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Der Fußball-Ticker am Sonnabend, den 18. Dezember 2021:

  • Kurios: Bayern-Profi musste während des Spiels aufs Klo
  • England: Corona sorgt für sechs Spielabsagen
  • Dardai Favorit auf Stöger-Nachfolge bei Ferencvaros
  • Wechselt Karius zu Greuther Fürth?
  • Corona! Bielefeld ohne Ortega und Prietl in Leipzig
  • Erneuter Abbruch in Frankreich: Regierung macht Druck

Kurios: Bayern-Profi während Spiel aufs Klo

Bayern-Profi Benjamin Pavard hat beim Münchner Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg für eine kuriose Szene gesorgt. In der Allianz Arena lief am Freitagabend die 83. Spielminute, als der französische Fußball-Weltmeister nach einem Zuspiel an der Seitenlinie plötzlich in Richtung Katakomben rannte und kurzzeitig verschwand.

Der recht perplexe Trainer Julian Nagelsmann musste kurzfristig umplanen. Eigentlich wollte er Jamal Musiala auswechseln. Da aber Pavard einfach vom Platz stürmte, tauschte der Trainer kurzerhand den Abwehrspieler aus – und Musiala konnte schließlich noch das Tor zum 4:0-Endstand von Robert Lewandowski (88. Minute) vorbereiten. Bei Sat.1 sahen 3,2 Millionen Zuschauer hin.

Nagelsmann erklärt Klo-Szene

Nagelsmann klärte später in der Pressekonferenz die Verwirrung um Pavard auf: „Wir wollten wechseln. Dann kam Benji raus und hat auf Französisch gesagt, dass er aufs Klo muss. Das habe ich mit meinem bescheidenen Schul-Französisch verstanden. Dann hat er sich doch noch mal 15 Sekunden entschieden, mitzuspielen. Er hat noch drei, vier Pässe gespielt. Und als der Ball dann auf der anderen Seite war, ist er in den Katakomben verschwunden.“

Der Vierte Offizielle habe dann nicht gleich erkannt, dass die Bayern nun nicht Musiala auswechseln wollten, sondern Pavard. „Ich hab dann nochmal kurz geschaut, ob er kommt“, bemerkte Nagelsmann zu Klogänger Pavard: „Aber er kam nicht. Deswegen haben wir den Wechsel dann anders gemacht. Aber das hat auch ganz gut funktioniert.“

England: Sechs Spielabsagen wegen Corona

Die Corona-Pandemie in Großbritannien bringt die Premier League immer mehr in Bedrängnis. Am Sonnabend wurde kurzfristig das für den Nachmittag angesetzte Spiel zwischen Aston Villa und dem FC Burnley abgesagt, weil weitere am Vortag vorgenommene Corona-Tests positiv ausgefallen sind. Damit stünden dem Fußball-Team von Trainer Steven Gerrard nicht mehr genug Spieler zur Verfügung, teilte die Premier League mit.

Somit finden an diesem Wochenende nur vier der zehn angesetzten Partien des 18. Spieltages statt: Leeds United gegen den FC Arsenal, Wolverhampton Wanderers gegen FC Chelsea, Newcastle United gegen Manchester City und Tottenham Hotspur gegen FC Liverpool. Bereits am vorangegangenen Spieltag waren drei Begegnungen abgesagt worden.

Wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus kommen die Trainer der englischen Premier League am Montag zu einem Krisentreffen zusammen. Die Manager wollen die sich zuspitzende Situation erörtern. „Es gibt viele Sorgen und unbeantwortete Fragen“, sagte Gerrard.

Neuer Job für Dardai?

Trainer Pal Dardai soll Favorit auf die Nachfolge von Peter Stöger bei Ferencvaros Budapest sein. Laut dem „Express“ steht der vor knapp drei Wochen bei Hertha BSC freigestellte 45-Jährige vor einem neuen Job beim ungarischen Rekordmeister. Der frühere Kölner Trainer Stöger hatte nach der fünften Niederlage in 15 Ligaspielen sowie einem enttäuschenden Auftritt in der Europa League zuletzt gehen müssen.

