Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 29. November 2021:

Hertha BSC: Innenraumverbot für "Zecke" Neuendorf

Der am Montag bei Hertha BSC beurlaubte Co-Trainer Andreas Neuendorf ist vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit einem Innenraumverbot für ein Ligaspiel bestraft worden. Darüber informierte der DFB nach einer Entscheidung des Sportgerichts am Montag. Neuendorf hatte sich beim 1:1 gegen den FC Augsburg am Samstag „unsportlich“ verhalten und war mit der Roten Karte vom Feld geschickt worden. An diesem Montag trennten sich die Hauptstädter nicht nur von Chefcoach Pal Dardai, sondern auch von dessen Assistent Neuendorf. Der 46 Jahre alte Ex-Profi hat das Urteil bereits akzeptiert.

Zum Innenraumverbot schreibt der DFB, dieses beginne „jeweils eine halbe Stunde vor Spielbeginn und endet eine halbe Stunde nach Abpfiff. Der Trainer darf sich in dieser Zeit weder im Innenraum noch in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel oder im Kabinengang aufhalten. Im gesamten Zeitraum darf er mit der Mannschaft weder unmittelbar noch mittelbar in Kontakt treten.“ Wann und für welchen Verein Neuendorf die Sperre absitzen muss, ist unklar.

Verletzter Superstar Neymar fehlt mehrere Wochen

Das Starensemble von Paris St. Germain muss für sechs bis acht Wochen auf Superstar Neymar verzichten. Der Brasilianer hat sich beim 3:1 gegen die AS St. Etienne am Sonntag den linken Knöchel verstaucht und sich dabei auch an den Bändern verletzt. Das teilte der französische Hauptstadtklub am Montag mit.

Neymar war in 87. Minute in St. Etienne gefoult worden und dabei unglücklich umgeknickt. Im Anschluss krümmte sich der Angreifer am Boden und schrie vor Schmerzen. Der 29-Jährige musste unter Tränen vom Platz getragen werden, das Stadion verließ er später auf Krücken.

„Leider gehören diese Rückschläge zum Leben eines Sportlers“, schrieb Neymar bei Instagram und versprach: „Ich werde besser und stärker zurückkommen.“ Brasiliens Fußballlegende Pele wünschte gute Genesung und schrieb: „Du wirst diese Herausforderung meistern.“

Nächster HSV-Gegner Hannover 96 feuert Trainer Zimmermann

Hannover 96 hat sich nach nur fünf Monaten von Trainer Jan Zimmermann getrennt. Das gab der Fußball-Zweitligist am Montag bekannt. „Auf Grund der sportlichen Entwicklung sind wir an den Punkt gekommen, an dem wir frei von Emotionen und unter sachlicher Abwägung aller Eindrücke entscheiden mussten. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht“, sagte Sportdirektor Marcus Mann.

Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Die 96er sind in der 2. Bundesliga seit acht Spielen sieglos und fielen in der Tabelle auf den Relegationsplatz 16 zurück. Mit nur zehn geschossenen Toren in den ersten 15 Saisonspielen stellt Hannover den nach Schlusslicht FC Ingolstadt zweitschwächsten Angriff der Liga.

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Uefa mit neuen Vorgaben bei Kopfverletzungen

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) will Klubs und Vereine beim umstrittenen Umgang mit Kopfverletzungen stärker sensibilisieren. Der Kontinentalverband veröffentlichte am Montag ein kurzes Protokoll, das den Ablauf zur Überprüfung von Gehirnerschütterungen bei europäischen Klub- und Länderspiele regeln soll. Demnach soll der jeweilige Teamarzt während des Spiels die „vollständig“ und alleinige Entscheidung fällen.

„Eine Gehirnerschütterung ist zweifellos eine ernsthafte Verletzung, die angemessen behandelt werden muss“, sagte Tim Meyer, Vorsitzender des medizinischen Komitees der Uefa, das das Konzept entwickelt hat. Der Teamarzt der deutschen Nationalmannschaft spricht in diesem Zusammenhang von einem „großen Schritt nach vorne“.

Das Konzept sieht eine maximale Behandlungsdauer von drei Minuten auf dem Feld vor, außer die betroffene Person ist schwerer verletzt.

Sollte die Zeit nicht ausreichen, eine Entscheidung zu treffen, oder der Mannschaftsarzt Anzeichen einer Gehirnerschütterung erkennen, „sollte dem Spieler nicht erlaubt werden, weiterzuspielen“.

