Brest. Die Zuschauerin hatte bei der Tour de France etwa 50 Radprofis zu Fall gebracht. Vor Gericht zeigte sie sich einsichtig.

Die für den Massensturz auf der ersten Etappe der Tour de France im Juni verantwortliche Zuschauerin ist von einem Gericht in Brest zu einer Geldstrafe von 1200 Euro verurteilt worden. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag.

Die Frau hatte ein großes Pappschild mit Grüßen an Opi und Omi an der Strecke in der Bretagne in die Fernsehkameras gehalten. Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin knallte mit hohem Tempo in das Schild, woraufhin rund 50 weitere Fahrer stürzten.

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Es gab zahlreiche Verletzte, unter anderem schied der Spanier Marc Soler mit Knochenbrüchen aus. Die Bilder gingen um die Welt und lösten eine Debatte über leichtsinniges Fanverhalten aus.

Massensturz bei Tour de France verursacht – Zuschauerin einsichtig

Die Frau entfernte sich zunächst vom Ort des Geschehens, stellte sich aber Tage später. Ihr war nach Angaben des Gerichts fahrlässige Körperverletzung und Gefährdung des Lebens anderer vorgeworfen worden. Die Anklage hatte vier Monate Haft auf Bewährung für die 31-Jährige gefordert.

In der Gerichtsverhandlung hieß es, die Angeklagte habe die Gefahr ihres Tuns eingesehen und sich entschuldigt. Die Aufschrift „Allez Opi – Omi“ habe die Französin wegen ihrer deutschstämmigen Großmutter gewählt. Sie sei sicher gewesen, dass die Großeltern die Tour am Fernseher verfolgen. Ihr Anwalt Julien Bradmetz sagte, seine Klientin habe bereits seit Jahren eine fragile Persönlichkeit.

Die Tour de France hatte letztendlich von juristischen Schritten gegen die Frau abgesehen. Der internationale Radprofi-Verband (CPA) hielt allerdings an einer Klage fest. Es gehe darum, für mehr Respekt für die Radsportler zu werben, die Monate für die Tour trainiert hätten und von denen einige danach nicht mehr weiterfahren konnten, hieß es in einer Erklärung der CPA.