Magdeburg nach Triumph bei 1860 München vorzeitig Herbstmeister. FCK jubelt am Tag nach Eckels Tod. Eintracht im Nordduell obenauf.

Zum Rekord-Auswärtssieg in der Dritten Liga reichte es am Ende zwar nicht ganz, dennoch hat Spitzenreiter 1. FC Madgeburg am 18. Spieltag seine Ausnahmestellung demonstriert und souverän mit 5:2 beim TSV 1860 München gewonnen. Deutliche Siege feierten auch Eintracht Braunschweig, der 1. FC Kaiserslautern sowie die Zweitvertretung von Borussia Dortmund. Nullnummern gab es dagegen in Halle und Berlin.

Magdeburg mit Ausrufezeichen bei 1860 München

Der 1. FC Magdeburg hat ein Zeichen gesetzt und seine Tabellenführung auf fünf Punkte Vorsprung auf Rang zwei ausgebaut. Bei 1860 München siegten die Magdeburger mit 5:2 (5:0). Connor Krempicki (5./17. Minute), Andreas Müller (15.), Luca Schuler (29.) und Baris Atik (43./Foulelfmeter) trafen vor der Pause. Fabian Greilinger (71.) und Merveille Biankadi gelang noch Münchner Ergebniskosmetik. Zudem hielt Dominik Reimann (9.) einen Foulelfmeter.

In der ersten Halbzeit war 1860 nur die ersten zehn Minuten auf Augenhöhe, doch der FCM schon in dieser Phase effizienter – Krempicki (5.) besorgte die frühe Führung. Anschließend hielt Reimann (9.) einen Strafstoß von Dennis Dressel – und dann überrollten die Elbestädter die Löwen förmlich. Immer wieder erzwangen die Magdeburger Fehler des Gegners und nutzten diese auch konsequent, so dass der Halbzeitstand von 5:0 auch in der Höhe nur folgerichtig war.

Warum so skeptisch? Ex-HSV-Coach Christian Titz darf mit Magdeburg vorzeitig die Herbstmeisterschaft feiern.
Warum so skeptisch? Ex-HSV-Coach Christian Titz darf mit Magdeburg vorzeitig die Herbstmeisterschaft feiern. © Imago/Ulrich Wagner

FCM-Trainer Christian Titz nutzte die Gelegenheit, gab Adrian Malachowski und Julian Rieckmann Spielpraxis, brachte beide in der Pause. Auch die umgebaute FCM-Defensive stand aber stabil, wehrte die wenigen Versuche der Gastgeber ab. Die Blau-Weißen kontrollierten die Partie fast nach Belieben, eine seltene Unaufmerksamkeit nutzte Greilinger (71.) zum einzigen Münchner Treffer, den Schlusspunkt setzte Biankadi (88.). Damit verpasste Magdeburg am Ende sogar den höchsten Auswärtssieg seiner Drittliga-Geschichte, der weiterhin ein 5:1 bei Carl Zeiss Jena in der Saison 2017/18 markiert.

Braunschweig mit klarem Sieg gegen Meppen

Mit einem klaren Sieg im Niedersachsen-Duell gegen den SV Meppen hat Eintracht Braunschweig den Sprung auf Tabellenplatz zwei geschafft. Der Zweitliga-Absteiger gewann am Samstag gegen das bisherige Überraschungsteam mit 5:0 (2:0) und fügte den Emsländern nach zuvor fünf Siegen in Serie wieder eine Niederlage zu.

Die Braunschweiger sind nun erster Verfolger von Tabellenführer 1. FC Magdeburg. Allerdings kann Waldhof Mannheim mit einem Erfolg gegen den SV Wehen Wiesbaden am Montagabend wieder an der Eintracht vorbeiziehen.

Die Braunschweiger zeigten ihre beste Saisonleistung und gewannen auch in der Höhe verdient. Bryan Henning (8. Minute) und Jomaine Consbruch (25.) brachten die Gastgeber vor der Pause in Führung. Consbruch profitierte dabei von einem Patzer von Meppens Torwart Erik Domaschke.

Nur fliegen ist schöner: Lion Lauberbach erzielte für Braunschweig das zwischenzeitliche 4:0.
Nur fliegen ist schöner: Lion Lauberbach erzielte für Braunschweig das zwischenzeitliche 4:0. © Imago/Hübner

Die Meppener konnten zu keiner Zeit an ihre starken Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Eintracht drückend überlegen und kam durch Niko Kijewski (55.), Lion Lauberbach (70.) und Enrique Pena Zauner (77.) zu weiteren Treffern.