Bei einer Behandlung am Kopf dürfe der Akteur nur wieder zurück auf das Spielfeld, wenn der Mannschaftsarzt dem Schiedsrichter seine „ausdrückliche“ Zustimmung dafür mitgeteilt hat. „Trainer, Schiedsrichter und Spieler dürfen sich nicht in diese Beurteilung und Entscheidung einmischen“, heißt es in dem Uefa-Schreiben.

Deutsche Drittligaclubs zu 96 Prozent geimpft

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) muss sich kaum noch mit einer Impfproblematik in der 3. Liga beschäftigen. Laut Abteilungsleiter Manuel Hartmann sind nur noch vier Prozent der Beteiligten nicht gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Erkrankung genesen.

„Wir haben mittlerweile eine Impfquote von gut 90 Prozent erreicht. Hinzu kommen noch die genesenen Spieler, sodass wir eine 2G-Quote von 96 Prozent haben. Das heißt, es ist nur noch ein sehr kleiner Teil an Spielern und dem Betreuerteam, die noch nicht geimpft sind“, sagte Hartmann bei MagentaSport: „Wir hoffen natürlich auch dort, dass die Vernunft einkehrt. Aber es ist zu erwarten, dass am Ende des Winters alle bei 2G stehen. Wir hoffen, dass das über die Impfung gelingt und nicht über die Infektion.“

Portugiesisches Team durch Omikron-Variante außer Gefecht gesetzt

Auch in Portugal ist erstmals die neue Corona-Variante Omikron festgestellt worden. Das Virus sei bei 13 Spielern und anderen Mitgliedern des Erstliga-Fußballclubs Belenenses SAD festgestellt worden, teilte die Generalsekretärin der Gesundheitsbehörde, Graça Freitas, am Montag mit, wie die Zeitung „Público“ berichtete. Die Betroffenen seien isoliert worden und nicht schwer erkrankt, habe Freitas betont. Um eine Ausbreitung der neuen Virusvariante zu stoppen, habe die Gesundheitsbehörde in diesen Fällen strengere Quarantäneauflagen und weitere Tests angeordnet.

Noch bevor bekannt wurde, dass es sich um Fälle von Omikron handelt, hatten besonders viele Corona-Fälle bei Belenenses am Samstag schon zu einem Eklat geführt. Weil das Schlusslicht der Liga gegen den Stadtrivalen Benfica Lissabon nur noch sechs Spieler aufbieten konnte, war die Partie in der 48. Minute beim Stand von 0:7 abgebrochen worden. Freitas wies eine Verantwortung der Gesundheitsbehörde bei der Genehmigung des Spiels zurück. Sie sprach sich dafür aus, alle Teilnehmer des Spiels beider Mannschaften testen zu lassen.

Die Portugiesen rief sie auf, Maßnahmen wie das Tragen einer Maske, das Lüften geschlossener Räume und die Reduzierung von Kontakten außerhalb der eigenen Familie ernst zu nehmen. Die Pandemie sei trotz der hohen Impfquote in Portugal nicht vorbei.

Aus Spanien wurden zunächst keine Infektionen mit Omikron bekannt.

Fifa testet halbautomatische Abseitsüberprüfung

Der Weltverband Fifa wird beim Arab Cup in Katar in den kommenden Wochen eine neue halbautomatische Abseitstechnologie testen. Bei dem nach längerer Pause wieder ausgetragenen Turnier in Katar (30. November bis 18. Dezember) soll mithilfe künstlicher Intelligenz im direkten Austausch mit dem Videoassistenten ermittelt werden, wenn sich ein Spieler im Abseits befindet.

Pierluigi Collina, Chef der Fifa-Schiedsrichterkommission, sprach vom „bisher wichtigsten Test“ der neu entwickelten Technologie. Spezielle Kameras unter den Stadiondächern liefern dabei automatisch Tracking-Daten an die Videoassistenten, die an speziellen Abseitsstationen entsprechende Situationen prüfen können.

„Die Technik ist sowohl bei der Spielvorbereitung als auch bei der Entscheidungsfindung auf dem Platz sehr nützlich“, sagte Collina: „Bei Abseitssituationen wird die Entscheidung getroffen, nachdem nicht nur die Position der Spieler, sondern diese auch anhand ihrer Beteiligung am Spielzug analysiert worden sind.“ Die endgültige Entscheidung bleibe aber weiterhin „in der Hand des Schiedsrichters“.

