werde der BVB „dann auch 2,50 Euro mehr“ zahlen, damit Haaland bleibt. „Ich kämpfe für Erling mindestens genauso sehr für den BVB wie für die Bundesliga“, sagte Watzke, der künftig auch als Aufsichtsratsvorsitzender DFL fungiert. In Europa spreche ihn „jeder auf Erling Haaland an“.

Leipzig langfristig ohne Forsberg

RB Leipzig muss langfristig ohne Spielmacher Emil Forsberg auskommen. Der Schwede zog sich gegen Arminia Bielefeld (0:2) eine hüftgelenksnahe Muskelverletzung im linken Oberschenkel zu. Wie der Club mitteilte, ist mit einer Ausfallzeit von mindestens acht Wochen zu rechnen. Forsberg wird dem Vizemeister damit in den ersten Spielen der Rückrunde fehlen. Der Mittelfeldspieler war gegen Bielefeld schon in der siebten Minute ausgewechselt worden. Die Verletzung trat ohne gegnerische Einwirkung auf.

Leipzigs Torwart in Verkehrsunfall verwickelt

Wir bleiben bei RB Leipzig: Ersatztorwart Josep Martinez (23) ist auf dem Weg in den Weihnachtsurlaub in einen Verkehrsunfall verwickelt worden. Der 21-Jährige stieß am Sonnabendabend mit seinem Wagen am Leipziger Flughafen mit einem Shuttle-Bus des Airports zusammen. Der frühere spanische U-21-Nationaltorwart Martinez, Nummer zwei hinter Peter Gulacsi, musste kurz medizinisch versorgt werden, blieb bei dem Vorfall aber unverletzt. Leipzig hatte zuvor sein letztes Spiel des Jahres 0:2 gegen Bielefeld verloren.

Leipzigs spanischer Ersatztorwart Josep Martinez.
Leipzigs spanischer Ersatztorwart Josep Martinez. © Imago / motivio

Leipzig löst Vertrag mit Saracchi auf

Und noch einmal Leipzig: Die Sachsen haben den Vertrag mit Marcelo Saracchi vorzeitig aufgelöst. Der derzeit mit einem Kreuzbandriss verletzte Uruguayer war eigentlich noch bis 30. Juni 2023 an Leipzig gebunden. Saracchi war im Sommer 2018 vom argentinischen Erstligisten River Plate für zwölf Millionen Euro nach Leipzig gewechselt. Nach einem starken Beginn fiel der 23-Jährige in seinen Leistungen immer weiter ab und wurde schließlich nicht mehr berücksichtigt. Von Januar 2020 bis Ende Juni dieses Jahres war Saracchi an Galatasaray Istanbul verliehen und hatte sich in der Leipziger Saisonvorbereitung schwer verletzt.

Arsenal-Profi rassistisch beleidigt – Festnahme

Nach einer angeblich rassistischen Beleidigung gegen einen Profi des FC Arsenal beim Premier-League-Spiel der Gunners bei Leeds United (4:1) ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Das bestätigte der gastgebende Club. „Rassismus wird bei Leeds United nicht toleriert. Jeder Anhänger, der für schuldig befunden wird, rassistische Sprache zu benutzen, wird lebenslang für alle Spiele von Leeds United gesperrt“, hieß es in einer Stellungnahme.

Arsenal-Coach Mikel Arteta hatte nach der Begegnung von dem Vorfall berichtet. Einer seiner Auswechselspieler habe die Beleidigungen gehört und gemeldet. Gegen wen genau sie gerichtet waren, wusste Arteta nicht. „Das ist sehr enttäuschend“, sagte Arteta über die Entgleisungen: „Wir haben im Fußball viel unternommen, um so etwas zu verhindern. Aber es handelt sich um eine Einzelperson. Ich finde nicht, dass das ganze Stadion dafür bezahlen sollte.“

Die Begegnung am Sonnabend war nach rund einer halben Stunde unterbrochen worden, Schiedsrichter Andre Marriner begab sich in die Coaching-Zone der Gäste. Laut Sky Sports habe er sich dort nach dem Vorfall erkundigt.

Verlängert: Valentini bleibt in Nürnberg

Enrico Valentini wird auch in der kommenden Saison für den 1. FC Nürnberg spielen. Wie der Zweitligist aus Franken am Sonntag mitteilte, hat sich der Vertrag mit dem Rechtsverteidiger automatisch verlängert. Mit Valentinis Einsatz des Kapitäns beim 3:1 gegen den FC Erzgebirge Aue am Sonnabend habe eine entsprechende Klausel gegriffen. Der 32 Jahre alte Kapitän will seine Profikarriere beim „Club“ auch beenden und soll anschließend einen Job im Verein übernehmen.