Für Horst Eckel: FCK siegt deutlich

Ganz im Zeichen der Trauer der Fans des 1. FC Kaiserslautern stand das Heimspiel gegen Viktoria Köln. Am Freitag war FCK-Ikone Horst Eckel, einer der Helden des Wunders von Bern 1954, im Alter von 89 Jahren gestorben.

Die Roten Teufel setzten sich gegen die Rheinländer mit 4:0 (2:0) durch. Daniel Hanslik (5./48.), Philipp Hercher (20.) und Jean Zimmer (87.) schossen die FCK-Tore.

Philipp Hercher (2.v.l.) besorgte gegen Köln die Vorentscheidung.
Philipp Hercher (2.v.l.) besorgte gegen Köln die Vorentscheidung. © Imago/Jan Hübner

Zu Ehren des Weltmeisters von 1954 lief der FCK in Schwarz auf, die Fans zeigten ein Spruchband mit den Worten „Ruhe in Frieden“. Eckel hatte 213 Pflichtspiele für die Pfälzer bestritten.

Halle nur 0:0 gegen Kickers Würzburg

Der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus: Der Hallesche FC kam am Samstag vor heimischer Kulisse in der 3. Fußball-Liga gegen den bisherigen Vorletzten Würzburger Kickers nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Nach dem vierten Spiel in Folge ohne Sieg beträgt der Vorsprung zu den Abstiegsplätzen momentan noch fünf Punkte. Der letzte Erfolg gelang dem HFC am 30. Oktober beim 2:1 gegen den MSV Duisburg.

HFC-Trainer Florian Schnorrenberg sah eine schwache Vorstellung seiner Mannschaft in den ersten 30 Minuten. Die Gastgeber wirkten vor 2992 Zuschauern total verunsichert und konnten froh sein, dass die Würzburger ihre Chancen nicht nutzten. Marvin Pourie (8.) köpfte an die Latte. Eine Minute später verfehlte Tobias Kraulich ebenfalls per Kopfball das Gehäuse nur knapp. Den Schuss von Moritz Heinrich (28.) lenkte HFC-Keeper Daniel Mesenhöler mit Mühe zur Ecke.

Erst in der 32. Minute gaben die Hausherren das erste Lebenszeichen in der Offensive ab. Terrence Boyd und Julian Derstroff scheiterten aber an Würzburgs Schlussmann Hendrik Bonmann. Nach dem Seitenwechsel verflachte das Geschehen zusehends. Beide Mannschafte leisteten sich Fehlpässe am Fließband und kamen nur selten in Tornähe. Boyds Schuss (73.) wurde von einem Würzburger zur Ecke abgeblockt. Es blieb die einzige gefährliche Toraktion der Hausherren in der zweiten Halbzeit.

Nullnummer für Türkgücü bei Viktoria Berlin

Aufsteiger Viktoria Berlin hat bei seinem letzten Heimspiel des Jahres einen Punkt geholt. Die Mannschaft von Trainer Benedetto Muzzicato bestimmte am Samstag beim 0:0 gegen Türkgücü München in der ersten Halbzeit zwar überwiegend das Spiel, vergab aber beste Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit waren die Gäste etwas mutiger, doch zu einem Tor reichte es vor 574 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark nicht.

Die Gastgeber spielten die letzten 15 Minuten aufgrund einer Gelb-Roten Karte für Jakob Lewald in Unterzahl. Viktoria bleibt einen Spieltag vor Abschluss der Hinrunde als Neunter mit 23 Punkten im Tabellen-Mittelfeld.

Viktoria-Coach Muzzicato schickte exakt die Elf auf den Platz, die zuletzt in Saarbrücken (0:2) leer ausging. Gerade in den ersten zehn Minuten bot die Partie hohen Unterhaltungswert, als Viktoria mehrere hochkarätige Chancen vergab. Lukas Pinckert traf nach einer Ecke nur den Querbalken (4. Minute), Björn Jopek zielte frei stehend am Tor vorbei und Christopher Theisen scheiterte an Türkgücü-Torwart Franco Flückiger. Anschließend beruhigte sich das Spiel etwas, viele Szenen spielten sich im Mittelfeld mit intensiven Zweikämpfen ab.

Nach dem Seitenwechsel wirkten die Gäste aus München etwas mutiger, Philip Türpitz verfehlte mit einem Schuss aus knapp 16 Metern das Tor nur knapp.

BVB II siegt souverän beim SC Verl

Einen souveränen Sieg fuhr auch Borussia Dortmund II ein. Die Bundesliga-Reserve machte beim 3:0 (3:0) gegen den SC Verl schon im ersten Durchgang alles klar. Verls Mael Corboz sah wegen wiederholten Foulspiels (57.) die Gelb-Rote Karte.