Das wird in Katar auch Daniel Siebert (Berlin) sein, der zu den zwölf nominierten Unparteiischen aus sechs Kontinentalverbänden gehört. Zudem ist Christian Dingert als VAR dabei. Beim Arab Cup messen sich 16 Teams aus dem arabischen Raum, es ist das Nachfolgeturnier des von 1963 bis 2012 neunmal ausgetragenen Arabischen Nationalpokals.

Zugleich dient das Turnier als Ersatz für den abgeschafften Confederations Cup und damit als Generalprobe für die WM im Wüstenstaat (21. November bis 18. Dezember 2022). Gespielt wird in sechs der acht WM-Stadien in vier Städten. Im Eröffnungsspiel am Dienstag (11 Uhr MEZ) trifft Katar auf Bahrain.

WM-Recherchen: Norwegischer Reporter in Katar festgenommen

In Katar ist erneut ein norwegischer Reporter vorläufig festgenommen worden, der zur Fußball-WM im Wüstenstaat recherchiert. Wie der Journalist Havard Melnaes gegenüber der Zeitung Verdens Gang bestätigte, habe ihn die Polizei nach einem Wortgefecht mit einem anderen Mann am Donnerstag für 24 Stunden eingesperrt. Der 48-Jährige befindet sich weiterhin in Katar, wo er für das Magazin Josimar unterwegs ist.

Melnaes berichtete, er habe einen Mann dabei beobachtet, wie dieser zwei junge Hotelangestellte beschimpfte und diesen zur Rede gestellt. Es folgte besagtes Wortgefecht, wonach sein Kontrahent die Polizei gerufen habe. „Eine halbe Minute später saß ich in Handschellen in einem Polizei-Auto“, sagte Melnaes.

Er sei aber gut behandelt worden, berichtete der Reporter. Seine Ausrüstung durfte er behalten und vor Ort weiter seiner Arbeit nachgehen. Eine Anklage sei nicht gegen ihn erhoben worden.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Festnahme zweier norwegischer Fernsehjournalisten in Doha weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Sie waren 32 Stunden festgehalten worden und sind inzwischen wieder zurück in der Heimat.

Norwegen bestellte als Reaktion auf den Vorfall den katarischen Botschafter ein, Premier Jonas Gahr Store bezeichnete die Festnahme als „inakzeptabel“. Hintergrund sollen Berichte über die WM gewesen sein.

Perfekt: Rangnick neuer Chef bei Manchester United

RALF RANGNICK - die Ankunft ihres erhofften Heilsbringers verkündete Manchester United in ganz großen Lettern. Mit entschlossenem Blick wird der Lehrmeister von Jürgen Klopp und Thomas Tuchel auf der Club-Homepage in Szene gesetzt - Rangnick soll den zuletzt blutleeren Red Devils um Superstar Cristiano Ronaldo neues Leben einhauchen. „Ich freue mich darauf, zu Manchester United zu wechseln und bin darauf fokussiert, diese Saison zu einer erfolgreichen für den Verein zu machen“, sagte Rangnick, der auf den Norweger Ole-Gunnar Solskjaer folgt.

Der Kader des auf Rang acht abgestürzten Traditionsklubs sei voller Talente und habe „eine tolle Balance aus Jugend und Erfahrung. Alle meine Bemühungen in den nächsten sechs Monaten werden darauf gerichtet sein, diesen Spielern zu helfen, ihr Potenzial sowohl einzeln als auch vor allem als Team auszuschöpfen“.

Laut Medienberichten könnte Rangnick womöglich schon am Donnerstag seine Premiere in Old Trafford geben und Ronaldo und Co. auf das Heimspiel gegen den FC Arsenal einschwören. Noch ist dies allerdings unklar, da der 63-Jährige in England infolge des Brexit noch kein gültiges Arbeitsvisum besitzt. „Alle im Verein freuen sich darauf, mit ihm zusammenzuarbeiten“, sagte Uniteds Fußballdirektor John Murtough und adelte Rangnick als „unseren Kandidaten Nummer eins“ und einen der „angesehensten Trainer und Innovatoren im europäischen Fußball“. Er bringe die nötige Erfahrung aus vier Jahrzehnten im Management und Coaching mit.

United liegt in der Liga momentan fünf Punkte hinter den europäischen Plätzen, zudem muss er sich mit Ronaldo arrangieren, der am Sonntag erstmals seit dessen Rückkehr nur auf der Bank gesessen hatte.

Mit Rangnick, Tuchel und Klopp arbeiten künftig gleich drei deutsche Teammanager gleichzeitig in der Premier League