Hamburg. Quartett vom Hamburger Bundesligisten ETV Lady Piranhhas spielen bei der Floorball-WM gegen Dänemark ums Viertelfinale.

Was für ein Segen es ist, dass die Weltmeisterschaft 2021 im Mutterland des Floorballs stattfindet, das wurde Julia Diesener, Ina Jensen, Randi Kleerbaum und Katharina Meyer am Dienstag besonders deutlich. Im liberalen Schweden gelten kaum Corona-Beschränkungen, und so konnte das Quartett vom Hamburger Bundesligisten ETV Lady Piranhhas mit seinen Kolleginnen aus dem deutschen Nationalteam am spielfreien Tag entspannt über Stockholms Weihnachtsmärkte schlendern. „Es tat sehr gut, mal auf andere Gedanken zu kommen“, sagte Ina Jensen.

Warum das wichtig ist, kann die 31 Jahre alte Abwehrspielerin besonders gut beurteilen. In Uppsala, rund 45 Autominuten von der Hauptstadt entfernt, erlebt die Krankenschwester ihre sechste WM. An diesem Mittwoch (13 Uhr) steht das Zwischenrundenspiel gegen Dänemark auf dem Programm, und nach drei deftigen Vorrundenpleiten gegen die Floorball-Topnationen Finnland (0:15) und Schweden (0:20) sowie die Slowakei (0:6) müssen erfahrene Spielerinnen wie Jensen die mit im Schnitt 22 Jahren extrem junge Mannschaft, zu deren Altersschnitt Center Diesener (20, zweite WM-Teilnahme) und die im Sturm eingesetzte WM-Debütantin Meyer (19) beitragen, aufrichten.

Floorball-WM: Ziel ist eine Platzierung unter den besten acht

„Natürlich ist es ein ungutes Gefühl, dass wir noch kein Tor geschossen haben“, sagt Randi Kleerbaum, die im Verein im Sturm spielt, im Nationalteam aber in der Abwehr aushilft, mit 25 ihre bereits fünfte WM erlebt und als Psychologiestudentin mit dem mentalen Aspekt von Negativerlebnissen umzugehen versteht. Deshalb streicht sie heraus, dass Partien gegen Topteams trotz der bösen Klatschen „viel Spaß machen, weil man sehr viel lernt“. Zudem sei Dänemark unter den skandinavischen Teams am schwächsten einzuschätzen, „die sind an einem guten Tag schlagbar“, sagt sie.

Ob der Mittwoch ein guter Tag wird, bleibt abzuwarten. Das Ziel, das zwar nicht offiziell ausgegeben, aber teamintern propagiert wurde, ist eine Platzierung unter den besten acht, um in der Qualifikation zur WM 2023 leichtere Gegner zu bekommen. Ein Sieg gegen Dänemark würde dafür genügen, und wenn das Viertelfinale erreicht ist, ist auch das deutsche WM-Topergebnis – Platz sechs 2015 – greifbar. „Dafür“, sagt Ina Jensen, „geben wir alles.“