Für Dardai, der auch schon die ungarische Nationalmannschaft trainiert hatte, wäre es die erste Vereinsstation in seiner Heimat als Trainer. Sein Sohn Palko spielt seit Januar beim Ligakonkurrenten FC Fehérvar.

Trainer Pal Dardai ist begehrt in seiner Heimat.
Trainer Pal Dardai ist begehrt in seiner Heimat. © Imago / Sven Simon

Wechselt Karius zu Greuther Fürth?

Fürths Manager Rachid Azzouzi hält sich in Bezug auf eine mögliche Verpflichtung des erfahrenen Torhüters Loris Karius bedeckt. Er könne das noch nicht beantworten, ob der Keeper komme, sagte der Sportdirektor. Die Fürther waren bereits vor dem 0:3 beim BVB am vergangenen Mittwoch mit Karius in Verbindung gebracht worden. Marius Funk (25) fällt nach einer schweren Knieverletzung bis zum Saisonende aus. In Sascha Burchert (32) steht Stefan Leitl nur noch ein erfahrener Schlussmann zur Verfügung.

Die Verträge von Funk und Burchert laufen zudem am Saisonende aus. „Loris Karius ist zweifelsohne ein sehr, sehr guter Torhüter, aber an Namen oder Spekulationen beteilige ich mich nicht“, hatte Leitl erklärt. Der 28-jährige Karius ist noch bis 2022 beim FC Liverpool unter Vertrag und war in der vergangenen Saison an den 1. FC Union Berlin verliehen.

Loris Karius steht aktuell in Liverpool unter Vertrag, wo er allerdings nicht zum Einsatz kommt.
Loris Karius steht aktuell in Liverpool unter Vertrag, wo er allerdings nicht zum Einsatz kommt. © Imago / Shutterstock

Corona! Bielefeld ohne Ortega und Prietl in Leipzig

Bielefeld ging ohne die Führungsspieler Stefan Ortega und Manuel Prietl in sein letztes Spiel das Jahres. Der Torhüter sowie der Mittelfeldspieler fehlten wegen positiver Corona-Tests in Leipzig (2:0) und wurden durch Ersatzkeeper Stefanos Kapino sowie Sebastian Vasiliadis ersetzt.

Druck nach erneutem Abbruch in Frankreich

Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu hat nach dem Spielabbruch wegen Zuschauerkrawallen den nationalen Verband unter Druck gesetzt. Laut der „L’Équipe“ soll die Politikerin den Präsidenten der FFF zu entschlossenen Maßnahmen aufgerufen haben. Die Vorfälle beim Pokalspiel zwischen dem Zweitligisten FC Paris und Olympique Lyon seien empörend, soll die Ministerin in ihrer schriftlichen Mitteilung an Noël Le Graët erklärt haben. Der Verband müsse nun endlich durchgreifen, zitierte die Zeitung weiter. Le Graët hat die Vorfälle als katastrophal bezeichnet. Am Montag soll der Disziplinarausschuss des Verbands zusammenkommen.

Das Spiel zwischen Paris und dem Team des ehemaligen Bundesliga-Trainers Peter Bosz wurde am Freitagabend beim Stand von 1:1 abgebrochen, nachdem es zu Fanausschreitungen auf der Tribüne gekommen war. Dabei wurde Pyrotechnik gezündet; es gab Schlägereien. Zahlreiche Zuschauer stürmten den Platz, um sich in Sicherheit zu bringen.

Spielabbrüche: Immer wieder Frankreich

Lyon war in jüngster Vergangenheit schon einmal von einem Spielabbruch betroffen. Am 21. November wurde die Partie zwischen Olympique Lyon und Olympique Marseille abgebrochen, nachdem Marseilles Spieler Dimitri Payet von einer vollen Wasserflasche aus dem Lyoner Fanblock am Kopf getroffen worden war.

Seit Saisonbeginn hat es bereits Vorfälle ähnlicher Art in französischen Fußball-Stadien gegeben. Am 22. August war Payet schon einmal Opfer eines Flaschenwurfs. Im Spiel bei OGC Nizza war er am Rücken getroffen worden und hatte die Flasche anschließend Richtung Zuschauer zurückgeworfen. Im Anschluss kam es zum Platzsturm durch Nizza-Anhänger und Rangeleien mit Spielern und Betreuern.